Denn Christkind und Weihnachtsmann haben seit über 30 Jahren ihre eigenen Postadressen und zahlreiche helfende Weihnachtselfen, die die ganzen Briefe mit beantworten. Fleißige Helfer im Weihnachtspostamt und dem Christkind-Büro bearbeiten in der Vorweihnachtszeit tausende von Briefe und Wunschzetteln von Kindern aus ganz Deutschland und der Welt.

Eine E-Mail ans Christkind

Die Redaktion war neugierig, wie das Christkind in einer der zahlreichen Weihnachtsfilialen die ganzen Briefe beantwortet und schrieb, ganz modern, eine E-Mail nach Himmelstadt in Bayern. Die kleine Gemeinde im Landkreis Main-Spessart hat rund 1.750 Einwohner und gehört zu einer der bedeutendsten Weinbaugemeinden im dortigen Landkreis. Hierzu gehört auch das Christkind mit seinen 40 ehrenamtlichen Weihnachtselfen, die ab dem 1. Advent Weihnachtsbriefe aus ganz Deutschland und der Welt beantworten.

Bad Herrenalber Himmelsbriefkasten

Damit das Christkind weiß, welche Gaben es welchem Kind bringen soll, muss es viele Wunschzettel lesen. Doch dazu müssen diese erstmal beim himmlischen Adressaten ankommen. In Bad Herrenalb wird deshalb immer zur Weihnachtszeit der Himmelsbriefkasten aufgestellt, in den die Kinder ihre Wünsche, aber auch Bilder und Grüße an das Christkind einwerfen können. Bearbeitet wird die himmlische Post dann von den irdischen Helfern des Christkindes. In Bad Herrenalb sind das die fleißigen Mitarbeiterinnen der Touristik, die jedes Schreiben persönlich beantworten und sogar noch eine kleine Weihnachtsüberraschung an die Kinder mitsenden.

Das Christkind freut sich auf zahlreiche Wunschzettel!

Video: Himmelsbriefkasten geht in Betrieb (20.11.23.)

„Alleine im letzten Jahr trafen bei uns um die 80.000 Briefe ein“, antwortet Rosemarie Schotte. Sie ist die Hauptverantwortliche des Weihnachtspostamtes in der kleinen Gemeinde.

„Wir beantworten alle Briefe, sofern uns der Absender bekannt ist. Denn viele Kinder schicken ihre Wünsche oder auch Fragen nach Himmelstadt an das Christkind und vergessen ihre eigene Adresse anzugeben. Wenn bis Weihnachten dann keine Antwort im Briefkasten liegt, ist die Enttäuschung verständlich groß“, berichtet die helfende Hand des Himmelstadter Christkindes.

Weihnachten-Kinder-Weihnachtspostamt

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"Liebes Christkind! ..." - ein handschriftlicher Brief ans Christkind ist etwas ganz Besonderes.

Das Christkind hat keine E-Mail

Auf den Homepages der zahlreichen Weihnachtsgemeinden ist neben einer Postadresse des Weihnachtsmannes oder des Christkindes auch eine E-Mail Adresse angegeben. „Diese elektronischen Nachrichten sind eigentlich nur für Fragen gedacht. Briefe oder Wünsche, die uns per E-Mail geschickt werden, beantworten wir nicht“, so Rosemarie Schotte. Auf die darauffolgende Frage „Warum denn nicht“, antwortet die Hauptverantwortliche des Weihnachtspostamtes mit dem Verweis auf die Person, die Kreativität und die Ideenvielfalt der Kinder.

„Eine E-Mail ist unpersönlich und in nur kurzer Zeit geschrieben. Zudem sitzen die Kinder heutzutage schon genug vor dem PC. Wir wünschen uns, dass die Kinder sich zusammen mit ihren Eltern an den Wohnzimmertisch setzen und gemeinsam den Brief an das Christkind verfassen und sich vielleicht etwas Zeit zum Basteln oder Malen nehmen.“

So bleibt der Zauber und der Wunsch an das Christkind auf jeden Fall erhalten. Kein Chat, keine Facebook-Messenger oder auch keine Whatsapp-Nachricht, kann das Besondere eines geschriebenen Briefes wiedergeben. Entsprechend fällt auch die Antwort aus und die Himmelstädter sind sich da einig, die Kinder freuen sich umso mehr, wenn sie Post und keine E-Mail vom Christkind erhalten.

Weihnachten-Kinder-Weihnachtspostamt

SvitlanaMartyn/iStock/Thinkstock

Gerne können die Kinder dem Christkind auch etwas malen oder basteln.

Kreativität und Basteleien

Dieses Prinzip verfolgt nicht nur das Weihnachtspostamt in Himmelstadt, sondern alle. Von Engelskirchen in Bonn bis hin zum Christkinddorf in Niedersachsen. Dabei werden kleine Basteleien und Kreativität sogar belohnt.

„Für die einfachen Wunschzettel entwerfen wir jedes Jahr vor der startenden Weihnachtssaison, ein allgemeines Antwortschreiben, mit einem Vorwort, einer weihnachtlichen Geschichte und einem herzlichen Dank des Christkindes für den tollen Brief. Kinder die besonders kreativ sind, erhalten ein paar persönliche Zeilen der Weihnachtselfen als besonderes Dankeschön. Manchmal werden uns aber auch sehr traurige Briefe von Kindern mit Problemen, Krankheit oder einer besonders schwierigen familiären Situation geschrieben. Hier nehmen wir uns gerne die Zeit und antworten persönlich, im Namen des Christkindes“, erzählt die Hauptverantwortliche des Weihnachtspostamtes.

Adresse(n) vom Christkind

Hier finden Sie Post-Adressen für Briefe ans Christkind: 

► Himmelstadt
     An das Christkind
     97267 Himmelstadt

► Engelskirchen
     An das Christkind
     51777 Engelskirchen

► Himmelpforten 
     An das Christkind
     21709 Himmelpforten

Übrigens: Auch dem Weihnachtsmann kann man schreiben!

Im Juli 2023 erhielt Rosemarie Schotte die renommierte Auszeichnung des Bayerischen Verdienstordens. Seit dem Jahr 1993 hat sie sich gemeinsam mit ihrem Team leidenschaftlich dem Weihnachtspostamt in Himmelstadt gewidmet. In ihrer Funktion als Oberhelferin des Christkinds ist sie für die Organisation und Koordination der Beantwortung von Briefen und Wunschzetteln verantwortlich.

Mit der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens wurde nicht nur Rosemarie Schottes langjährige Hingabe geehrt, sondern auch ihre bedeutende Rolle bei der Pflege einer wertvollen Tradition gewürdigt.