Das Auto ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Es bringt uns zur Arbeit, zur Schule, zu unseren Lieben, zum Einkaufen und zu Freizeitaktivitäten. Damit es uns zuverlässig und sicher dient, ist es wichtig, es regelmäßig in einer Werkstatt zu warten und nötigenfalls reparieren zu lassen. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer sind sich aber nicht sicher, wo sie mit ihrem Fahrzeug hingehen sollen. Sie haben Angst, dass Sie über den Tisch gezogen werden oder dass die Reparatur viel zu teuer wird.

Eine gute Autowerkstatt bietet viele Vorteile. Dort erhält man eine fachgerechte Reparatur, eine faire Preisgestaltung und einen guten Service. Aber wie findet man eine? Schließlich gibt es viele Anbieter auf dem Markt. In diesem Artikel geben wir Ihnen sieben Tipps, die Ihnen bei der Suche helfen.

Vorab Empfehlungen einholen

Empfehlungen von Freunden, Familie und Kollegen sind oft die beste Quelle. Wenn Sie jemanden kennen, der mit einer Autowerkstatt zufrieden ist, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass die Werkstatt gute Arbeit leistet. Im Internet finden Sie viele Websites und Bewertungsportale, die Ihnen helfen können, Autowerkstätten in Ihrer Nähe zu finden. Achten Sie bei den Bewertungen darauf, dass sie aktuell sind und von mehreren Personen abgegeben wurden. Oder Sie lassen sich von Ihrem Autohaus oder einer anderen Fachwerkstatt eine Werkstatt empfehlen. Diese Unternehmen haben oft gute Beziehungen zu anderen Werkstätten und können Ihnen eine gute Empfehlung geben.

Zertifizierungen zeigen, dass eine Werkstatt bestimmte Qualitätsstandards erfüllt. Dazu gehören beispielsweise Zertifizierungen von Verbänden wie dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Ein Besuch der Werkstatt persönlich ist immer eine gute Idee. So können Sie sich ein Bild von der Werkstatt und den Mitarbeitern machen. Achten Sie auf den Zustand der Werkstatt und der Fahrzeuge, die dort repariert werden. Fragen Sie auch nach den Qualifikationen der Mitarbeiter und nach den Preisen für die Reparaturen.

Lassen Sie sich von mehreren Werkstätten ein Angebot machen. So können Sie die Preise und Leistungen vergleichen und die beste Werkstatt für Ihre Bedürfnisse finden.

Junger Mechatroniker repariert ein Auto

Vasyl Dolmatov/iStock/Getty Images Plus

Bei der Autowerkstatt des Vertrauens wissen wir unser Auto in guten Händen.

1. Tipp: Kriterien einer guten Vertragswerkstatt

Solche Werkstätten bieten ihren Kunden alle anfallenden Arbeiten rund um das Auto: Vom klassischen Wechsel des Motorenöls über Fahrzeugcheck und Reparatur bis hin zu Karosseriearbeiten lassen die Vertragswerkstätten keine Wünsche offen. Die Werkstätten sind komplett ausgestattet und mit Spezialwerkzeugen ausgerüstet, ihre Mitarbeiter sind bestens geschult. Das hat in der Regel seinen Preis – die Reparaturen in Vertragswerkstätten sind meistens teuer. Aber es lässt sich bei der Autoreparatur auch sparen!

Die Besitzer von neuen Fahrzeugen müssen meistens eine Vertragswerkstatt wählen, wenn sie ihren Wagen während der von dem Hersteller vorgeschriebenen Garantiezeit reparieren wollen. Etwaige Nachbesserungen oder andere Arbeiten am Fahrzeug dürfen in dieser Zeit ausschließlich bei folgenden Stellen gemacht werden: entweder in dem Autohaus, in dem der Wagen gekauft wurde oder in einer Werkstatt, die diese Marke verkauft oder als deren Vertragswerkstatt anerkannt ist.

2. Tipp: Kriterien einer guten freien Werkstätte

Unter dieser Bezeichnung versteht man markenunabhängige Betriebe oder Filialbetriebe. Das Reparaturrepertoire wie auch das äußere Auftreten ist bei den freien Werkstätten eher uneinheitlich. Am meisten werden dort Standardreparaturen wie Arbeiten an der Brems-, Auspuffanlage oder Reifen durchgeführt. Weil die Ausrüstung gegebenenfalls nicht ganz so umfangreich ist und nicht alle möglichen Reparaturen durchgeführt werden können, werden die Kunden mit etwas günstigeren Stundensätzen als bei den Vertragswerkstätten rechnen können.

Dasselbe betrifft Betriebe, die außerhalb von Ballungszentren niedergelassen sind. Dank geringeren Gewerbekosten können sie ihren Kunden ebenso günstigere Stundensätze anbieten. Diese Art der Werkstätte eignet sich in erster Linie für Fahrzeuge, die etwas älter sind. Bei neuwertigen Autos lohnt es sich, eine Vertragswerkstatt aufzusuchen. Die Vertragswerkstätten sind für solche Arbeiten besser geeignet, weil sie sich nach Vorgaben des Fahrzeugherstellers genauestens halten müssen.

Ausbildung zum/zur Kraftfahrzeugmechatroniker/-in

SolStock

In der Werkstatt wird das Auto geprüft.

3. Tipp: Präzise Auftragserteilung

Man sollte bei der Auftragsverteilung den Auftrag so präzise wie möglich formulieren, damit es später so wenige Streitpunkte wie möglich gibt. Das Fahrzeug sollte zuerst auf der Hebebühne von einem Werkstattmechaniker im Beisein des Kunden untersucht werden. Auf diese Weise kann man genau besprechen, was nun repariert werden sollte und der Mechaniker kann dem Kunden seine Reparatur-Empfehlungen erläutern. Alle Absprachen sollte man unbedingt schriftlich festhalten.

4. Tipp: Die Reparaturbedingungen sorgfältig lesen

Die meisten Werkstätten, ob freie oder Vertragswerkstätte, bedienen sich den vom Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) herausgegebenen Kfz-Reparaturbedingungen. Stellte man sicher, dass der Kunde über die Reparaturbedingungen in Kenntnis gesetzt wurde, gelten sie bereits als vereinbart. Sie werden in der Regel zusammen mit der Auftragsbestätigung übergeben oder in der Reparaturannahme ausgehändigt. In solchem Fall muss jedoch die Werkstatt den Kunden darauf aufmerksam machen. Wurden die speziellen Bedingungen nicht vereinbart, gelten die Rechte und Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).

5. Tipp: Kostenvoranschlag und Auftragsbestätigung verlangen

Egal wie klein der Schaden auf den ersten Blick vielleicht aussieht: Niemals das Auto mit den Worten „Bringen Sie mal den Wagen in Ordnung!“ in der Werkstatt abgeben. „Vor einer Beauftragung sollte der Kunde unbedingt einen Kostenvoranschlag anfordern. Er dient als Grundlage für den späteren Werkvertrag und auch für die Abschlussrechnung“, so Juristin Michaela Rassat. Der Kostenvoranschlag sollte detailliert

  • alle notwendigen Arbeiten nach Art und Umfang,
  • die voraussichtlich benötigte Arbeitszeit,
  • Materialkosten und Mehrwertsteuer

enthalten. Meistens ist er kostenlos.

Aber Achtung: Ein Kostenvoranschlag ist grundsätzlich unverbindlich.Die Werkstatt darf ihn durchaus auch überziehen. Erst wenn absehbar ist, dass die Werkstatt den Auftrag nicht ausführen kann, ohne die genannte Summe um mindestens 15 bis 20 Prozent zu überschreiten, muss sie den Kunden benachrichtigen. Er kann dann zustimmen oder den Auftrag kündigen. Die bereits erbrachten Leistungen muss er in diesem Fall aber bezahlen. Ist es für die Werkstatt schwierig abzusehen, welche Arbeiten überhaupt zu erledigen sind, ist eine Kostenobergrenze hilfreich. Dies gilt auch für eine möglicherweise zeitintensive Fehlersuche. Ist die Obergrenze erreicht, muss die Werkstatt den Auftraggeber fragen, bevor sie weiterarbeitet. Bei kleinen Routinearbeiten wie einem Öl- oder Reifenwechsel empfiehlt es sich, einen Festpreis zu vereinbaren.

Die Werkstatt verlässt man nie, ohne sich vorher die Durchschrift der Auftragsbestätigung zu sichern. Sie dient auch als Berechtigung, um das Auto später abholen zu dürfen. Ohne diesen Beleg lässt es sich später nicht nachweisen, welche Reparaturarbeiten man tatsächlich ausführen lassen wollte.

Automechaniker montiert Reifen in der Werkstatt

AndrewLam/ iStock / Getty Images Plus

Geschultes Personal kümmert sich um das Auto.

6. Tipp: Auftrag der Werkstatt immer schriftlich erteilen

Beim Erteilen eines Reparaturauftrags sollten Autobesitzer folgende Punkte schriftlich festhalten:

  • Kilometerstand und Kennzeichen des Fahrzeugs
  • Kontaktdaten des Auftraggebers
  • Annahmedatum der Reparatur
  • Konkrete geplante Maßnahmen
  • Eventuell festgelegte Kostenobergrenze
  • Voraussichtlicher Termin der Fertigstellung

Zusätzlich, wenn die Werkstatt im Rahmen der Gewährleistung tätig wird (aufgrund einer vorherigen mangelhaften Reparatur), sollte dies ebenfalls im Auftrag vermerkt werden, um eine kostenfreie Reparatur zu erhalten.

7. Tipp: Bei der Fahrzeugabholung genau prüfen

Wenn das Fahrzeug zum vereinbarten Termin nicht fertig sein sollte, kann man es erst dann reklamieren, wenn die Autowerkstatt wegen Selbstverschuldung einen schriftlich zugesagten Fertigstellungstermin um mehr als 24 Stunden überschritten hat. In dem Fall ist die Werkstatt verpflichtet, ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung zu stellen oder 80 Prozent der Mietwagenkosten zu übernehmen.

Das Auto steht abholbereit in der Werkstatt, die Rechnung ist geschrieben – alles erledigt, oder? „Bevor sie losfahren, sollten Autobesitzer zunächst die Werkstattrechnung prüfen und dabei auch die im Auftrag festgelegten Reparaturen begutachten“, empfiehlt Juristin Michaela Rassat. „Wenn sich dabei herausstellt, dass eine Reparatur mangelhaft durchgeführt wurde, etwa eine Delle noch sichtbar ist oder der Motor weiter Öl verliert, sollte der Kunde dies sofort der Werkstatt melden.“ Die Juristin empfiehlt, den Mangel schriftlich auf dem Abholschein oder der Rechnung zu vermerken, eine Frist zur Nachbesserung zu setzen und die Rechnung nur unter Vorbehalt zu bezahlen.

Vor der Abholung sollte man sich den Wagen genauer angucken, ob er Dellen, Kratzer oder sonstige Schäden aufweist, die bei der Fahrzeugübergabe nicht existierten. Tritt solch ein Fall auf, sollte man sich etwaige Beanstandungen sofort schriftlich von der Werkstatt bestätigen und deren Beseitigung fordern. Die Rechnung sollte genau überprüft werden. Sie muss alle angefallenen Lohn- und Materialkosten beinhalten. Wenn man in der Rechnung etwas nicht verstanden hat, sollte man sich das gleich erklären lassen.

Die Werkstatt hat dann zwei Nachbesserungsversuche, um den Mangel auf eigene Kosten zu beheben. Erst danach kann der Kunde die Rechnung mindern – vorausgesetzt, der Wert des Mangels lässt sich finanziell bestimmen. Hier hilft eine Kfz-Schiedsstelle, sofern die Werkstatt Mitglied der Kfz-Innung ist. Bei erheblichen Mängeln kann der Kunde ansonsten auch vom Vertrag zurücktreten, erhält sein Geld zurück und kann die Werkstatt wechseln. Das bedeutet allerdings, dass die Werkstatt alle bisher eingebauten Teile wieder ausbaut. So weit kommt es in der Realität aber eher selten.