Fahrradausflug - Micro-Adventure statt großer Reise

„Microadventure“, „Feierabendteuer“ oder „Kleine Fluchten“: auf kleinen Touren die Umgebung erkunden liegt voll im Trend. Die Idee ist so einfach wie bestechend: Man packt seine Sachen und bricht zu einem Abenteuer direkt vor der Haustür auf – am besten abseits von Asphalt und bekannten Wegen.

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Kein langwieriges Suchen im Netz, keine aufwendige Buchung und kein wochenlanges Warten bis zum Start. Stattdessen direktes Machen und Erleben. Die Formate sind sehr verschieden.

Die romantische Ausfahrt mit Picknick zu zweit fällt ebenso darunter wie eine Schnitzeljagd zum Kindergeburtstag. Hier spielt das Fahrrad seine Trümpfe aus, denn man ist flexibel und zügig unterwegs, wodurch man seine Umwelt noch intensiver wahrnimmt. Orte, die man mit Bus, Bahn und Pkw nicht erreicht, sind mit dem Rad erfahrbar. Dabei kommt die ganze Familie auf ihre Kosten.

Das erklärt vielleicht auch, warum Microadventures besonders gerne mit dem Rad in Angriff genommen werden. Dazu braucht man kein spezielles Rad. Mehr komfort, Fahrspaß und Flexibilität bieten besonders geländegängige und universelle Räder, die man unter den Begriffen „Bikepacking“ oder „Gravel“ am Markt findet.

Tagesausflug mit dem Fahrrad oder Overnighter?

Grundsätzlich kann zwischen Tagesausflügen und Fahrten mit Übernachtung, sogenannten „Overnightern“, unterschieden werden. In der Szene wird nicht selten auch wild gezeltet. Aber aufgrund der Waldbrandgefahr in vielen Gebieten ist von Lagerfeuern abzuraten. Verantwortungsvoller ist es, einen Bauern vorher zu fragen, ob man dessen Wiese nutzen darf, den Garten von Freunden anzusteuern oder auf speziellen Portalen zu buchen.

Ziele für den Radausflug finden und Zielkonflikte vermeiden

Das Freiheitsgefühl, das viele Menschen am Radfahren schätzen, beginnt mit der Auswahl des Ziels. Baggersee, alte Ruine, kleiner Fluss im Tal, markante Anhöhe am Stadtrand, verlassenes Waldschwimmbad, malerische Lichtung oder einsame Schutzhütte im Wald – die Ideen für Microadventures per Rad sind vielfältig.

Corona hat gezeigt: Der Nutzungsdruck in Naherholungsgebieten ist besonders im Umfeld größerer Städte gegenwärtig besonders hoch. „Wer clever ist, fährt nicht direkt in diesen Freizeitstau hinein“, rät MTB-Experte Sebastian Marten und verweist im Anschluss auch auf den erhöhten Aktionsradius, den E‑Antriebe für viele Radler bedeuten.

Zusätzlich liefert er noch einen Tipp: „Wer antizyklisch unterwegs ist, der umgeht große Menschenaufläufe.“ Er empfiehlt, bereits früh morgens oder eben später am Tag auf Tour zu gehen. Dafür ist eine ordnungsgemäße Beleuchtung am Rad wichtig. „Außerdem sollten besonders Frontscheinwerfer richtig eingestellt sein“, erklärt Lichtspezialist Sebastian Göttling. Zusätzlich ist auch eine Stirn- oder Taschenlampe sinnvoll. Diese leisten nicht nur in der Nacht vor Ort gute Dienste, sondern auch tagsüber in alten Tunneln oder Höhlen, womit wir bei Touren mit Kindern wären.

► Kindertransport mit dem Fahrrad

Familienfahrten mit dem Rad

Gerade Eltern junger Kinder sind in Corona-Zeiten auf Kreativität angewiesen, um den Ausfall von Kita, Schule und Sportvereinen zu kompensieren. Radausflüge bieten sich dafür an. Wichtig ist es nach Worten von Markus Krill, Geschäftsführer eines Anhängerspezialisten, die Ziele nicht zu ambitioniert zu wählen und ausreichend Pausen einzulegen.

Ein Kinderanhänger sei nicht nur ideal, um den Nachwuchs von A nach B zu transportieren, sondern auch, um Spielsachen, Kleidung und Decken mitzunehmen, selbst wenn die Sprösslinge bereits selbst pedalieren. Solche kleinen Ausflüge oder Abenteuer sind für Kinder auch ideale Übungsfahrten für die spätere Radfahrt in Kindergarten oder Schule. Die Ziele liegen häufig verkehrsarm und sind damit gutes Übungsrevier für angehende Radler.

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Ausrüsrung für den Fahrradausflug

Ersatzschläuche, Flickzeug und eine kleine Luftpumpe sind Klassiker. Vor der Abfahrt sollten die Reifen noch einmal aufgepumpt werden. Auf der Reifenkante findet man eine Angabe zum richtigen Druck. Außerdem sollten die Reifen auf Risse und Splitter untersucht werden. So lässt sich manche Panne im Vorfeld vermeiden. Reifenheber und Multitool komplettieren das Werkzeugset.

► Diese Fahrradwerkzeuge sollte jeder haben

„Vor der Abfahrt die Reifen richtig aufpumpen. Dabei die Druckangabe auf der Reifenflanke beachten und den Reifen auf Risse und Splitter untersuchen“, rät Pumpenspezialistin Sarah Baukmann. So ließe sich manche Panne im Vorfeld vermeiden. Reifenheber und Multitool komplettieren das Werkzeugset.

► So pumpen Sie die Fahrradreifen richtig auf

Weil Wetterumbrüche niemals auszuschließen sind oder mancher bei schattigen Pausenorten schnell auskühlt, sollte man mindestens eine Lage extra Kleidung, z.B. eine Windweste, dabeihaben. Ein kleines Erste-Hilfe Set passt in jede Radtasche – hoffentlich bringt man es ungenutzt wieder mit nach Hause.