Dem Fastnachts-Brauchtum wird gerade bei uns im Südwesten mit verschiedenen Veranstaltungen Rechnung getragen. 

Man kann aber auch zu Hause Fasching feiern. Das spart jede Menge Geld, das Wetter ist egal, man muss nicht anstehen und hat auch sonst keinen Stress.

Gute Laune ist eine Sache der inneren Einstellung und dazu braucht man keinen Umzug und auch keine große Halle. Mit diesen Tipps für die Fastnachts-Party zuhause mit Kindern kommen die richtige närrische Stimmung auf.

Mutter mit Töchtern feiert mit Konfetti und Luftballons

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Kinder lieben Konfetti und Luftballons.

1. Sich verkleiden: Selbstgemachte Faschingskostüme 

Zu einer richtigen Faschingsparty gehört natürlich ein Kostüm. Das Gute an der Fasnet zu Hause ist, dass man sich verkleiden kann, wie man will – auch leicht bekleidet, denn dank Heizung muss man sich keine Gedanken über die Außentemperaturen machen!

Wie oft hat man sein Kostüm schon unter einer dicken Jacke versteckt, weil Petrus sich entschlossen hat, es am Rosenmontag schneien zu lassen? Das kann jetzt nicht mehr passieren! In Sachen Kostüm herrscht also wirklich Narrenfreiheit.

 ► Woher "Narr" kommt, lesen Sie übrigens hier

Kinder lieben Schminke und Verkleiden

Also Schminke und Kostüme ausgepackt und kreativ werden. Kinder lieben es, sich das Gesicht zu bemalen oder von den Eltern bzw. älteren Geschwistern bemalen zu lassen.

Auch kreative Kopfbedeckungen kann man selbst Basteln, z. B. konische Hütchen, Stirnbänder mit allerlei Verzierungen und vieles mehr.

Hier gibt's ein paar Kostümtipps

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Tolle Fastnachtskostüme für Kinder.

2. Faschings-Musik auflegen

Am besten legt man schon beim Verkleiden die Lieblings-Partymusik CD auf. Oder man nutzt seinen Lieblings-Streamingdienst und sucht sich dort Fasnet-Musik, oder das gute alte YouTube. Hier findet man sogar Guggenmusik, denn diverse Vereine haben über die letzten Jahre ihre Auftritte online gestellt.

Es muss aber nicht immer typische Faschingsmusik sein. Unter den Stichwörtern „Schlager-Hits“ oder „Schlagerparty“, „Après Ski Hits“ oder „Ballermann Musik“ findet man Hits zum Mitgröhlen, die garantiert jeden aus der Reserve locken. Wem das nicht gefällt, der nimmt natürlich einfach seine ganz persönliche Lieblingsmusik, denn das ist noch ein Vorteil von Fasching zu Hause: Man kann sich die musikalische Untermalung komplett selbst aussuchen!

Video: Guggenmusik in Schwäbisch Gmünd

3. Videos von der Fasnet laufen lassen

Die Umzüge der vergangenen Jahre findet man, teilweise als Ausschnitte, teilweise in längeren Videos, als Mitschnitte  online. Einfach mal bei den öffentlich-rechtlichen Sendern in deren Mediatheken schauen, oder private Videos bei YouTube suchen! Man kann z. B. einen großen Umzug im Hintergrund (ohne Ton) auf dem großen Fernseher im Wohnzimmer laufen lassen. Oder man stellt alle in der Familie zur Verfügung stehenden Laptops und Bildschirme im ganzen Haus auf und lässt auf jedem ein anderes Video laufen.

Was man auch tun kann, ist Büttenreden und Unterhaltungsprogramme vergangener Faschingsbälle anschauen. Wem das zu politisch ist, der schaut einfach andere Comedy-Aufzeichnungen. Und wer es ganz traditionell mag, kann sich sogar Fastnachts-Predigten verschiedener Kirchen ansehen. Ganz kreative schreiben selber eine Büttenrede und tragen der Familie das Werk dann vor – vielleicht nimmt man die dann auf und schickt sie an Freunde oder stellt sie auf dem eigenen Social Media Kanal online.

Video: Faschingsumzug Stuttgart

4. Dekoration für die Faschingsparty daheim

Für eine Faschingsparty trotz Corona darf natürlich die Deko zu Hause nicht fehlen. Luftschlangen, Luftballons und Girlanden sorgen für das richtige Feeling.

Konfetti kann man auch selbst machen, indem man mit einem Locher ganz viele Löcher in buntes Papier stanzt, oder man schneidet aus diversen Papierschnipseln kleine Vierecke aus und wirft sie munter durch die Gegend. Auch Girlanden kann man einfach selbst basteln. Hinterher muss man allerdings, sofern man Konfetti nutzt, etwas mehr Aufwand für das Saubermachen einplanen.

► Fastnachtsbräuche in Baden-Württemberg

Beliebte Berliner

Petra Schülle/iStock/Thinkstock

Fettig und süß muss es sein - denn nach den närrischen Tagen kommt die Fastenzeit!

5. Fastnachts-Verpflegung: Essen & Trinken

Zur Fasnet gehören Fastnachtsküchle bzw. Krapfen einfach dazu - hier kann man auch mal kreativ sein und neue Rezepte ausprobieren. Auch Berliner oder Dampfnudeln kann man kredenzen, oder Apfelküchle im Backteig. Denn diese fettigen Speisen haben auch eine traditionelle Bedeutung, besonders am Schmotzigen Donnerstag. Damit man aber nicht ewig in der Küche stehen muss, empfiehlt es sich, einfach etwas zu bestellen.

Was ist der „schmutzige Donnerstag“?

Und auch die Getränke dürfen nicht fehlen. Feiert man mit Kindern, muss es natürlich alkoholfrei sein, hier bietet sich ein Kinder-Fruchtpunsch an, den man aus diversen Säften und Mineralwasser einfach selber mixt. Erwachsene machen sich leckere Cocktails und/oder gönnen sich das gute alte Bier.

Auch diverse Süßigkeiten und Gutsel sollten im Haus sein, dazu weiter unten noch Ideen.

Bitte beachten: Nicht mit dem Alkohol übertreiben, vor allem, wenn man als Erwachsener die Verantwortung trägt und Kinder im Haushalt leben! Hier appellieren wir an den gesunden Menschenverstand, können aber natürlich keine Tipps für eine Faschingsparty geben, ohne das alkoholische Nass zumindest zu erwähnen...

6. Spiele und Unterhaltung für die Fastnacht zu Hause

Einen Umzug veranstalten kann man natürlich nur, wenn man in einem kompletten Haus wohnt oder eine sehr große Wohnung hat, aber wieso nicht? Mit Gutselen schmeißen, das macht doch Spaß! Dazu den jeweiligen Ruf wie Helau, Narri-Narro, Ahoi oder welcher auch immer in Ihrer Region gerufen wird.

Auch diverse Spiele sind denkbar. "Was bin ich?", Beruferaten, Tabu, Brett- und Kartenspiele – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Spiele mit Kindern ohne Material

7. Video-Chat mit anderen Narren

Da plant man die perfekte Faschingsparty und dann können die Leute nicht kommen? Kein Problem! Wenn wir in den letzten Jahren etwas gelernt haben, dann dass man auch per Videochat kommunizieren und sogar gemeinsam feiern kann. Online-Tastings gehören beispielsweise fest zum Angebot vieler Brennereien und Weingüter, und das wird auch so bleiben.

Wie es geht? Zu einer bestimmten Zeit treffen sich alle im Videochat und stoßen von der Ferne an.

Ganz kreative schreiben Büttenreden oder Gedichte und lesen sie sich gegenseitig vor. Außerdem hat man die Möglichkeit, sich die Kostüme zu zeigen und kann vielleicht eine Wahl zum besten Kostüm veranstalten (zur Abstimmung kann man kostenlose Umfrage-Tools nutzen).

Ist man musikalisch ambitioniert, spielt man sich Musik vor oder legt als DJ für die anderen auf. Wer sich traut, macht einen öffentlichen Livestream daraus!

Wir sagen Ahoi und Helau und wünschen viel Spaß!