Zum Schutz vor Corona herrscht seit Anfang 2021 eine erweiterter Maskenpflicht. Es sind zwar auch medizinische Masken erlaubt, wie man sie beispielsweise aus dem OP oder vom Zahnarzt kennt, aber viele nutzen trotzdem die dickeren FFP2 Masken, auch partikelfiltrierende Halbmasken genannt.
Während medizinische Masken hauptsächlich den Patienten bzw. das Gegenüber schützen, schützen FFP-Masken den Träger vor Verunreinigungen in der Atemluft.
Was sind FFP Masken?
FFP heißt „Face Filtering Piece“ und solche Masken sind für den Arbeitsschutz als PSA (= persönliche Schutzausrüstung) konzipiert, z.B. in der Industrie, im Handwerk oder anspruchsvollen bzw. gefährlichen medizinischen Bereichen. Sie schützen vor Partikeln wie Stäuben, Aerosolen oder Rauch, und sind in verschiedene Schutzklassen eingeteilt.
Das Robert-Koch-Institut rät, die Masken grundsätzlich nur nach sorgfältiger Abwägung vom potenziellen Nutzen und erwünschten Wirkungen zu tragen, die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin rät privaten Nutzern sogar davon ab.
Mehr Infos zu FFP-Masken gibt das BfArM (Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte).
Sind FFP-Masken mehrmals verwendbar?
Eigentlich sind FFP-Masken als Einmalprodukte gedacht. Beispiel: Anbringen einer Glasfaserdämmung im Dachgeschoss. Hierfür wird die Maske getragen und anschließend wird sie entsorgt. Der Aufdruck „NR“ (non reusable – nicht wiederverwendbar) weist darauf hin, dass man sie nur einmal nutzen sollte.
Da die FFP2-Masken, wie sie fürs Einkaufen usw. genutzt werden, aber verhältnismäßig teuer sind, fragen sich viele, ob sie ihre FFP2-Maske mehrmals nutzen und wiederverwenden können. Eigentlich sollte man sie nicht länger als insgesamt 8 Stunden tragen. Der Arbeitsschutz sieht vor, spätestens alle 75 Minuten eine 30-minütige Pause einzulegen.
FFP2-Maske mehrmals tragen: Beispiel
Geht man also nur einkaufen oder fährt im öffentlichen Nahverkehr, kann man ein und dieselbe Maske durchaus mehrmals nutzen, man sollte sich also die ungefähre Tragedauer im Hinterkopf behalten. Brauche ich beispielsweise 15 Minuten mit dem Bus zum Supermarkt und dort noch einmal 25 Minuten für meinen Einkauf, dann noch einmal 15 Minuten für die Heimfahrt, habe ich sie insgesamt 55 Minuten getragen – somit kann man sie, legt man diese Rechnung zugrunde, insgesamt 8x tragen.
Forscher der Uni Münster raten, die Maske nach einem Gebrauch mindestens eine Woche zur Seite zu legen – dann sterben eventuell darauf befindliche Mikroorganismen oder auch Viren ab. Am besten lagert man sie hängend. Man braucht also auf jeden Fall mehr als ein Exemplar.
Allerdings sollte man auch abwägen – ist sie stark durch Atemluft durchfeuchtet, oder hat sie Regen abbekommen, habe ich sie innen mit ungewaschenen Händen angefasst? Dann wandert sie in den Müll!
Kann man FFP2-Masken reinigen?
Stoffmasken kann man waschen – FFP2 Masken nicht, man kann sie weder trocken, noch nass reinigen. Die Fasen sind elektrisch geladen und die Filterwirkung würde beim Waschen komplett verloren gehen.
Die FH Münster sagt, man könne die Masken bis zu 5x desinfizieren. Wichtig ist:
- Die FFP2-Maske hängend lagern!
- Auf keinen Fall mit anderen tauschen – auch nach dem Desinfizieren nicht! Jeder in der Familie bzw. im Haushalt hat seine eigene Maske!
- Wenn sie durchs Atmen oder aus irgend einem anderen Grund feucht ist, immer ganz durchtrocknen lassen.
Kann man die Maske im Ofen desinfizieren?
Die Forscher raten, die FFP2-Maske zunächst für mindestens einen Tag an der Luft trocknen zu lassen. Dann kann man sie in den Backofen geben und zwar 60 Minuten bei 80°C – auf keinen Fall sollte man sie einer höheren Temperatur aussetzen, da die Fasern sonst kaputt gehen. Damit verlieren die Masken ihre Schutzwirkung. Außerdem raten die Forscher, nicht die Umluftfunktion, sondern Ober-Unter-Hitze zu verwenden, weil sich mit der Luft Erreger im Backofen bzw. bei offener Ofentür in der Küche verteilen können.
Die Mikrowelle ist nicht geeignet, weil dort Temperaturschwankungen herrschen und Schäden im Material verursacht werden können. Wasch- und Spülmaschine sind ebenfalls für FFP2-Masken tabu. Und leider helfen auch UV-Desinfektionsstrahler nicht im gewünschten Maße, weil sie nur die Oberfläche bestrahlen und desinfizieren, aber nicht ins Gewebe eindringen.
Die FFP2-Maske richtig tragen
Das richtige Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ist auf jeden Fall wichtig für eine optimale Funktionsfähigkeit der FFP2-Maske: sie muss ganz eng am Gesicht anliegen, damit sie ihre Filterwirkung entfalten kann. Bartträger haben hier ein Problem. Je nachdem, wie stark man beispielsweise durch eine Erkrankung vorbelastet ist, sollte man(n) sich überlegen, den Bart abzurasieren. Brillenträger finden hier Tipps, was gegen Beschlagen der Mund-Nasen-Maske hilft.
Wer weder große Angst vor dem Virus hat, noch an Vorerkrankungen leidet oder aus sonstigen Gründen auf eine extreme Eigenschutzwirkung angewiesen ist, kann nach wie vor auf die günstigeren und einfacher zu handhabenden OP-Masken ausweichen. Diese sind nicht verboten. Nur Stoffmasken sollten es nicht mehr sein.