Ob als Fitness-Enthusiast, der mehrmals wöchentlich trainieren geht und sich stets über Produktneuheiten und Trends auf dem Laufenden hält, oder als gesundheitsorientierter Freizeitsportler mit durchschnittlicher bis geringer Trainingshäufigkeit: Fitnesskollektionen bekannter Hersteller bieten heutzutage für alle Zielgruppen die passende Kleidung mit ansprechender Optik, modernen Farben und vorteilhaften Schnitten.

Menschen in Sportkleidung im Fitnessstudio

andresr/E+/Getty Images Plus

Die Auswahl an Sportkleidung ist riesig - alle finden etwas Passendes.

1. Material

Die Ansprüche an moderne Fitnessbekleidung sind dabei vielfältig. Um diesen gerecht zu werden, sollten die verwendeten Materialien besonders hochwertig sein. Grundsätzlich werden die Materialien (Textilfasern) in Naturfasern und Kunstfasern unterschieden.

Naturfasern
Naturfasern sind Fasern, die von natürlichen Quellen wie Pflanzen, Tieren oder Mineralien stammen und sich ohne weitere chemische Umwandlungsreaktionen direkt einsetzen lassen. Dazu gehören beispielsweise Baumwolle, Leinen, Kaschmir oder Seide. Die wohl am häufigsten verwendete Naturfaser im Sportbereich ist Baumwolle. Sie besteht aus der Zellulose des Samenhaars einer subtropischen Staudenpflanze. Das angenehme Tragegefühl auf der Haut macht Baumwolle sehr beliebt. Sie wird gerne bei Sportarten getragen, bei denen der Sportler nur leicht schwitzt. Für den Einsatz bei hoher körperlicher Anstrengung ist Baumwolle jedoch nicht so gut geeignet. Baumwolle nimmt zwar rasch die feinen Schweißperlen der Haut auf, quillt dabei aber so stark, dass sich im Stoff die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fäden schließen. Wenn der Stoff also richtig nass ist, werden der Luftaustausch und die Luftzirkulation in der Bekleidung unterbrochen. Das kann bei intensiver körperlicher Betätigung zu einem Hitzestau führen.

Ein Mann mit einem Jogginganzug aus Baumwolle

Sergey Granev/iStock/Getty Images Plus

Baumwolle, der Klassiker - die Naturfaser eignet sich bei moderatem Training bzw. Training, bei dem man nur leicht bis mäßig schwitzt.

Kunstfasern
Kunstfasern werden, in Abgrenzung zu Naturfasern, in einem chemischen Prozess künstlich hergestellt. Durch bestimmte Behandlungsmethoden werden sie mit gewünschten Eigenschaften versehen, sodass sie in der Textilindustrie vielseitig einsetzbar sind. Kunstfasern lassen sich in Fasern synthetischen und natürlichen Ursprungs unterteilen. Zur Gruppe der synthetischen Fasern gehört das im Sportbereich am häufigsten verarbeitete Fasermaterial Polyester.

Die Polyesterfaser ist sehr reißfest und nimmt so gut wie keine Feuchtigkeit auf (maximal ein Prozent ihres Eigengewichts). Die Feuchtigkeit wird somit schnell nach außen abtransportiert. Demzufolge trocknet Bekleidung aus Polyester sehr schnell. Außerdem überzeugt Gewebe aus Polyester durch Leichtigkeit, Elastizität, Farb-, Hitze- und Formbeständigkeit.

Mann im blauen Langarm-Fitnessshirtz macht Dehnübung im Freien

Nomad/E+/gettyimages

Synthetische Fasern transportieren Flüssigkeit besser nach außen ab und trocknen schnell.

Eine weitere, im Sportbereich häufig eingesetzte, synthetische Faser ist Elastan, auch unter dem Begriff Spandex bekannt.

Elastan ist eine sehr elastische Faser. Unter Zug- bzw. Dehnbeanspruchung kann die Faser bis auf das maximal achtfache ihrer Länge auseinandergezogen werden. Dabei hat sie eine zwei- bis dreimal höhere Spannkraft als Gummi. Lässt der Zug auf die Faser nach, springen die Fasern in ihre Ausgangslänge zurück. Der Nachteil dieser Faser ist die Empfindlichkeit gegenüber Hitze. Deswegen sollten Textilien aus Elastanfasern nicht höher als 40 Grad gewaschen und auf das Bügeln verzichtet werden.

Zur Gruppe der Kunstfasern natürlichen Ursprungs gehört Viskose. Viskose wird aus reiner Zellulose, hauptsächlich aus Buchen- und Pinienholz, Eukalyptus oder zunehmend auch aus Bambus gewonnen. Typisch ist der außergewöhnlich weiche, fast seidige Griff. Die Eigenschaften von Viskose sind denen der Baumwolle ähnlich. Das bedeutet, dass der Tragekomfort äußerst angenehm, die Funktionalität bei Sportbekleidung aufgrund des geringen Feuchtigkeitstransports aber eher eingeschränkt ist.

Beine von Tänzerinnen und Tänzern in Tanzkleidung

DragonImages/iStock/Getty Images Plus

Gerade bei Sportarten wie Tanz, aber auch bei Gymnastik, Yoga usw. sind elastische Fasern wichtig.

2. Tragekomfort und Mehrschichtenprinzip

Neben dem Klimamanagement sind vor allem der Tragekomfort und die Passform für die Wahl der richtigen Fitnessbekleidung entscheidend. Fitnessbekleidung sollte sich auf der Haut angenehm und weich anfühlen. Sie muss so elastisch sein, dass sie sich dem Körper bei allen Bewegungen störungsfrei anpasst. Hier ist besonders auf einen guten Sitz im Bereich der Achselhöhlen und im Schritt zu achten.

Aber nicht nur aus optischen Gründen sind Bekleidungsschichten sinnvoll. So schützt eine Jacke beispielsweise nach einem anstrengenden Workout vor dem Auskühlen. Auf dem Heimweg wärmt eine längere Hose. Diese zweite Schicht muss dabei ebenfalls atmungsaktiv und feuchtigkeitsableitend sein. Ein durchgehender Frontreißverschluss lässt die Belüftung variabel regulieren. Gute Stretcheigenschaften steigern den Tragekomfort.

Mann im Sportgeschäft schaut sich ein gelbes T-Shirt an

sergeyryzhov/iStock/Thinkstock

Wer sich beim Einkauf unsicher ist, kann auch im Sportgeschäft nachfragen und sich zu den Materialien beraten lassen.

3. Technologien

Neue Technologien in der Fitnessbekleidung können das Sporttreiben angenehmer machen. So bietet die DryPlus-Technologie neben höchstem Tragekomfort auch ein angenehmes Körperklima. Die Feuchtigkeit wird rasch vom Körper weg auf die Außenseite des Textils geleitet, die Haut bleibt somit weitgehend trocken. Während DryPlus eine klassisch chemische Textilveredelung ist, wird bei Dry Plus Eco eine umweltschonende, pflanzliche Ausrüstung aus dem Öl der Midori-Pflanze verwendet.

Neben der DryPlus-Technologie ist der Einsatz von Mesh in Sportbekleidung weit verbreitet. Mesh ist ein feiner Stoff, der aus vielen kleinen Maschen besteht. Das aus Synthetikfasern bestehende Netzmaterial verspricht eine besonders hohe Luftdurchlässigkeit und damit auch Atmungsaktivität. Mesh ist feuchtigkeitsregulierend, pflegeleicht, luftig und knitterarm und wird sowohl in Sportbekleidung als auch in Sportschuhen verwendet.

Frau joggt im Schnee

LSOphoto/iStock/Getty Images Plus

Auch bei Kälte muss man mit der richtigen Funktionskleidung nicht auf Sport an der frischen Luft verzichten.

Für Menschen, die sehr stark schwitzen, empfehlen sich Materialien mit antibakteriellen und geruchshemmenden Eigenschaften. Dafür werden Textilien mit Polygienen veredelt. Das Wirkungsprinzip besteht darin, dass Silbersalze das Wachstum geruchsbildender Bakterien und Pilze hemmen. Polygiene wird in allen Bekleidungsschichten verwendet und verliert auch nach vielen Wäschen seine Wirkung nicht.

Auf Produktsiegel für nachhaltige Textilien achten

Kunstfasern vs. Naturfasern: Das sagt der Prof