Wer schon immer eine Großstadt mit romantischer Altstadt, gelegen inmitten von Natur, kennenlernen wollte, sollte Freiburg im Breisgau besuchen.
Mit 230.000 Einwohnern ist Freiburg die viertgrößte Stadt des Landes. Und sie hat eine lange Geschichte: Erstmals urkundlich erwähnt werden Siedlungen in der Wiehre, Herdern und Zähringen, heute Stadtteile von Freiburg bereits 1008. Spannende Einblicke in die bewegte Stadtgeschichte von 1100 bis ins 18. Jahrhundert bietet das Museum für Stadtgeschichte im Wetzingerhaus mit vielen Exponaten. Und auch das Museumsgebäude ist Teil der Stadtgeschichte: Es handelt sich um das um 1761 erbaute Wohnhaus des Freiburger Malers, Bildhauers und Architekten Johann Christian Wetzinger.
Video: Impressionen aus Freiburg
Romantische Altstadt
Mittendrin und nicht zu übersehen: Das Freiburger Münster ist das vielleicht bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Entstanden ist es über mehrere Jahrhunderte etwa ab 1250 bis zum 17. Jahrhundert. Reich genug für dieses Bauvorhaben war Freiburg dank der großen Sandsteinvorräte und der Silbervorkommen. Jeden Tag außer sonntags findet am Freiburger Münster der Münstermarkt statt, bei dem zwischen 80 und 100 Händler ihre Ware ausstellen. Gerade für einen Besuch mit Freunden sehr zu empfehlen.
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Dieser Markt ist dabei bei Weitem nicht der Einzige in der südbadischen Großstadt. Ein Freiburg-Besuch lohnt sich aber schon allein für einen Bummel durch die etwa einen Quadratkilometer große Altstadt.
Wasser marsch
Immer am Wasser lang ... Denn eine weitere Besonderheit Freiburgs sind die sogenannten Bächle, Wasserläufe, die mit Wasser aus der Dreisam versorgt werden. Die flachen, gepflasterten Rinnen versorgten im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Stadtgründung, die Menschen mit Trink-, Brauch- und Löschwasser. Heute dienen sie der Abkühlung und dem Vergnügen. Sie sind Austragungsort des einzigartigen „Bächleboot-Rennens“, Schauplatz blutiger Krimis und - eine Falle für Singles: Denn wer versehentlich ins Bächle "dappt", so sagt man, muss einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten. Vier eigens dafür angestellte „Bächleputzer“ kümmern sich darum, dass das Wasser immer fließt.
Studentenstadt
Dank der Albert- Ludwigs-Universität zählt Freiburg zu den bekanntesten Studentenstädten Deutschlands. Ganze zehn Nobelpreisträger haben hier gelehrt oder lehren hier. Die Universitäten wurde 1457 gegründet und zählt damit zu den ältesten Deutschlands. Die Universitätsbibliothek ist mit ihrer Glasfassade nicht nur eines der bekanntesten Gebäude der Stadt, bei warmen Temperaturen ist sie in der Nacht besonders bei Studierenden ein beliebter Treffpunkt. Derzeit zählt die Uni Freiburg insgesamt etwa 30.000 Studierende.
Badevergnügen
Als ruhiger, kleiner Fluss mit vielen Sitzmöglichkeiten ist die Dreisam ebenfalls bei Freiburgern aller Altersklassen zum Abkühlen und Sonnen sehr beliebt. Und Badevergnügen ist in Freiburg das ganze Jahr über zu haben: Das Strandbad ist für die Freiburger das lokale Urlaubsdomizil Nummer eins. Es ist das größte Freiburger Freibad und eines der schönsten der Region. Das Lorettobad in der Wiehre ist ein ganz besonderes Freibad: Schon seit 1841 wird hier gebadet – anfangs hatten nur Männer Zutritt – doch dann wurde 1886 ein separates Damenfreibad eröffnet, heute ist das Loretto-Damenfreibad das einzige in Deutschland. Früher wie heute ist der Bereich ausschließlich den Damen vorbehalten. Und in der Keidel-Therme heißt es abschalten, die Seele baumeln lassen – Freiburgs Therme mit Mineral-Thermalwasser in acht Becken bietet auch Wohlfühlmassagen und Aqua Sport Kurse.
Grüne Stadt
Seit Jahren bezeichnet sich Freiburg als „GreenCity“, bereits in den 70er-Jahren begann der Weg hin zur umweltfreundlichen Stadt. So ist das Dreisamstadion, in dem der SC Freiburg seine Heimspiele bestreitet, mit 2200 Quadratmetern Solarfläche das erste Solarstadion in Freiburg. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ist mit 1100 Mitarbeitenden das größte Institut dieser Forschungsrichtung. Der in den 90er-Jahren geplante Modellstadtteil Vauban zeigt, wie verschieden nachhaltige Wohnformen aussehen können. Zudem ist Vauban ein teilweise autofreier Stadtteil.
Natur und Kultur erleben
Einst war das Augustinermuseum eine Klosterkirche - dank Architekt Christoph Mäckler ist dort nun ein moderner Museumsbau entstanden. Die Ausstellungshalle im Untergeschoss wird dabei von allen Stadtmuseen Freiburgs bespielt. In einem schmalen Haus, welches sich perfekt in das übrige Straßenbild einfügt, befindet sich das Haus der Graphischen Sammlung. Die dort ausgestellten Werke begeistern besonders Fans moderner Kunst. Und historischen Ambiente einer neugotischen Villa präsentiert das Archäologische Museum im Colombischlössle in modernen Räumen Fundstücke aus Südbaden von der Steinzeit bis zum Mittelalter.
Im Museum für Natur und Mensch können Kinder und Erwachsene selbst aktiv werden und die Faszination natürlicher und kultureller Vielfalt erleben. Die naturkundlichen Ausstellungen „Zeitraum“ und „Steinreich“ entführen mit ihren Fossilien und funkelnden Kristallen in die Erdgeschichte Süddeutschlands – zu Sauriern und Mammuts. Zu einem Erlebnis mit allen Sinnen laden die Erlebnisräume „Wald“, „Wasser“ und „Wiese“ ein. Hier warten Biber, Luchs und Wanderfalke darauf entdeckt zu werden. Und wer genau hinsieht, trifft hier auch ganz besondere „Freiburger“, wie den Badischen Riesenregenwurm oder den Bienenfresser.
Aus den reichen Sammlungsbeständen von Werken des 20. und 21. Jahrhunderts ist im Museum für Neue Kunst stets eine Auswahl der Klassischen Moderne zu sehen. Vertreten sind prominente Künstlerinnen und Künstler wie Otto Dix, Karl Hofer, August Macke und Paula Modersohn-Becker.
Hoch hinaus
Hausberg Freiburgs ist der Schauinsland. Wer mit der Schauinsland-Bahn fährt, überwindet in 20 Minuten nicht nur 746 Höhenmeter, sondern kann vom Eugen-Keidel-Turm aus auch eine Aussicht genießen, die über die Rheinebene bis hin zu den Vogesen reicht. hat Das Erholungsgebiet rund um den Gipfel lädt nicht nur zum Spazieren, sondern darüber hinaus auch zu Wandern, Nordic Walking oder Mountainbiken ein. Gerade im Winter ist der Schauinsland auch zum Snowboarden oder Skifahren sehr beliebt.
Ausblick genießen
Der Schlossberg, der zu Fuß oder auch mit einer Seilbahn zu erreichen ist, bietet einen besonders schönen Ausblick auf die Altstadt Freiburgs. Das perfekte Ausflugsziel, um einen Sommerabend ausklingen zu lassen.
Nachbarregion Südschwarzwald
Wer einen Ausflug zum Schauinsland macht, dem wird auch bewusst, dass Freiburg zwar eine größten Städte Baden-Württembergs ist, der südliche Schwarzwald jedoch trotzdem direkt vor der Tür liegt. Im Glottertal, nur wenige Autominuten von Freiburg entfernt, finden sich beispielsweise Deutschlands höchstgelegene Weinberge. Das Dreisamtal wiederum bietet Besuchenden sowohl eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt als auch wildromantische Felsenformtionen und klare Bäche, im Winter ist hier Schneevergnügen angesagt.