Das Grab als ein sehr persönlicher Ort der Erinnerung an einen lieben Menschen bedarf auch der besonderen Pflege. Damit erweist man nicht nur dem Verstorbenen über den Tod hinaus Achtung und Wertschätzung, sondern schafft auch für das eigene Gedenken ein angemessenes Umfeld.

Friedhöfe als Parklandschaft

Kennzeichen hiesiger Friedhofskultur ist eine abwechslungsreiche Bepflanzung, die unsere Friedhöfe – je nach Jahreszeit verschieden – in ein parkähnliches Gesamtbild verwandelt, z.B. mit Bienenfreundlichen Blumen oder mit diversen Stauden. Das Einzelgrab hat meist eine Strukturbepflanzung aus Bäumen oder Sträuchern, die durch saisonal blühende Pflanzen mehrmals im Jahr ergänzt wird. Hinzu kommen Feier- beziehungsweise individuelle Gedenktage, an denen das Grab besonders liebevoll geschmückt wird – mit Gestecken, frischen Blumensträußen oder Accessoires wie Kerzen, Kleinskulpturen und zeitgemäßen Solarlichtern. Der Fantasie und dem eigenen Geschmack sind da nur insofern Grenzen gesetzt als die allgemeine Friedhofsordnung eingehalten werden muss.

Bei der Grabpflege Vorschriften beachten

Jede Friedhofsverwaltung hat ihre Vorschriften darüber, was einerseits an Grabschmuck erlaubt ist und was andererseits mindestens an Grabpflege zu geschehen hat. Zur Grundpflege gehört die Beseitigung von Laub, Unkraut und Sturm- oder Gewitterschäden, wenn etwa Äste auf das Grab gefallen sind oder Sturzregen Schaden angerichtet hat. Ein über längere Zeit verwildertes oder verwahrlostes Grab wird nicht geduldet. Wenn die Angehörigen der Aufforderung zur Pflege nicht nachkommen, kann es sein, dass die Friedhofsgärtnerei die Arbeiten erledigt und diese den Angehörigen anschließend in Rechnung stellt. In der Regel pflegen die Familien aber die Gräber ihrer Verstorbenen mit viel Einsatz an Zeit, Ideen und Fürsorge. Sind die finanziellen Mittel begrenzt, fehlt es an Zeit oder macht die räumliche Distanz eine regelmäßige Grabpflege zum Problem, entscheiden sich viele für eine unkomplizierte immergrüne Bepflanzung mit Gehölzen oder Bodendeckern, manchmal auch in Kombination mit Kiesflächen.

Sitzbank in einem Blumenfeld auf dem Friedhof

Sarah Preece/iStock/Thinkstock

Professionelle Unterstützung bei der Grabpflege

Eine andere Option ist es, die Grabpflege in professionelle Hände zu übergeben und damit entweder die jeweilige Friedhofsgärtnerei oder auch freie Gärtner zu beauftragen. Dabei kann man mit der Gärtnerei genau den Umfang der Pflege besprechen: nur die Grundpflege wie Laub und Unkraut beseitigen, beschneiden, gießen und düngen oder umfassender mit saisonaler Bepflanzung und Gestecken zu besonderen Anlässen.

Video: Friedhöfe - arbeiten, wo andere trauern

Die einzige Begrenzung bei der Auswahl der Leistungen stellt das eigene Budget dar. Entscheidet man sich für einen freien Gärtner, sollte man mit ihm genauso wie mit der Friedhofsgärtnerei den Pflegeumfang festlegen. Als Selbstständiger ohne große Fixkosten kann der freie Gärtner oft anders kalkulieren. In jedem Fall ist es ratsam, die in Auftrag gegebene Grabpflege daraufhin zu kontrollieren, ob die gewünschte Bepflanzung umgesetzt und die regelmäßigen Arbeiten wie vereinbart erledigt wurden. Außerdem sollte man sichergehen, dass ein freier Gärtner bei Ausfall durch Krankheit für qualifizierte Vertretung sorgt, damit eine kontinuierliche Pflanzenpflege gewährleistet bleibt.