"Fußball findet auch im Kopf statt"

„Die Grundidee des Buches liegt darin, das Lesen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das Thema Fußball, das von jungen Kickern aus der Region selbst geschildert wird, ist für sie bestimmt von großem Interesse“, meint Pia Regine, die aktuell ein brandneues Buchprojekt mit dem Untertitel „Was Jugendliche dafür tun, um Fußballprofi zu werden“, beim Sinsheimer Bundesligisten TSG Hoffenheim begleitete. Eigentlich richte sich das 224-seitige Lesewerk auch an alle Eltern, deren Kinder kleine oder große Fußballambitionen haben, so Herausgeber Matthias Knöß, Geschäftsführer der Nele Neuhaus-Stiftung. „Fußball findet auch im Kopf statt 2“, so der Buchtitel, beschreibt den Weg einiger Talente der TSG Hoffenheim.

Persönliche Einblicke

Das Besondere an dem Buch, das auch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, besteht in der Tatsache, dass es von elf jungen Fußballern und einem Mädchen handelt. Die 15- bis 18-Jährigen haben ihre persönlichen Geschichten aufgeschrieben und erzählt, was sie alles tun – aber auch in Kauf nehmen müssen – um Fußballprofi zu werden. In authentischen und persönlichen Storys geben sie interessante Einblicke in ihren Alltag und die Gefühlswelt. Das Buch, das auf eine Initiative von TSG-Pressesprecher Holger Kliem entstand, wird von der Dietmar-Hopp-Stiftung sowie der Stiftung der bekannten Krimi- und Jugendbuch-Autorin Cornelia „Nele“ Neuhaus aus Münster gefördert. Neuhaus setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche – vor allem Jungs – mehr lesen.

Video zum Buch: "Fußball findet auch im Kopf statt"

Kaderschmiede

Auf 224 reich illustrierten Seiten geht es so um Willensstärke, Entbehrungen, Grenzbelastungen und um Erfolgserlebnisse. Diese Dinge erleben die Jugendlichen, die sich im Nachwuchsleistungszentrum der TSG Hoffenheim ihren großen Traum vom Profi-Fußballer erfüllen möchten, ständig. Dafür haben sie zahlreiche Vorbilder, die es aus der TSG Akademie ganz nach oben geschafft haben. Fakt ist, dass die Hoffenheimer Talentschmiede als erfolgreichste in Deutschland gilt. Derzeit sind es rund 60 Spieler aus der TSG-Akademie (einschließlich der U23), die später als Profi in der Bundesliga zum Einsatz kamen. Aktuell stehen sechs ehemalige Akademie-Spieler im Profikader der TSG. Der Weg, einem Christoph Baumgartner, Stefan Posch, Dennis Geiger, Kevin Akpoguma, Marco John (alles aktuelle TSG-Profis) oder dem früheren TSG- und heutigen Bayern-Star Niklas Süle (Deutscher Meister und Champions-League-Sieger) zu folgen, ist manchmal steinig, doch oftmals auch mit vielen, schönen Erfahrungen verbunden. In Hoffenheim und dort, wo nicht nur der Körper, sondern auch der Kopf trainiert wird, nennt man das den „TSG-Weg“.

Nachwuchstalente

Einer der zwar (noch) nicht den Weg in ein Buch gefunden hat, jedoch den gleichen Traum lebt, ist Tim Drexler aus Kraichtal. Der 17-jährige Abwehrspieler gehört bereits jetzt der U19-Bundesliga-Mannschaft der TSG an und spielt zudem in der deutschen U17-Nationalmannschaft. Drexler hat zwar kürzlich eine duale Ausbildung im Sport- und Vereinsmanagement am Berufskolleg an der Max Weber-Schule in Sinsheim begonnen, doch das erste Ziel des Talents ist der weitere Weg in Richtung Profivertrag.

Dies gilt auch für den erst 16-jährigen, in Aschaffenburg geborenen und im Odenwald aufgewachsenen, hochbegabten Tom Bischof. Er ist seit 2015 an der TSG-Akademie zuhause, hat bereits mit dem Bundesligateam trainiert und bei der U16-Nationalmannschaft gespielt. „Eines unserer größten Talente“, hatte TSG-Coach Sebastian Hoeneß angemerkt.

Eigene Philosophie

Bei der spannenden Lektüre, bei der auch TSG-Profis wie Marco John, Luca Philipp, Dennis Geiger oder Kevin Akpoguma zu Wort kommen, wird deutlich, wie die Ausbildungs-Philosophie bei der TSG Hoffenheim funktioniert und gerade im Grundlagenzentrum der schulische und soziale Bereich für die jungen Spieler gefördert wird. Dabei beinhaltet die „Hoffenheim-Mentalität“ die Themenkomplexe „Widerstandsfähigkeit“, „Teamfähigkeit“, „Echtheit“ und „Eigeninitiative“.