An welchen Symptomen kann man Fußpilz oder Nagelpilz erkennen? Müssen die beiden Erkrankungen behandelt werden oder verschwinden sie von alleine wieder? Ist Fußpilz ansteckend und kann Nagelpilz zu einem Verlust des Zehennagels führen?

Diese Symptome sind typisch

Bei beiden Pilzerkrankungen handelt es sich um einen Befall von Fadenpilzen, in seltenen Fällen auch von Hefe- oder Schimmelpilzen. Die Ansteckung erfolgt entweder von Mensch zu Mensch oder durch das Berühren von infizierten Gegenständen. Die Pilzerreger können mehrere Tage auf Fußböden überleben und dort zu einer Infektion führen. Vor allem in feucht-warmen Bedingungen, wie im Schwimmbad oder der Sauna, überlebt der Pilz lange.

Barfußlaufen in der Wohnung

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Vorsicht beim Barfußlaufen!

Hat sich der Erreger erst einmal am menschlichen Körper festgesetzt, führt es nicht immer zur Bildung von Nagel- oder Fußpilz. Die Krankheiten entstehen nur, wenn der Krankheitserreger in das Gewebe eindringen kann. Kleine Verletzungen, wie zum Beispiel Blasen oder Wunden, die durch falsche Nagelpflege entstanden sind, führen zur Infektion.

Fußpilz lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen. In der Regel ist ein Juckreiz spürbar und eine Rötung der Haut erkennbar. Es kann außerdem zu einer Abschuppung der Haut kommen. Fußpilz kann sich aber auch durch sehr trockene Haut kenntlich machen, die im weiteren Krankheitsverlauf einreißt. Die nässende Form der Pilzinfektion zeigt sich durch kleine Bläschen, die insbesondere in den Zehenzwischenräumen und der Fußsohle erkennbar sind.

Jemand steht auf den Füßen jemand anderes

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Pilzerkrankungen können andere anstecken.

Nagelpilz ist vor allem in Anfangsstadium schwer erkennbar. Der Nagel ändert seine natürliche Farbe und wird weiß, gelb oder braun. Die Form der Finger- oder Fußnägel verändert sich im Krankheitsverlauf langsam. Die Nagelplatte verdickt sich und die Nägel können brüchig werden. Oftmals ist der Nagel des großen Zehs betroffen und der Pilz wandert langsam vom Nagelrand zur Wurzel. Erfolgt keine Behandlung kann es zum Totalverlust des Nagels kommen. Dies führt wiederum zu weiteren Problemen, da das Nagelbett ungeschützt und anfällig für weitere Infektionen ist.

Wird Fußpilz nicht therapiert, kann daraus Nagelpilz entstehen und ebenso kann Nagelpilz zu Fußpilz führen.

Ohne eine Behandlung verschwindet der Pilz nicht

Leider ist der Körper nicht imstande die Pilzinfektionen abzuwehren. Das bedeutet, dass der Pilz sich ungestört ausbreiten kann und weitere Probleme verursacht. Zudem wird die Erkrankung ungewollt an Mitmenschen weitergegeben. Diese Argumente sprechen klar für eine medikamentöse Behandlung der Pilzerkrankung. Fußpilz lässt sich innerhalb weniger Wochen vollständig behandeln, wohingegen die Nagelpilztherapie ein ganzes Jahr dauern kann. Der Grund dafür liegt beim Tempo des Nagelwachstums. Vor allem die Zehennägel wachsen sehr langsam.

Werden die oben beschriebenen Symptome erkannt, ist ein Arztbesuch ratsam. Idealerweise sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Dieser kann oft schon auf den ersten Blick feststellen, ob es sich um einen Hautpilz handelt. Sowohl für die Fußpilz- als auch die Nagelpilzbehandlung gibt es eine Vielzahl an hochwirksamen Medikamenten. Viele davon sind freiverkäuflich, das bedeutet ohne ein ärztliches Rezept in den Apotheken erhältlich.

Eincremen der Füße

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Spezielle Cremes schaffen Abhilfe.

Fußpilz wird entweder mit einer Creme, einem Spray oder einer Lösung behandelt. Für die Nagelpilzbehandlung haben sich wirkstoffhaltige Nagellacke als sehr wirksam erwiesen. Gründe dafür sind die einfache und alltagstaugliche Anwendung, sowie die lokale Wirksamkeit. Cremes können ebenfalls angewendet werden, wobei das Auftragen etwas umständlicher ist, da die Creme zusätzlich noch mit einem Pflaster am Nagel fixiert werden muss.

Bei weit fortgeschrittenen Pilzerkrankungen kann es durchaus notwendig sein, dass Tabletten eingenommen werden müssen. Diese werden in jedem Fall vom Arzt verordnet und sind nicht ohne Rezept erhältlich.

Zügiges Handeln bestimmt den Heilungsverlauf

Abschließend lässt sich sagen, dass bei Fuß- und Nagelpilz die einzig richtige Behandlung eine Therapie mit Medikamenten ist. Obwohl Hausmittel gerne eingesetzt werden, führen sie bei einer Pilzinfektion jedoch nicht zu einer Abtötung des Krankheitserregers und sollten demnach nur ergänzend eingesetzt werden.

Wichtig ist, dass die ersten Symptome wahrgenommen werden und nicht zu lange gewartet wird, bevor man mit der Behandlung beginnt. Je fortgeschrittener die Infektion ist, desto länger dauert die Heilung. Daneben wird mit einer zügigen Therapie eine Ansteckung von Familienmitgliedern und weiteren Personen vermieden.