Jede Braut möchte an ihrem Hochzeitstag die schönste Version ihrer Selbst sein und damit natürlich auch den Herzallerliebsten beeindrucken. Um einen möglichst großen Überraschungseffekt zu erzielen, einigen sich die meisten Brautpaare darauf, dass sich Braut und Bräutigam erstmalig vor dem Altar in ihren Hochzeitsoutfits sehen und auch die Nacht vor der Hochzeit getrennt voneinander verbringen.

Böse Geister sind nicht zur Hochzeit eingeladen

Dieser Hochzeitsbrauch, der heute so selbstverständlich von einer Vielzahl der Brautpaare praktiziert wird, hat seinen Ursprung, ebenso wie die meisten Bräuche zur Hochzeit, in der Angst vor bösen Geistern. Da man fürchtete, dass Dämonen und Geister, die den Mann begleiten, böse Blicke auf die Braut werfen könnten, war es dem Bräutigam deswegen strengstens untersagt, die Braut noch vor der Hochzeit in ihrem Hochzeitskleid zu Gesicht zu bekommen.

Perlen für die Braut sind verboten

Mit Perlen verbindet man Reinheit, Reichtum und vor allem Schönheit. Nicht ohne Grund werden die zu Schmuckstücken verarbeiteten Wunder der Natur sehr gerne von der Damenwelt getragen. Doch an ihrem Hochzeitstag sollte die Braut lieber auf ihre Perlen verzichten. Wenn man dem Hochzeitsbrauch Glauben schenkt, steht jede Perle, die eine Braut an ihrem Hochzeitstag trägt, für eine Träne im Eheleben. Bei einem perlenverzierten Brautkleid kann da einiges zusammenkommen. Für all jene, die nur ungern auf das perlenbesetze Familienerbstück an ihrem Hochzeitstag verzichten möchten, gibt es einen Lichtblick. Denn der Brauch besagt nicht, dass es sich nicht auch um Freudentränen handeln kann.

Something old, something new…

… something borrowed, something blue and a sixpence in her shoe: Ein anderer Hochzeitsbrauch aus der viktorianischen Zeit stammt ursprünglich aus England. Demnach sollte die Braut an ihrem Hochzeitstag etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues bei sich tragen. Den meisten Menschen ist dieser Brauch zur Hochzeit bekannt.

Der Zusatz des Hochzeitsbrauches, der besagt, dass die Braut einen Cent (Sixpence war eine Münze in Großbritannien) in Ihrem linken Schuh tragen sollte, ist vielen Menschen weniger geläufig und soll für ein Leben ohne finanzielle Nöte und dafür reich an Freude und Glückseligkeit sorgen.

Brautjungfern: Ein Brauch aus dem Mittelalter

Die Tradition der Brautjungfern und Trauzeugen reicht zurück bis ins Mittelalter. In den damaligen Zeiten begleiteten der Aberglaube und die Angst vor dunklen Mächten die Menschen. Sie schufen sich Riten und Bräuche, diese zu bekämpfen. Auch die Existenz von Brautjungfern bei Hochzeiten beruht darauf. Damals begleiteten unverheiratete Mädchen in schönen Kleidern die Braut auf ihrem Weg in den Ehestand, um die bösen Geister von ihr abzulenken und Schaden vom Brautpaar fernzuhalten. Brautjungfernkleider zeichneten sich durch ihre besondere Schönheit aus, die in ihrer Funktion sogar dem Brautkleid ähneln sollten.

Darüber hinaus waren die Brautjungfern eine Gruppe von Frauen, die die Braut auch in Rahmen der Hochzeitsvorbereitungen unterstützten und begleiteten, weniger aber Freundinnen, wie es heute der Fall ist.

Auch heute ist die Begleitung der Braut durch Brautjungfern wieder im Trend. Natürlich nicht mehr im ursprünglichen Sinne, doch wer hätte nicht gerne eine Gruppe von Freundinnen an seinem großen Tag an seiner Seite, die auch noch böse Geister vertreiben? Wie beim Brautkleid hat die Auswahl der Brautjungfernkleider eine besondere Bewandtnis.

In den USA beispielsweise hat sich der Brauch bewährt, dass alle Brautjungfernkleider gleich sind oder zumindest die gleiche Farbe oder Farbfamilie haben. In Deutschland hat sich dieser Brauch noch nicht durchgesetzt, doch hat auch hier die Wahl der Brautjungfernkleider in den Hochzeitsvorbereitungen besonderen Stellenwert. Neben dem Einheitslook ist beispielsweise auch die Individualität jeder einzelnen Brautjungfer hervorzuheben: eine schöne Idee, die die Freundinnen im einzelnen wertschätzt. Vielleicht, indem jedes Brautjungfernkleid eine eigene Farbe hat, die besonders gut zu der jeweiligen Freundin passt? Oder Farbe und Stoff sind gleich, aber der Schnitt unterscheidet sich.

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