Griesbacher Wiesensteig – Wanderweg mit Bestnoten

Dieser elf Kilometer lange Wander­weg gehört zu den Schwarzwald-Genießerpfaden und hat im Rah­­men der Zertifizierung mit die höchste Punktzahl erreicht: 83 von 100 möglichen. Das schaffen im Ländle nur ganz wenige andere Wanderwege. Diese Bestnoten rühren nicht zuletzt von der herrlichen Landschaft her, durch die sich der Pfad schlängelt: Die wildromantische Schlucht im Tal der Wilden Rench wechselt sich hier mit den idyllischen sattgrünen Schwarzwald-Bergwiesen ab, die dem Weg ihren Namen verliehen haben. Spektakuläres und Beschauliches liegen oft dicht nebeneinander; wer hier einfach durchhetzt, ist selber schuld.

Seinen Reiz erhält dieser Weg nicht zuletzt dadurch, dass er immer wieder einlädt, innezuhalten. Zum Beispiel, wenn man sich den herrlichen Ausblicken hingibt, die sich einem immer wieder bieten. Oder wenn man auf einer der zahlreichen Ruhebänke Pause macht. Oder auf den „Himmelsliegen“ einfach mal alle Viere von sich streckt und vom Blick hinauf zum Firmament das Herz erfüllen lässt.

Kraft und Wirkung

Wie im Schlaraffenland mag sich so mancher vorkommen, wenn er an den drei „Genussbrunnen“ am Wegesrand vorbeikommt. An einem kann man sich mit dem bekannten Griesbacher Mineralwasser versorgen, das schon die Mönche im Jahr 1214 als „herrliche Vermischung von Kraft und Wirkung“ gerühmt haben. Dem Urteil schließt man sich auch heute noch gern an. Immerhin wurde das Griesbacher im Jahr 2006 als bestes Mineralwasser Deutschlands ausgezeichnet. Sicher auch wegen seines ausgewogenen Mineralien-Mixes. Das Wasser soll sogar säureneutralisierend wirken.

Für die Mönche des Mittelalters war das Wasser indes nicht nur pur von Wichtig­keit, sondern auch als Rohstoff fürs Bierbrauen. Eine Brauerei gibt es im Tal der Wilden Rench zwar nicht, dafür aber eine Bierstation am Genießerpfad. Bestückt wird sie von Alpirsbacher Klosterbräu, dessen Gerstensaft ebenfalls weithin berühmt  ist.

Da die Rench durch die Ortenau in Richtung Rhein fließt, darf natürlich auch ein Weinbrunnen nicht fehlen. Dort kann man sich an den herrlichen Produkten der Oberkircher Winzer gütlich tun, die konsequent auf Qualität setzen. Auf den roten Spätburgunder ist man dort ebenso stolz wie auf den weißen Müller-Thurgau, auf Riesling, Scheurebe sowie Weiß- und Grauburgunder oder Weißherbst und Rosé.

Wenn ein Hotelier zupackt

Zum vollständigen Genuss gehört auch eine gute kulinarische Anlaufstelle: die Renchtalhütte. Auch die ist quasi ein Stück Schwarzwald-Geschichte. 50 Jahre saßen dort Wanderer und Skifahrer in gemütlicher Runde zusammen. Im Jahr 2001 wurde dann der Traum von Meinrad Schmiederer, dem Chef des Fünf-Sterne-Superior-Hotels Dollenberg in Bad Peterstal, Wirklichkeit: eine urige Hütte am Waldrand mit herrlichem Ausblick. Schon im Winter darauf verwandelte sich der Traum in einen Alptraum. Ein verheerender Brand machte dem Gebäude in seiner bisherigen Form den Garaus.

Doch der Hotelier verzweifelte nicht. Im Gegenteil: Er packte richtig zu und schaffte es, mit großer Liebe zum Detail die Hütte authentisch wiederauferstehen zu lassen. Die Balken im Innern stammen zum Beispiel von 200 Jahre alten Scheuern, an den Wänden hängen alte Holzskier, ein antiker Kachelofen heizt ordentlich ein und das Dach wurde traditionell mit Schindeln gedeckt.

Das Tüpfelchen auf dem i aber ist die Küche, die einfache Wanderervesper ebenso gekonnt zelebriert wie Steaks und Elsässer „Baeckeoffe“, Fleischküchle oder Maultaschen. Vom ersten Bissen an spürt man hier: Am Griesbacher Wiesensteig ist man dem Himmel ganz nah und Leib und Seele machen Freudensprünge.

Wenn schon, denn schon

Wer Zeit für ein ganzes Wochenende in Bad Peterstal-Griesbach hat, der kann auch noch einen zweiten hoch attraktiven Wanderweg dort in Angriff nehmen: den Peterstaler Schwarzwaldsteig. Entlang des Weges warten stille Obstbaumwiesen, steile Felswände und fantasievolle Holzskulpturen. Auch dieser Weg ist elf Kilometer lang, allerdings muss man hier nur gut 500 Höhenmeter bewältigen. Los geht es am Bahnhof in Bad Peterstal. Dorthin kommt man am Ende des Weges auch wieder zurück.