Über 400 Bücher, Geschichten, Gedichte, Übersetzungen und Fachtexte hat der Lehrer und ehemalige Schulrektor Günter Neidinger, geboren 1943, veröffentlicht. Darunter ist auch der Schwarzwaldkrimi „An Fliegenpilzen stirbt man nicht“.
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Die Gesamtauflage seiner Werke erreichte über vier Millionen Exemplare. Aufgewachsen ist Günter Neidinger in Bühl, er studierte an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe, leitete 30 Jahre lang eine Grundschule in Sulz am Neckar und lebt nach einer, wie er sagt „Auszeit in Lauf“, südlich von Bühl, dort auch. Günter Neidinger hat Lokalmatador Fragen beantwortet.
Lokalmatador (LM): Ihr Kommissar Doninger ist nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, handelt bewusst, liebt gutes Essen und einen guten Wein. Er kennt den Schwarzwald sehr gut. Wie viel Günter Neidinger steckt in Kommissar Robert Doninger?
Günter Neidinger: Eine ganze Menge – so nach und nach versetzt man sich beim Schreiben in die Rolle des Kommissars. Er wohnt ja auch mit seiner Frau in dem Haus, in dem wir von 2009 bis 2014 in Lauf gewohnt haben. Ein oder zwei Glas Wein zum Feierabend sollte in einer Weingegend auch vorkommen.
LM: „Von Fliegenpilzen stirbt man nicht“ liest sich ein bisschen wie ein Lehrbuch oder ein Reiseführer. Einmal Lehrer, immer Lehrer?
Neidinger: „Damit könnte man ein komplettes Lehrerkollegium vergiften“ – So beginnt der Krimi. Es stellt sich dann heraus, dass das so nicht stimmt, und das erkläre ich. Trotzdem ist der Krimi kein Lehrbuch, aber ein bisschen Reiseführer lasse ich gelten. Der Schwarzwald spielt in der Geschichte eine große Rolle, ich kenne jeden Ort, den ich beschrieben habe. Immer wieder bekomme ich Nachricht von Leuten, die nach der Lektüre diese Orte besucht haben.
LM: Haben Sie bei Ihren Büchern einen allgemeinen pädagogischen Anspruch?
Neidinger: Meine Erwachsenenbücher sollen unterhalten und Freude machen. Einen pädagogischen Anspruch habe ich bei einigen der vielen Kinderbücher, die ich geschrieben habe.
LM: Wie wählen Sie die Schauplätze aus?
Neidinger: Die Gegend, die im Krimi Handlungsort ist, war meine Heimat. Die Familienausflüge, die Schulausflüge fanden in der Gegend statt.
LM: Was ist Ihr ganz persönlicher Lieblingsort im Schwarzwald?
Neidinger: Mein Lieblingsort war immer Herrenwies, der im Krimi öfters Schauplatz ist. 1975 war ich dort in der Jugendherberge im Schullandheim mit einer 8. Klasse, was sich auch im Krimi wiederfindet. Der Sandsee war in meiner Jugendzeit ein Badesee. Mit dem Bus ging’s hoch zum Kurhaus Sand und dann zu Fuß zum Baden in den Sandsee. Im Winter gab’s im Gymnasium Skitage. Da fuhren wir in Herrenwies Schlitten.
NM: Welches Ziel, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist, empfehlen Sie unseren Leser*innen?
Neidinger: Herrenwies. Sie fahren mit dem Zug bis Bühl, dann mit dem Bus ins Höhengebiet, wandern zum Sandsee, zur Badener Höhe, zum Herrenwieser See, zur Schwarzenbachtalsperre. Oder Hundseck. Sie wandern über das Hochmoorgebiet Hochkopf nach Unterstmatt und über den Mannheimer Weg nach Hundseck zurück. Von Unterstmatt nach Hundeseck gibt es auch einen Bus. Bei Inversionswetterlage haben Sie von der Hornisgrinde, dorthin fährt inzwischen auch ein Bus, einen Blick auf das Wolkenmeer über der Rheinebene.