Beim Bau eines Eigenheims spielen heute ökologische Aspekte eine zentrale Rolle. Wer bauen will, sucht Baustoffe, die sowohl langlebig als auch umwelt- und gesundheitsfreundlich sind.

Beton erweist sich hier als vorteilhaft: Seine Massivbauweise sorgt für ein angenehmes Raumklima das ganze Jahr über und ist nahezu unverwüstlich.

Beton-Haus von Innen - Blick aufs Treppenhaus

Sebstian Schels/betonbild

Bei der Innengestaltung ist man frei - man muss die Wände nicht "nackt" lassen, auch wenn viele auf diesen Look stehen.

Beton erfüllt viele Anforderungen für ein nachhaltiges Eigenheim: Er ist langlebig, bietet exzellente Wärmedämmeigenschaften und speichert Wärme, was Energiekosten spart und das Raumklima verbessert.

Mit innovativen Weiterentwicklungen wie Infraleichtbeton und Betonkernaktivierung trägt Beton aktiv zum Klimaschutz bei und macht Eigenheime fit für die Zukunft.

Einfamilienhaus aus Infraleichtbeton

Michael Christian Peters/betonbild

Infraleichtbeton hat einen hohen Luftanteil - und deswegen benötigen Eigenheime aus dem innovativen Baustoff keine zusätzliche Wärmedämmung für die Außenwände.

Beton und seine ökologischen Vorteile

Traditionell besteht Beton aus Zement, Sand, Kies und Wasser. Allerdings ist Zement CO₂-intensiv, vor allem wegen des Kalksteins (Klinker), der unter hohen Temperaturen gebrannt wird und dabei CO₂ freisetzt. Zur Reduzierung der Emissionen wird zunehmend der Klinkeranteil durch alternative Stoffe wie Flugasche ersetzt, was bis zu 20 % weniger CO₂-Emissionen pro Kubikmeter Beton ermöglicht.

Zusätzlich hat Beton die Fähigkeit, CO₂ aus der Luft aufzunehmen – ein Prozess namens Karbonatisierung. Tatsächlich kann Beton in unseren Breiten bis zu 23 % des ursprünglich freigesetzten CO₂ wieder binden. Darüber hinaus bestehen weitere ökologische Vorteile: Beton wird aus regionalen Rohstoffen hergestellt, ist vollständig recycelbar und weist eine beeindruckend lange Lebensdauer auf.

Wohn- und Essbereich in einem Haus aus Infraleichtbeton

txn/betonbild

Ein Beton-Haus kann von den Bauherren beliebig gestaltet werden. Große Fensterfronten bieten sich je nach Lage an und lassen viel Licht ins Haus.

Infraleichtbeton: Wärmedämmung ohne zusätzliche Materialien

Ein innovativer Baustoff, der das Bauen umweltfreundlicher macht, ist Infraleichtbeton. Im Vergleich zu herkömmlichem Beton ist Infraleichtbeton poröser und enthält mehr Luft, was seine Wärmedämmfähigkeit deutlich erhöht. Dadurch können Wände monolithisch, also aus einem Guss, ohne zusätzliche Wärmedämmung erstellt werden, was Kältebrücken verhindert und die Wärme im Haus hält.

Die massiven Wände sorgen für niedrigere Heizkosten und ein angenehmes Raumklima. Auch im Sommer bleibt das Haus kühl, ohne dass eine Klimaanlage nötig wäre, und am Ende der Lebensdauer ist Infraleichtbeton vollständig recycelbar.

Haus aus Infraleichtbeton im Winter bei Schnee

alexandre zveiger/Adobe Stock/Beton

Das ganz Jahr über behaglich wohnen: Wer sein Eigenheim aus Beton baut, profitiert von der hohen Wärmespeicherfähigkeit des Massivbaustoffs.

Wärmespeicherung und -verteilung im massiven Eigenheim

Ein Eigenheim aus Beton bietet zusätzlich Vorteile bei den Heizkosten: Beton speichert Wärme aufgrund seiner hohen Rohdichte und gibt sie langsam wieder ab. Wände und Böden aus Beton nehmen die Heizwärme auf und geben sie erst ab, wenn die Raumtemperatur sinkt – etwa nachts, wenn die Heizung reduziert wird. Diese Eigenschaft spart Energie und senkt Heizkosten.

Paar im Winter im Beton-Eigenheim, offene Flamme im Vordergrund

betonbild/txn

Gemütlichkeit im Beton-Eigenheim - natürlich lässt sich auch hier ein offener Kamin bzw. eine Feuerstelle einrichten. Die Wärme bleibt im Haus.

Betonkernaktivierung

Um diese Wärmespeicherfähigkeit weiter zu nutzen, lassen sich Heizungsrohre direkt in die Betondecken oder -wände integrieren, eine Technik, die als Betonkernaktivierung bezeichnet wird.

Die so abgegebene Wärme ähnelt der angenehmen Strahlungswärme eines Kachelofens. Besonders effizient ist das System in Kombination mit erneuerbaren Energiequellen wie Wärmepumpen und Photovoltaik. Im Sommer kann kaltes Wasser durch die Rohre fließen und die Wärme aus den Betonbauteilen entziehen, wodurch das Raumklima bei minimalem Energieeinsatz kühl bleibt.