Kaninchen möchten nicht alleine sein, genau wie wir Menschen. Allerdings können auch sie – genau wie wir Menschen – manchmal Konflikte miteinander haben und wenn sie sich noch nicht kennen, müssen sie sich erst aneinander gewöhnen.
Kaninchen vergesellschaften auf einen Blick
- Neues Tier in getrenntem Raum in eigenem Käfig eine Woche in "Quarantäne", um eventuelle Krankheiten zu erkennen und um das Tier an die neue Umgebung zu gewöhnen.
- In der zweiten Woche, die Tiere in einem neutralen Raum mit Versteckmöglichkeiten zusammenführen und Zeit zum Kennenlernen geben.
- Dies dann in der zweiten Woche mehrmals wiederholen und wenn alles gut geht, können die Kaninchen dann zusammen in einen Käfig.
Optimal wäre, wenn Sie das neue Kaninchen noch zuerst bei Tierarzt vorstellen würden und von beiden Tieren eine Kotprobe auf Hefepilze und Parasiten (vor allem Kokzidien) untersuchen lassen würden.
Insbesondere Kokzidien können manche Tiere im Darm beherbergen und dann bei anderen Tieren - insbesondere Jungtieren - ernsthafte Magen-Darm-Störungen hervorrufen.
Video: Kaninchen Vergesellschaftung ❤ Eingewöhnung
Kaninchen gemeinsam halten: Welche Geschlechter zusammen?
Bezüglich des Geschlechtes ist beides möglich, denn wird das neue männliche Kaninchen vor Eintritt der Geschlechtsreife ebenfalls kastriert und das schon vorhandene Böckchen ist nicht sehr dominant, harmonieren zwei Böckchen im Gegensatz zu zwei Weibchen oft sehr gut.
Weibchen können des Öfteren während ihrer Hitze (u.U. alle 14 Tage!) durch die Hormonschwankungen sehr zickig reagieren. Abhilfe schafft dann oft nur eine Kastration, wenn Aggressivität dazu kommt.
Problematisch kann es sein, ein sehr junges Tier zu einem erwachsenen Tier dazu zu setzten. Dies kann bei einem dominanten "Alttier" sogar tödlich für das Jungtier enden. Vielleicht weiß Ihr Haustierarzt von einem Kaninchen, das ein neues Zuhause sucht?
Video: Vergesellschaftung von Kaninchen I Tipps, Infos und Fehler
Kaninchen: Der erste Kontakt
Der erste Kontakt sollte auf neutralem Boden erfolgen, wo sie einige Zeit bleiben können und noch keines der Tiere revierbezogen ist. Also nie ein Kaninchen in den Käfig des anderen setzten. Da jedes Kaninchen auch später sein eigenes Territorium beansprucht, welches es verteidigt, ist ein ausreichend großes Platzangebot unbedingt erforderlich, sonst wird immer Unruhe herrschen.
Soll der erste direkte Kontakt in einem Freigehege erfolgen, macht es Sinn, das "Alttier" für ein paar Tage aus dem Gehege zu verbannen und das Gehege komplett umzugestalten, bevor man beide dann zeitgleich hineinsetzt.
Extra Tipp von der Tierärztin
Mehrere Unterschlüpfe und viel Nagematerial wie Naturäste zur Beschäftigung erleichtern deutlich die Vergesellschaftung.
Im Extremfall kann die Anpassungszeit viele Wochen in Anspruch nehmen, oft dauert sie zum Glück nur wenige Tage oder 2- 3 Wochen. Immer ist in dieser Zeit mit Rangordnungskämpfen zu rechnen, aber so schwer es sein mag, man muss Geduld haben und durchhalten.
Solange es nicht zu ganz massiven Bissverletzungen kommt, bitte die Tiere nicht trennen, da jede erneute Zusammenführung wesentlich mehr Stress für die Tiere bedeutet.
Es ist darauf zu achten, dass in der ersten stressbehafteten Zeit auch wirklich jedes Kaninchen ausreichend Nahrung aufnimmt.