Langohren nutzen laut- und körpersprachliche Signale, um ihre Gemütsverfassung zu kommunizieren. Das Repertoire reicht dabei von A wie Anstupsen bis Z wie Zähnemahlen. Für den Halter lohnt sich die Übersetzungsarbeit: Denn wer sein Kaninchen versteht, der erkennt auch die Bedürfnisse seines Tieres und kann die Bindung stärken.
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Kaninchen sind soziale Tiere, die sich in Gruppen am wohlsten fühlen. Deshalb haben sie ein reichhaltiges Repertoire an Kommunikationsmethoden entwickelt. Diese sind nicht nur für Artgenossen interpretierbar, sondern auch für uns Menschen.
Kaninchen kommunizieren durch Stupsen
Durch Anstupsen mit der Nase beispielsweise fordert das Langohr zum gemeinsamen Spiel auf. „Das ist ein schmeichelhaftes Zeichen dafür, dass das Kaninchen keine Angst hat, sondern sich in der Gegenwart seines Halters rundum wohlfühlt“, sagt Esther Schmidt, Autorin zahlreicher Ratgeber zur Kaninchenhaltung.
Fühlt sich mein Kaninchen wohl?
Weitere Anzeichen für Wohlbefinden lassen sich am Allgemeinzustand des Tieres erkennen. Kaninchen, die gesund und fröhlich sind, zeigen sich laut Schmidt während ihrer Aktivphasen sehr mobil. „Sie springen ausgelassen herum, erforschen neugierig Gehege und Inventar und setzen dabei all ihre Sinne ein“, sagt die Expertin.
Um das typische leise Zähnemahlen eines Kaninchens zu vernehmen, muss man schon genauer hinhören. „Es ähnelt dem Schnurren einer Katze und drückt tiefstes Wohlbehagen aus, zum Beispiel während einer Streicheleinheit oder Bürstenmassage“, sagt Esther Schmidt.
Kaninchen-Laute: Mahlen = gut, Knirschen = schlecht!
Dieses Zeichen von Glücksempfinden ist nicht zu verwechseln mit lautem Zähneknirschen, das meist auf Schmerzen hinweist. Es wird oft begleitet von einer angespannten Körperhaltung, apathischem Verhalten und einem getrübten Blick. Ein solches Tier sollte so rasch wie möglich dem Tierarzt vorgestellt werden.
Wie zeigen Kaninchen Zuneigung?
Eine Demonstration uneingeschränkten Wohlbehagens ist das sogenannte Wälzen, bei dem Kaninchen ihren ungeschützten Bauch präsentieren. Dabei werfen sie sich auf den Boden und rollen immer wieder über den Rücken hin und her. „Das sieht verrückt aus, ist aber ein Kompliment an den Halter“, erklärt Schmidt.
Ihre Zuneigung drücken die Kaninchen durch das Lecken der Hand des Halters aus. Mit der Einbeziehung in die Putzrituale ist der Mensch offiziell in die Kaninchensippe aufgenommen.