Babyhaut ist bis zu 5 X dünner als erwachsene Haut. Auch ihr pH-Wert ist in den ersten Lebenswochen noch erhöht und sinkt erst später auf einen Wert um 5,5 ab. Außerdem trocknet sie viel schneller aus und ist dadurch durchlässiger für Bakterien und Keime. Da Babys und Kinder kaum Talg produzieren und ihre Hautbarrierefunktion schwächer ist als bei Erwachsenen, ist eine Ergänzung der hauteigenen Schutzfunktionen durch Hautpflege sinnvoll. Kindliche Hauterkrankungen sollten Eltern deshalb konsequent mit altersgerechten Präparaten behandeln.

Wirkstoffe und Pflegeprodukte für Baby- und Kinderhaut

Ist Babys Haut gesund, braucht es am Anfang nicht viel Pflege. Hebammen raten gerne zu einem Spritzer Oliven- oder Mandelöl ins Badewasser. Auch beim Wickeln zu Hause genügt klares Wasser zur Hautreinigung, für unterwegs haben sich sanfte Feuchttücher bewährt. Im Windelbereich breiten sich Krankheitserreger aber besonders schnell aus. Hier leisten Cremes auf Zinkoxidbasis schnelle Hilfe, während Kamille und Ringelblume wunde Babypopos wieder beruhigen.

Wenn Neurodermitis bei Kindern chronisch wird

An der Hauterkrankung Neurodermitis leiden etwa 2 bis 10 % der Bundesbürger, vor allem Kinder. Die Haut ist trocken, juckt und bildet Ekzeme. Das atopische Ekzem (Neurodermitis) wird durch eine Kombination aus langfristiger Basispflege und äußerlich aufgetragenen entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Die Basispflege muss an den Hauttyp und das Alter des Kindes angepasst sein. Bei Kindern bis 12 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für apothekenpflichtige Medikamente und Rezepturarzneimittel.

Welche Wirkstoffe für die Basispflege der Kinderhaut?

In der Basispflege sind andere Inhaltsstoffe als bei Erwachsenen geeignet. Harnstoff ist für Erwachsene ein gängiger Feuchthaltefaktor. Bei Kindern unter zwei Jahren sollte Harnstoff aber vermieden werden, da er Juckreiz und Brennen auslösen kann. Für Kinderhaut geeignet ist hingegen zum Beispiel der Feuchthaltefaktor Glycerin.

Die zweite Säule der Behandlung des atopischen Ekzems ist die Entzündungshemmung. Bewährt haben sich nur wenige Kortison artige Wirkstoffe mit einem günstigen Verhältnis zwischen Wirkung und Nebenwirkung ("Therapeutischer Index"). Sie müssen nur einmal täglich auf die Haut aufgetragen werden.

Milde Basispflege bei Hauterkrankungen

Leider bleiben auch Babys nicht verschont von Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis. Hier können eine milde Basispflege oder speziell für Babyhaut entwickelte, besonders sanfte Produkte ohne Zusatzstoffe helfen, die Haut zu regulieren. Bei Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen spielt übrigens die Ernährung – auch die der stillenden Mutter – eine große Rolle. Milchschorf mag nicht schön aussehen, verschwindet aber auch irgendwann von ganz allein. Wenn es zu viel ist, kann man ihn mit einem milden Gel behandeln.

Mutter cremt Baby mit Sonnencreme ein

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Kinder benötigen besonders hohen Schutz, weil ihre Haut noch nicht ausgereift ist.

Hautpflege für den kleinen Sonnenschein

Die deutsche Krebshilfe rät dazu, Kinder während ihrer ersten 12 Lebensmonate nie dem direkten Sonnenlicht auszusetzen. Ihre empfindliche Haut soll sich erst langsam an die UV-Strahlen gewöhnen. Auch unter einem Sonnenschirm oder Kinderwagenverdeck sollte die pralle Sonne vermieden werden, sonst könnte das Baby überhitzen.

Im zweiten Lebensjahr sind sanfte Sonnenprodukte mit hohem Lichtschutzfaktor und möglichst nur mit physikalischen Filtern sowie ohne Nanopartikel angezeigt, um die sensible Haut nicht zusätzlich zu belasten.