Unser Schulsystem ist darauf ausgerichtet, möglichst viel Stoff in möglichst kurzer Zeit so zu vermitteln, dass jedem Schüler eine umfassende Allgemeinbildung zuteil wird – die Spezialisierung in eine bestimmte Richtung kommt später mit der Berufsausbildung. Lehrern steht aber nur eine begrenzte Anzahl an Methoden zur Verfügung, die sich mit einer großen Klasse durchführen lassen – individuelle Förderung können Lehrer gar nicht so leisten, wie sie es vielleicht gern würden. Was gute Nachhilfe ausmacht, lesen Sie hier.

Jeder Mensch lernt anders

Aber woran liegt es, dass manchen Schülern der Stoff nur so »zufliegt«, während andere sich so überfordert fühlen, dass sie resigniert aufgeben? Die Antwort ist ganz einfach: Menschen können in verschiedene Lerntypen eingeteilt werden. Nicht jeder Schüler ist für den Frontalunterricht in der Schule geschaffen. Manche blühen förmlich auf, wenn sie in Kleingruppen Projekte bearbeiten können, andere saugen den Stoff nur so auf, wenn sie sich mit einem Buch still in eine Ecke setzen können. Denn wir lernen über die Sinnesorgane und die sind bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Folgende Lerntypen werden unterschieden

Der visuelle Typ – visuelle Menschen lernen am besten durch Lesen und Beobachten. Was sie wirklich vor Augen hatten, können sie später vor ihrem inneren Auge abrufen – zum Beispiel Vokabeln oder Formeln, aber auch Handlungsabläufe. Sich Dinge anzusehen, sie zu lesen und aufzuschreiben bringt visuelle Typen ganz weit nach vorne!

Der auditive Typ – auditive Typen lernen am besten durch Hören. Hier helfen mündliche Erklärungen, Audio-Dateien, auch gereimte Merksätze können »Ohrenmenschen« sich sehr gut merken. Dinge auswendig zu lernen, indem man sie mehrfach still liest, kann auditive Menschen zur Verzweiflung bringen. Sie laut vorzulesen und wiederholt aufzusagen, kann Wunder wirken!

Der kommunikative Lerntyp – dieser Typ hat es sehr schwer in der Schule, denn er lernt tatsächlich am besten durch Sprechen. Kommunikative Typen wollen über Dinge sprechen, um sie zu begreifen und zu behalten. Hier hilft es, das Lernen wie einen Dialog zu gestalten und dabei auch ruhig mal einen Rollentausch zu versuchen. Manche Kinder verstehen eine Matheformel tatsächlich am besten, wenn sie dem Opa erklären können, wie es geht!

Der motorische Lerntyp – dieser Lerntyp hat es ebenfalls sehr schwer, denn im Klassenzimmer muss man oft stillsitzen und sich mit grauer Theorie befassen. Motorisch geprägte Menschen können Sachverhalte aber am besten begreifen und verinnerlichen, wenn sie diese durch Bewegung erfahren und praktisch ausprobieren. Buchstaben zu kneten, Längenmaße abzulaufen, sich beim Lernen der Vokabeln und Formeln zu bewegen ist für motorische Typen viel leichter, als stillzusitzen und zu pauken!

Lernmotivation schaffen durch individuelle Erfolgserlebnisse

Natürlich sind die Grenzen zwischen den einzelnen Typen fließend und die Fähigkeiten sind bei jedem Menschen anders ausgeprägt. Ein Kind kann zum Beispiel tatsächlich fantastisch lernen, wenn es herumhüpfen darf, während man ihm trockene Formeln vorliest. Als Erwachsener möchte man da sagen: »Jetzt setz dich doch endlich mal hin und konzentriere dich!«. Handelt es sich aber um ein auditiv-motorisch begabtes Kind, können wir später nur staunen, wie sicher es die Formeln wiedergeben kann! Konzentrationstipps zum Lernen finden Sie hier.

Ein anderes Kind möchte sich vielleicht den Stoff lieber erst in Ruhe anlesen und dann Fragen stellen und sich über das Problem unterhalten. Wenn es sich um ein visuell-kommunikatives Kind handelt, können wir dann dabei zusehen, wie sein Gesicht aufleuchtet, weil es im Gespräch Details versteht, die ihm vorher nicht ganz klar waren. Wollen wir unsere Kinder beim Lernen fördern, müssen wir also erst ihre Individualität schätzen lernen und uns dann auf das einstellen, was sie am besten können. Dadurch schaffen wir eine entspannte Lernatmosphäre und fördern die Lernmotivation. Und wenn es trotzdem nicht klappt?

Lernstörungen richtig begegnen

In seltenen Fällen liegt eine Lernstörung vor, die von einem erfahrenen Fachmann wie einem Kinderpsychologen abgeklärt werden sollte. Eine Lernstörung bedeutet aber keineswegs, dass ein Kind dumm ist, sondern eher, dass unser Schulsystem nicht auf so individuelle Schüler ausgerichtet ist. Hier kann eine persönliche Betreuung durch einen qualifizierten Nachhilfelehrer das Selbstvertrauen stärken und die schulischen Leistungen enorm verbessern! Lesen Sie hier mehr über Lernstörungen.