Unter der kompetenten Führung von Wanderbegleiter Gerhard Wöhrle führte die rund fünf Kilometer lange Tour über Flure, Auen, Wälder und urige Hohlwege wie die lange Bauwaldshohle zu sehenswerten Orten in Menzingen, das auf eine 1.250 Jahre alte Geschichte zurückweisen kann.

Startpunkt ist der Bahnhof des Kraichtaler Stadtteils, wobei jeder Ausflügler mit der Linie S32 bequem von Karlsruhe über Bruchsal in das „Land der 1.000 Hügel“ gelangen kann. Schon nach wenigen Minuten tritt man ein in eine andere Welt, lässt beim Durchqueren der langen Ekerleshohle den Alltag hinter sich, freut sich über die Schönheit der Natur und die Stille des Augenblicks. Eine regelrechte Naturtankstelle mit eigenartigem Reiz zum Eintauchen und Genießen.

Wanderbegleiter Gerhard Wöhrle aus Menzingen bietet geführte Wanderungen an.

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Wanderbegleiter Gerhard Wöhrle aus Menzingen bietet geführte Wanderungen an.

Ein spannender Blick auf die Landschaft

Auf einer Höhe von rund 180 Metern, vorbei an Weinbergen und Obstplantagen, genießt die zwei Dutzend Menschen umfassende Gruppe einen traumhaften Blick über Menzingen mit der im Jahre 1830 erbauten Evangelischen Kirche im Ortszentrum und ihrem 44 Meter hohen Turm, der die Silhouette der Gemeinde prägt.

Nicht weit entfernt gelangt man zum alten Wasserturm, wo die Wanderer ebenfalls mit einem sehenswerten Blick auf die umliegende Kraichgauer Hügellandschaft belohnt werden.

Auf der Wanderroute bietet sich ein toller Ausblick über die Dächer von Menzingen an.

hjo

Auf der Wanderroute bietet sich ein toller Ausblick über die Dächer von Menzingen an.

Blick in den Schwarzwald

Bei klarer Sicht kann man in der Ferne sogar die Schwarzwaldspitzen sowie die Pfälzer Berge ausmachen. „Zur Wasserversorgung des Ortes wurde vom Brunnenhäusle und seiner dortigen Quelle das kostbare Nass zum Wasserturm hochgepumpt“, informiert der sachkundige Guide Gerhard Wöhrle, der auf jede Frage die richtige Antwort weiß.

Das nächste Highlight lässt nicht lange auf sich warten und schon ist man im oberen Schloss, der mächtigen Schwanenburg, angelangt. Der dreistöckige Massivbau mit schönem Innenhof dient seit 1945 als Wohnsitz der Freiherren von und zu Mentzingen, einem Kraichgauer Adelsgeschlecht, dessen Stammreihe bis in das Jahr 1253 zurückgeht.

In unmittelbarer Nähe gelangt man zum versteckten Wasserschloss Menzingen, einst eine der besterhalten, spätmittelalterlichen Tiefburgen. Unmittelbar vor Kriegsende, am 2. April 1945, wurde das Schloss zusammen mit 90 weiteren Gebäuden in Menzingen als Ziel eines Fliegerangriffs fast völlig zerstört und niedergebrannt.

 Unterwegs durch Kraichtals Wälder, Wiesen und Auen

hjo

Unterwegs durch Kraichtals Wälder, Wiesen und Auen

Dank der Initiative des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal (Ortsgruppe Menzingen) und mit Unterstützung des Eigentümers Dominicus Freiherr von Mentzingen, konnten im Laufe der Zeit viele wichtige Dinge diese kulturgeschichtlichen Bauwerks gesichert werden, hieß es.

Fachwerkhäuser

Noch vor dem Besuch des Pumpenhauses, das seit jeher im Ort eine wichtige Rolle einnahm (das Wappen der Gemeinde zeigt ein Wasser-Mühlenrad) führte der Weg ins Innere der Evangelischen Kirche. Zuvor hatte man im Ortszentrum auch alte, teils aus dem 18. Jahrhundert stammende, Fachwerkhäuser bestaunt.

Wer Lust auf diese besondere, individuell abgestimmte Wanderung in einer „Landschaft zum Durchatmen“ hat, kann sich über Telefon (07250) 1021 oder per E-Mail bwoehrle@gmx.net bei Gerhard Wöhrle informieren. 

Im Kraichgau gibt es viel zu entdecken. Lokalmatador hat einige spannende Rad- und Wanderstrecken in und um den Kraichgau zusammengefasst.