„Saft aus Streuobst ist ein schmackhafter Lohn fürs Aufsammeln der Früchte. Dabei sind mobile Mostereien im Kommen, die den eigenen Saft vor Ort pressen und abfüllen. Immer mehr junge Familien nutzen das Angebot“, sagt Dr. Markus Rösler, Obstliebhaber und Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst. Vor allem in Jahren mit reicher Ernte lohnt sich der Gang zur mobilen Saftpresse oder zu einer Mosterei in der Nähe. Frisch gepresster Saft schmeckt gut und ist fachmännisch verpackt auch recht lange haltbar. 

80 Mostereien: Hier kann eigener Saft in BW hergestellt werden 

Eine große Plane unter dem Baum sorgt dafür, dass das Obst beim Herunterschütteln keinen Schaden nimmt. Es lässt sich zudem gut einsammeln.

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Eine große Plane unter dem Baum sorgt dafür, dass das Obst beim Herunterschütteln keinen Schaden nimmt. Es lässt sich zudem gut einsammeln.

„Mittlerweile 80 Mostereien aus Baden-Württemberg sind dort registriert, darunter 68 stationäre und 12 mobile Anlagen sowie vier Ölmühlen. Die Kurve zeigt weiter nach oben, Streuobst ist angesagt. Damit hat der Südwesten den höchsten Wert aller Bundesländer“, freut sich Rösler. Deutschlandweit sind 383 Mostereien verzeichnet, 261 stationäre und 122 mobile Anlagen, sowie neun Ölmühlen. 

Video: Mobile Mosterei in Bühl – so wird der Apfel zum Saft

Individueller Geschmack aus eigenem Obst

Alle aufgeführten Mostereien bieten an, das abgegebene Obst zu individuellem Saft zu pressen. Dies ist Voraussetzung für die Aufnahme in die NABU-Liste und Grundlage für die vielfältigen Bewerbungen bei den wieder zunehmenden Mostprämierungen. Angelieferte Äpfel, Birnen und Quitten werden dort nicht mit dem Obst anderer vermischt, wie es sonst oft gängige Praxis ist. 

Streuobstwiesen wie hier im Obst-Gen-Garten Bad Schönborn sind Teil unserer Kulturlandschaft.

Gemeinde Bad Schönborn

Streuobstwiesen wie hier im Obst-Gen-Garten Bad Schönborn sind Teil unserer Kulturlandschaft.

Walnussbäume bereichern Streuobstwiesen

„Ölmühlen sind für die Verwertung von Walnüssen von großer Bedeutung. Die wärmeliebenden Walnussbäume werden in Zeiten der Klimaerwärmung immer häufiger in den Streuobstwiesen angepflanzt, seltene Arten wie die Stöpselkopfameise sind auf sie spezialisiert. Und die Ölmühlen ermöglichen eine professionelle Verwertung der Walnüsse. Vier der bundesweit neun aktuell erfassten Ölmühlen gibt es bei uns im Ländle – auch da sind wir also spitze", freut sich Rösler.

Das ganze Jahr über tut sich etwas auf der Streuobstwiese.
Hier geht’s zum NABU-Streuobst-Kalender

Appetit auf Äpfel?

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