In unseren modernen und hochwissenschaftlichen Zeiten finden wir unwahrscheinlich viele verschiedene Futtermarken und -sorten. Nicht nur beim Preis und der Qualität gibt es teils gravierende Unterschiede, die wir hier einmal beleuchten wollen.

Die Qual der Wahl

Streift man einmal durch die Regale im Tierfachhandel oder stöbert durch die verschiedenen Rubriken in Onlineshops, kann man schon mal ein wenig von der Auswahl erschlagen sein.

Arten von Katzenfutter

Viele Hersteller bieten ihre Produkte an, neben unterschiedlichen Verpackungsgrößen und Geschmacksrichtungen findet man oft auch die Unterteilungen nach:

  • Lebensphasen –  von der Kittenzeit bis zum Seniorenalter
  • Lebensumstände – Freigänger oder Wohnungshaltung
  • Rassen – von Langhaar bis Kurzhaar
  • Krankheiten – verschiedene Diäten

Des Weiteren gibt es große Qualitätsunterschiede und leider keine gesetzliche Regelung zur Kennzeichnung dieser. In Deutschland darf sich jedes Futter „Premiumfutter“ nennen. Premiumfutter ist kein geschützter Begriff und demnach alleine kein Hinweis auf enthaltene Qualität.

Man kann alle Fertigfutter für Katzen grob in drei Qualitätsunterschiede einteilen:

  • Minderwertiges Futter enthält aus Kostengründen einen hohen Anteil an für die Katze nicht verwertbaren Bestandteilen und oft einen größeren Prozentsatz Getreide. Der Fleischanteil ist gering.
  • Mittelwertiges Futter enthält einen höheren Gesamtfleischanteil als das minderwertige Futter.
  • Hochwertiges Futter enthält den höchsten Fleischanteil, das Futter ist für die Katze viel besser verwertbar, da die Zutaten eine hohe Qualität aufweisen.

Faustregeln für Katzenfutter

Es gibt drei Faustregeln, die einem helfen, auf die Schnelle ein Futter einzuordnen:

  1. Je geringer der tägliche Bedarf laut Fütterungsempfehlung ist, desto mehr kann die Katze das Futter voll verwerten.
  2. Je niedriger der Preis für das Futter ist, desto wahrscheinlicher ist die Minderwertigkeit der Fleischanteile.
  3. Je höher der Getreideanteil, desto weniger artgerecht ist das Futter.

Letztendlich hilft nur ein genauer Blick auf die Zusammensetzung des Futters. Fast jeder Futterhersteller bietet dies alles sowohl als Trocken- als auch als Nassfutter an und uns Menschen bleibt es überlassen, das richtige Futter und damit die beste Ernährungsweise für unsere Katze zu finden.

Was ist überhaupt Trocken- und Nassfutter?

Mit Nassfutter sind all die kleinen und großen Dosen, Schalen und Beutel gemeint, die einen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben. Im Herstellungsprozess werden verschiedene Fleischsorten und tierische Nebenprodukte miteinander vermischt, gegart und nach Katzenansprüchen aufbereitet. Manche von ihnen enthalten auch etwas Getreide, andere Zucker, wieder andere Lockstoffe - die qualitativen Unterschiede sind sehr groß.

Bei Trockenfutter handelt es sich um Futter, dem das Wasser entzogen wurde. Die verschiedenen Fleischsorten und tierischen Nebenprodukte werden zuerst die Feuchtigkeit entzogen und es wird zu einer Trockenmasse verarbeitet. Dies geschieht durch starkes Erhitzen, was zu einem Verlust der meisten natürlichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente führt, so dass sie dem Trockenfutter später wieder zugeführt werden müssen. Die meisten Trockenfutter haben auch einen höheren Getreideanteil als Nassfutter. Zum einen ist das natürlich ein preiswerter Futterbestandteil, zum anderen ist aber auch ein gewisser Anteil an Stärke in Form von Getreide- oder Kartoffelstärke notwendig, um aus der Trockenmasse Kroketten - also Futterbrochen - formen zu können.

Katze frisst Nassfutter aus Napf

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Bei Nassfutter sollte man auf die Zusammensetzung und eine gute Qualität achten, damit die Katze alle Nährstoffe bekommt, die sie braucht.

Welches Futter ist besser für die Katze?

Nahrung ist für jedes Lebewesen essentiell - ohne geht es schlicht nicht. Die Qualität der Nahrung sowie die Biologie des Lebewesen, also wie es Nahrung verwertet, entscheiden dabei ob die Nahrung unsere Gesundheit erhält und fördert oder ob sie uns krank macht. Die Biologie unserer Katzen ist darauf  ausgerichtet, einen Großteil des täglichen Flüssigkeitsbedarfes mit der Nahrung aufzunehmen. Das bedeutet im Umkehrschluss, je höher der Wasseranteil der Nahrung, desto mehr entspricht sie den natürlichen Ansprüchen der Katze.

Eine Maus hat einen ungefähren Wasseranteil von 70 %, Nassfutter von durchschnittlich 80 %. In Trockenfutter liegt der Feuchtigkeitsanteil bei ungefähr 7 – 10 %. Dieser große Unterschied beim Trockenfutter hat kurzfristige und langfristige Auswirkungen auf die Verdauung und Gesundheit der Katzen. Zum einen muss eine Katze bei Trockenfutterfütterung wesentlich mehr Flüssigkeit durch trinken aufnehmen. Dieses machen aber viele Katzen nicht in ausreichendem Maße, da ihr Körper darauf ausgerichtet ist, rund 70 % des Flüssigkeitsbedarfes über die Nahrung aufzunehmen. Sie verspüren weniger Durst. Die Folge ist eine höhere Konzentration der Stoffwechselprodukte in einer geringeren Menge Harn. Auf Dauer kann das zu verschiedenen Krankheiten der ableitenden Harnwege führen.

Trockenfutter für Katzen wurde in erster Linie für die Bequemlichkeit der Menschen geschaffen. Das Futter riecht nicht, wenn es den ganzen Tag stehen bleibt, es macht weniger Arbeit als Dosen zu öffnen oder gar rohes Futter zuzubereiten. Im Sinne der Gesundheit Ihrer Katze ist eine reine Trockenfutterfütterung nicht zu empfehlen. Falls Sie Ihre Katze mit bis zu 50 % trocken ernähren wollen, achten Sie auf die Hochwertigkeit des Futters mit einem geringen oder nicht vorhandenen Getreideanteil. Gegen Trockenfutter als Leckerli ist nichts einzuwenden, es eignet sich sehr gut als Füllung für ein Fummelbrett oder zum Clickern.