Im Jahr 2014 wurde der erste Nationalpark in Baden-Württemberg offiziell eröffnet. Er liegt auf dem Areal des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, des größten deutschen Naturparks, und wird grob eingegrenzt durch die Städte Baden-Baden, Freudenstadt und Offenburg.
Vor allem Bergmischwälder, Moore, Feuchtheiden - so genannte Grinden -, Karseen und Berggipfel prägen die Landschaft im Nordschwarzwald. Das Mittelgebirge ist zum größten Teil geschlossen bewaldet.
Im Nationalpark soll die Natur sich selbst überlassen und nahezu unberührt bleiben. Besondere Lebensräume werden geschützt und entsprechend gepflegt, um diese zu erhalten. Menschen können sich hier erholen, die Natur des Schwarzwaldes entdecken, kennen und lieben lernen.
Video: Der Nationalpark Schwarzwald
Die Zonen des Nationalparks
Der Nationalpark ist eingeteilt in drei verschiedene Zonen, die unterschiedlich stark geschützt werden.
In der Kernzone, der am stärksten geschützten Zone, wird die Natur komplett sich selbst überlassen. Der Mensch greift nicht lenkend ein.
Die Entwicklungszone ermöglicht eine gewisse Lenkung in einer Phase des Übergangs zur Kernzone.
Höchstens ein Viertel des Nationalpark-Gebiets ist so genannte Managementzone. Hier greift der Mensch pflegend und lenkend in die Entwicklung ein. Er sichert zum Beispiel besondere Biotope und fördert den Artenschutz.
Den Nationalpark erleben
Auf vielen verschiedenen Routen oder themenbezogenen Erlebnispfaden lässt sich der Nationalpark Schwarzwald erkunden. Wer zu Fuß unterwegs ist, dem erschließt sich die Natur am eindringlichsten, denn so lassen sich auch kleine Details am Wegesrand entdecken. Dafür wurden auch mehrere Highlight-Touren ausgewiesen, die besondere Wege beschreiten und teils atemberaubende Ausblicke versprechen.
Die Erlebnispfade begeben sich beispielsweise auf die Spuren des Luchses. Dabei werden auf Schleichwegen im Wald verschiedene Erlebnisstationen angesteuert, an denen Lebensraum und Lebensweise der größten Raubkatze Europas erläutert werden.
Mit Rangern unterwegs
Im Nationalpark unterstützen ehrenamtliche die hauptamtlichen Ranger und versehen den Naturschutzdienst. Eine wichtige Aufgabe ist dabei die Vermittlung von Informationen zu Aufgaben, Zielen und Regeln des Nationalparks.
Auf einer Ranger-Führung, ebenso wie bei der stationären Besucherbetreuung - beispielsweise am Nationalparkzentrum Ruhestein - können Interessierte alles Wissenwerte über den Nationalpark erfahren. Am besten geht das jedoch auf geführten einer Tour durch die Wildnis mit maximal 25 Wanderern. Die Ranger ermöglichen mit ihrem Wissen ungewöhnliche Einblicke in die Natur des Nordschwarzwaldes und sorgen so für bleibende Eindrücke.
Auch für Schulen und Kindergärten gibt es verschiedenen Möglichkeiten und besondere Lernmodule, um die Besonderheiten des Nationalparks, seine Tiere und Pflanzen sowie deren kompliziertes Geflecht kennenzulernen.