Lust auf Kunst und Kultur in der Schwarzwaldregion? Bis September scheinen diesen Sommer Pforzheim, sowie diverse Ortschaften im Nordschwarzwald wie Alpirsbach, Calw, Nagold, Maulbronn und Mühlacker in einem ganz neuen Licht. Dort können Besucherinnen und Besucher die Region nämlich im Rahmen der Ornamenta anhand von Ausstellungen, Installationen im öffentlichen Raum und Events neu entdecken!

Was ist die Ornamenta?

Die Ausstellung für Kunst und Design in Pforzheim kehrt alle fünf Jahre wieder. Zum ersten Mal fand sie 1989 statt, damals noch als konventionelle Museumsausstellung mit Schmuck-Kunst-Exponaten. Die diesjährige Ausgabe knüpft an das damalige Format mit zeitgenössischen Positionen an. Im Sommer präsentiert sie neue Werke von aufstrebenden Künstlern und Designern an mehr als 20 Orten der Region. Die Ornamenta eröffnet neue Perspektiven auf den Nordschwarzwald und Pforzheim mit verschiedenen Ausstellungsrouten durch künstlerische Projekte und Zusammenarbeiten zwischen Kulturschaffenden aus ganz Europa mit regionalen Unternehmen, Vereinen und Kultureinrichtungen. Die Öffnungszeiten sind von Freitag bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 20 Uhr.

Auch regionale Stimmen sind dabei

Parallel findet ein unabhängiges Programm statt, das die Diversität der Region Nordschwarzwald und ihre sich wandelnde Kulturlandschaft aufgreift und dessen Öffnungszeiten über die der Ornamenta hinausgehen: die Ornamenta Lust. Dort können auf Einladung der Ornamenta die lokalen Gemeinschaften der Region das kuratorische Programm mit selbstorganisierten Projekten erweitern. So werden Bewohnerinnen und Bewohner des Nordschwarzwalds mit eigenen Events wie Workshops und Ausstellungen Teil der Ornamenta-Themengemeinden.

Neue thematische Nachbarschaften

Die Landkreise werden für die Dauer der Ornamenta um fünf neue Gemeinden erweitert: Schmutzige Ecke, Zum Eros, lnhalatorium, Bad Databrunn, und Solartal. Dort werden Themen aufgegriffen, welche Menschen regional und europaweit gleichermaßen betreffen: Menschliche Beziehungen, gesellschaftliche Tabus, saubere Luft, Digitales und Sonne. 

Drei Erlebnis-Tipps aus den neuen Gemeinden:

1. Klosterfest Bad Herrenalb

Am Wochenende von Samstag, 3. August bis Sonntag, 4. August findet in Bad Herrenalb das Klosterfest statt, jeweils von 11 bis 22 Uhr. Dieses Jahr ist es Teil des Programms „Schmutzige Ecke“ im Rahmen des Regionalprogramms Ornamenta Lust: Von der historischen Klosterstraße über den Rathausplatz bis zum Kurhaus bildet sich eine bunte Festmeile, mit vielen Gelegenheiten zum Entdecken und Schlemmen.

Mit dem Konzert der Singenden Mönche am Sonntagabend wird das Herrenalber Klosterfest traditionell beendet.

Rick Eichner

Mit dem Konzert der Singenden Mönche am Sonntagabend wird das Herrenalber Klosterfest traditionell beendet.

2. Nachtwächterrundgang durch Calw

Als Teil des Themas Bad Databrunn hat man im Herzen des Schwarzwalds die Chance einem „echten“ Nachtwächter zu begegnen. Er führt abendlich durch Calw, wo er Geschichten und Sagen von Halunken und Bösewichten erzählt.
Die Führungen finden am Freitag, 2. August und 16. August jeweils um 21 Uhr statt. Am Freitag, 6. September und 20. September, finden sie jeweils um 20 Uhr statt. Treffpunkt ist am Calwer Marktplatz vor dem Rathaus. Tickets für Erwachsene kosten 12 €, ermäßigte Tickets (12 bis 18 Jahre) 10 €, unter 12 Jahren ist der Rundgang kostenlos.

Der Nachtwächter erzählt spannende Geschichten von Bösewichten und Halunken.

Touristinfo Calw

Der Nachtwächter erzählt spannende Geschichten von Bösewichten und Halunken.

3. From Nine to Five: Eine öffentliche Sonnenuhren-Serie

Das Solartal als Themenviertel hat die Überwindung gesellschaftlicher Spaltungen mit der Sonne als verbindendes Element verschiedener Gemeinschaften zum Ziel. Als durchgängige Ausstellung kann man hier die Sonnenuhren-Serie „From Nine to Five“ bewundern. Sie ist eine Zusammenarbeit von Charlotte Rohde und dem regionalen Turmuhrenhersteller Perrot, mit der Absicht, Sonnenuhren als regionales Erbe wiederzubeleben. Das Zeitfenster dieser Uhren geht nur von den Standardarbeitszeiten in westlichen Gesellschaften (wie der Name andeutet von 9 bis 17 Uhr), um Zeit als soziales Konstrukt darzustellen. Drei dieser Sonnenuhren sind über die gesamte Dauer der Ornamenta an öffentlichen Plätzen ausgestellt: am Bahnhof in Mühlacker, dem Gerichtsplatz in Nagold und dem Leopoldplatz in Pforzheim.

"From Nine to Five" soll Sonnenuhren als regionales Erbe wieder hervorheben.

Sander van Wettum

"From Nine to Five" soll Sonnenuhren als regionales Erbe wieder hervorheben.

Neue Kunstwerke und Designobjekte werden in außergewöhnlichen, nicht institutionellen Kontexten gezeigt, wodurch der Nordschwarzwald selbst zum Ausstellungsraum wird. So möchte die Ornamenta Beziehungen zwischen einem lokalen, nationalen und internationalen Publikum stärken.

Weitere Informationen zur Ornamenta, zum Programm und allen Highlights hier.