Am Pfingstwochenende findet das von den christlichen Kirchen jeweils zu dieser Jahreszeit gefeierte Pfingstfest statt. Es ist ein verlängertes Wochenende mit dem Pfingstmontag als gesetzlichem Feiertag in allen Bundesländern.

Nur etwa 39 Prozent der Bundesbürger konnten nach einer von der Nachrichtenagentur idea im Jahr 2020 in Auftrag gegebenen Umfrage noch die korrekte Bedeutung von Pfingsten wiedergeben.

Schild mit "Frohe Pfingsten" und Pfingstrosen in Korb

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Duftende Pfingstrosen machen Lust auf Sommer.

Feiertag und verlängertes Wochenende - Aussendung des Heiligen Geistes

Pfingsten ist vielen Bürgern als Feiertag und verlängertes Wochenende bekannt, das für Ausflugsplanungen und Aktivitäten genutzt wird. In Deutschland, einem Land mit säkularisierter Gesellschaft, schwindet das Wissen um die Bedeutung dieses christlichen Festes zunehmend. Lediglich die Mehrheit der katholischen Christen konnte die Frage nach der Bedeutung von Pfingsten in der Umfrage richtig beantworten.

Der Begriff stammt aus dem Griechischen vom Wort "Pentecoste", was übersetzt "fünfzigster Tag" bedeutet. Der Pfingstsonntag fällt auf den 50. Tag nach Ostern.

In der Bibel, im Buch der Apostelgeschichte im Neuen Testament, wird im zweiten Kapitel von der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger in Jerusalem berichtet. Dies geschah während des jüdischen Festes Schawuoth und wird in der christlichen Tradition als Gründung der christlichen Kirche betrachtet. Durch die Verkündigung der Jünger, die durch den Heiligen Geist bewirkt wurde, schlossen sich 3.000 Menschen der neuen Bewegung an.

Video: Kirche2go fragt: Was ist Pfingsten?

Ursprung der Kirche

Pfingsten wird auch als Umkehrung des babylonischen Sprachengewirrs betrachtet, denn nach dem Bericht der Bibel verstanden die vielen Besucher des Wochenfestes Schawuoth die Jünger in ihren verschiedenen Sprachen.

Im Gegensatz zum Turmbau zu Babel, der zur Zerstreuung führte, führte der Heilige Geist an diesem Tag die vielen ethnischen Gruppen und Sprachen zusammen und legte den Grundstein für die christliche Gemeinschaft, die später zur Kirche wurde. Die erfolgreiche Verkündigung der Jünger wird daher auch auf die Gabe der Sprachen zurückgeführt, die sie durch den Heiligen Geist erhielten.

Schawuoth

Das hebräische Fest Schawuoth wird sowohl im Alten als auch im Neuen Testament erwähnt und hat verschiedene Bezeichnungen, abhängig von der jeweiligen Bedeutung. Es wird sieben Wochen nach dem zweiten Tag von Pessach (Passah) gefeiert und trägt den Namen Schawuoth, "Fest der Wochen" oder Pfingsten. Schawuoth bedeutet auf Hebräisch "Wochen" und Pfingsten kommt aus dem Griechischen und bedeutet "fünfzigster Tag". In ihrem Werk über die jüdischen Feste beschreibt die Autorin Martha Zimmermann, dass in alttestamentlichen Zeiten Bauern am Tag nach dem Passahfestsabbat (Befreiung aus der Knechtschaft der Ägypter) ihre Erstlingsopfer aus Gerste in den Tempel brachten und an diesem Tag die Zählung der Wochen begann. Schawuoth feiert die ersten Früchte der Weizenernte sieben Wochen später und trägt daher auch die Namen "Fest der Ernte" oder "Tag der Erstlingsfrüchte". Nach ihrer Zeitrechnung haben die Juden Schawuoth bereits am 17. und 18. Mai gefeiert.

Die Zehn Gebote und Gottes Bund mit den Menschen

Die Wenigsten kennen noch eine weitere Bedeutung dieser Zeit im späten Frühling. Dieses Datum wurde zur Erinnerung an die Offenbarung der Tora, Gottes Geschenk der Zehn Gebote am Berg Sinai. Dieses Ereignis geschah am fünfzigsten Tag nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten (Exodus 19).

So verbirgt sich hinter Pfingsten weit mehr als „nur“ ein willkommener Feiertag oder verlängertes Wochenende. Für Christen und Juden gleichermaßen steht Pfingsten für den Bund zwischen Gott und Mensch.

Familie hat Spaß bei einem Familienausflug im Frühling

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Pfingsten ist ein perfektes Wochenende für einen Familienausflug.

Im Alten Testament kennzeichnet es die Befreiung und Erlösung des Volkes Israel aus der Knechtschaft der Ägypter und weist gleichzeitig auf den kommenden Erlöser hin. Am Sinai schließt Gott einen immerwährenden Bund mit dem Volk und übergibt ihm die Zehn Gebote. Im Neuen Testament kennzeichnet das Datum erneut einen Bundesschluss Gottes mit den Menschen und gründet damit die neue Gemeinde, die sich auf den Erlöser und Gott Jesus Christus bezieht.

Pfingsten erinnert daran – alle Jahre wieder.