Mit der richtigen Bepflanzung erblühen Balkon und Terrasse als Outdoor-Oasen. Je nach Stil und Deko-Vorlieben sorgen nicht nur klassische Blumentöpfe für ein schönes Ambiente, auch andere Gefäße eignen sich dafür.
"Upcycling" oder Zweckentfremdung als Pflanzgefäß
Ob eine alte Zinkwanne, ein leerer Olivenölkanister vom Italiener um die Ecke, ein Emaille-Kübel vom Flohmarkt oder doch ganz klassische Blumenkästen und -töpfe: Wichtig für Pflanzgefäße ist, dass die Gefäße im Boden eine kleine Öffnung haben, durch die überschüssiges Gießwasser abfließen kann. Denn Staunässe mögen die wenigsten Gewächse.
Bei der Wahl für passende Pflanzgefäße empfiehlt es sich aber, nicht nur den eigenen Geschmack entscheiden zu lassen, sondern auch zu berücksichtigen, wieviel Stellfläche einem tatsächlich zur Verfügung steht.
„Wer möglichst viel lebendiges Grün auf kleinem Raum unterbringen möchte, sollte sich einmal nach speziellen modularen Lösungen umsehen, die sich stapeln lassen und daher nur wenig Grundfläche benötigen", sagt Gartenbauingenieur Ludwig Eberspächer. „Mittlerweile gibt es von vielen Anbietern auch für vertikales Gärtnern an der Hauswand zahlreiche Produktneuheiten."
Richtige Pflanzenauswahl für den Topfgarten
Sobald nicht mehr mit Nachfrösten zu rechnen ist, können mehrjährige, nicht winterharte Pflanzen wieder nach draußen gebracht und neue ausgesucht und eingepflanzt werden.
Damit ein Topfgarten lange Freude macht, ist es wichtig, bereits beim Kauf auf die Bedürfnisse - insbesondere die Standortansprüche - der Pflanzen zu achten. Während einige sich im Halbschatten wohlfühlen, brauchen andere viel Licht und Wärme, um sich optimal zu entfalten. Es gibt Schattenliebhaber, die sich auf der Nordseite eines Hauses wohlfühlen. Andere Sorten sind regelrechte Sonnenanbeter und kommen mit Hitze und zeitweiser Trockenheit gut klar. Es gibt Beet- und Balkonpflanzen, die geschützt vor Wind stehen sollten, und andere, denen starker Regen zusetzt. Je extremer die herrschenden Bedingungen sind, desto sorgfältiger müssen die passenden Sorten ausgewählt werden.
Die Ausrichtung des Balkons oder der Terrasse sowie die Anzahl der Sonnenstunden entscheiden daher, welche Sorten infrage kommen. Fuchsien, Hortensien oder Petersilie sind beispielsweise auf einem Nordbalkon recht zufrieden; Geranien, Buntnesseln und Tomaten- und Paprikapflanzen verlangen dagegen ihren Platz an der Sonne.
Blüten und Wüchsigkeit sollten harmonieren
Dabei ist die Sortenauswahl im Fachhandel so groß, dass fast jeder Geschmack bedient werden kann. Wer dem Gärtner seine Lieblingsfarbe nennt, bekommt ein Ton-in-Ton-Arrangement in weiß, blau oder gelb zusammengestellt, das über Monate hinweg harmoniert. Im Trend sind in dieser Saison auch bunte Kombinationen. Dabei geht es nicht nur um abgestimmte Blütenfarben und Blütengrößen, sondern auch um die Wüchsigkeit der Sorten. Sie sollten annähend gleichschnell wachsen, damit die eine Pflanze die anderen nicht mit ihren Blättern und Trieben überwuchert.
Richtige Erde und regelmäßiges Gießen
„Alle Gewächse in Pflanzgefäßen haben eines gemeinsam: Ihr Wurzelwerk kann sich nur in einem eng begrenzten Raum ausbreiten. Das stellt sowohl an die Erde bzw. das Substrat, als auch an die Düngung und die Bewässerung hohe Anforderungen", so Eberspächer. „Einfache Gartenerde ist hier nicht geeignet, denn sie ist zu fest und schwer. Gute, gebrauchsfertige Topferde hingegen klebt nicht zusammen und besitzt eine hohe Wasserspeicherfähigkeit. Darin können sich die Wurzeln am besten entwickeln."
Besonders für die blühenden und fruchttragenden Pflanzen auf der Sonnenseite des Hauses ist regelmäßiges Gießen entscheidend. In den heißen Sommermonaten müssen sie häufig sogar morgens und abends versorgt werden. Wer sich die Arbeit erleichtern möchte, entscheidet sich für Pflanzkästen, die Wasser speichern können, oder direkt für eine automatische Bewässerung.
Langzeitdünger versorgt die Pflanzen
„Genau wie der Mensch benötigen die Pflanzen im Topfgarten für ihre Gesundheit und das Wachstum eine ausgewogene, regelmäßige Ernährung. Neben Stickstoff, Phosphor und Kalium sind auch Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium, Eisen, Mangan und Zink für sie unentbehrlich. Die richtige, bedarfsgerechte Dosierung ist dabei der springende Punkt", erläutert Eberspächer.
Tipp: Mit Langzeitdüngern, wie etwa praktischen Düngerkugeln, gehen Hobbygärtner sicher, dass ihre Balkon- und Kübelpflanzen sowie Tomaten und andere Gemüsesorten die gesamte Saison über optimal versorgt sind. Bei jeder Bewässerung geben die Kugeln nun genau so viele Nährstoffe und Spurenelemente in den Boden ab, wie die Pflanzen benötigen. Ein weiteres Nachdüngen in den Sommermonaten ist nicht erforderlich. Die nussgroßen Kugeln werden idealerweise direkt beim Einpflanzen zu den Wurzeln gegeben, man kann sich aber auch nachträglich noch mit einem Stab in die Erde drücken.
Service aus der Gärtnerei
Nicht jeder kann oder will seine Kübel und Kästen selbst bepflanzen. Egal ob es an Zeit, Erfahrung oder der Möglichkeit fehlt: Die Experten aus den Einzelhandelsgärtnereien sind in jedem Fall die richtigen Ansprechpartner.
Wer sich ein neues Gefäß kauft oder mit seinem eigenen dort hingeht, kann es professionell bepflanzen lassen und fertig mitnehmen.