Meist ist es unklar, wie es nach der medizinischen Versorgung weitergeht. Die meisten Betroffenen wünschen sich auch danach größtmögliche Autonomie in den eignen vier Wänden und individuelle Unterstützung. Der Beratungsbedarf zur Organisation der Pflegesituation ist dann besonders hoch. Dies bestätigt eine aktuelle Studie des Bundesgesundheitsministeriums.

Entlassung in die Kurzzeitpflege

Die Zeit im Krankenhaus wird immer kürzer. Anschließend erfolgt deswegen oft die Entlassung in die Kurzzeitpflege. Viele Pflegebedürftige haben den Wunsch danach nach Hause zurückzukehren. Zusätzlich werden alternative Wohnformen immer häufiger nachgefragt. Betreutes Wohnen oder Wohngemeinschaften bieten selbstbestimmte Alternativen. Zur Organisation der Pflege haben Betroffene und ihre Angehörigen oft viele Fragen. Die Angehörigen müssen die häusliche Pflege schließlich kurzfristig organisieren. In der Kurzzeitpflege ist der Beratungsbedarf deshalb besonders hoch, Tendenz steigend. Die aktuelle Studie im Auftrag des BMG zum „Überleitungsmanagement und Behandlungspflege in der Kurzzeitpflege“ bestätigt dies.

Kurzzeitpflege

Man spricht von Kurzzeitpflege, wenn eine pflegebedürftige Person für eine begrenzte Zeit einer vollstationären Pflege bedarf. Häufig ist das nach einem Krankenhausaufenthalt der Fall oder wenn die häusliche Pflege für eine bestimmte Zeit ausgesetzt werden muss oder soll. Die Kurzzeitpflege ist auf eine Dauer von 56 Tagen im Jahr beschränkt, für diese Zeit übernehmen die Pflegekassen die Kosten einer stationären Unterbringung.

Erhalt der Selbstständigkeit hat oberste Priorität

Pflegeberater unterstützen Betroffene und ihre Familien bei der Vorbereitung der Weiterversorgung nach dem Aufenthalt in der Kurzzeitpflege. Im Rahmen dieser Beratungstermine nehmen sich die Berater ausreichend Zeit, gemeinsam mit den Ratsuchenden die Pflegesituation zu organisieren, sie auf die Pflegesituation vorzubereiten oder sich ganz allgemein in der Pflegelandschaft zu orientieren.

Der Erhalt der Selbstständigkeit hat oberste Priorität für die Betroffenen und die Berater. Größtmögliche Autonomie in den eigenen vier Wänden bieten u.a. auch Pflege-WGs. Die Leistungen aus der Pflegeversicherung können dabei von den Bewohnern zusammengelegt, gepoolt werden. Ob zu Hause, in der WG oder einem betreuten Wohnen, Pflegebedürftige benötigen individuelle Unterstützung im Alltag.

Hoher Beratungsbedarf zu Hilfsmitteln und ambulanter Versorgung

Besonders hoch ist deswegen der Beratungsbedarf zu Hilfsmitteln, ambulanten Pflegediensten und zu Unterstützungsangeboten für pflegende Angehörige. Pflegeberater weisen auch auf die Möglichkeiten pflegefachlicher Beratung (z. B. zur Sturzprophylaxe, zum Umgang mit Inkontinenz, zur Medikation und zum Pflegegrad) und rehabilitative Anschlussversorgung hin. Die Berater sind qualifizierte Partner vor Ort und sehr gut mit der Versorgungsstruktur in ihrer jeweiligen Region vertraut. Tipps für das Erfolgreiche Beantragen eines Pflegegrads lesen Sie auch hier.

Kontakt zum Pflegeberater möglichst frühzeitig

Bereits im Krankenhaus können Betroffene Kontakt zur Pflegeberatung aufnehmen. Auch in der Kurzzeitpflege kann ein Beratungsgespräch stattfinden. Wer besonders gut vorbereitet sein will, kann sich auch präventiv beraten lassen. Oft sind mehrere Termine notwendig, um alles optimal zu organisieren und für die Rückkehr nach Hause vorzubereiten.