Struktur der Pflegeausbildung

Die berufliche Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht an Pflegeschulen und einer praktischen Ausbildung. Unterricht und praktische Ausbildung wechseln sich ab. Der überwiegende Teil der praktischen Ausbildung erfolgt beim Träger der praktischen Ausbildung, also dem Ausbildungsbetrieb, mit dem der oder die Auszubildende den Ausbildungsvertrag geschlossen hat. Im Rahmen der praktischen Ausbildung finden Einsätze in allen Versorgungsbereichen statt, also im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten sowie in der psychiatrischen Pflege und in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Die generalistische Pflegeausbildung befähigt die Auszubildenden, Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen zu pflegen. Die generalistische Pflegeausbildung schließt nach drei Jahren mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“ ab.

Viele Pflegefachkräfte arbeiten nach ihrer Ausbildung bei kommunalen oder öffentlichen Einrichtungen. Dort genießen sie alle Vorteile, die Arbeiten im öffentlichen Dienst oder bei einem kommunalen Arbeitgeber mit sich bringt.

Berufswunsch Pflege: Diese 3 Gründe sprechen dafür

Bin ich für einen Pflegeberuf geeignet?

Ob ein Beruf in der Pflege der richtige ist, kann am besten jeder selbst beurteilen. Als „Faustformel“ kann sich jeder Interessierte daran orientieren, ob die folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können: 

  • Bin ich einfühlsam und habe Freude am Umgang mit Menschen verschiedenen Alters?
  • Interessiere ich mich für pflegerische, medizinische und soziale Aufgaben?
  • Traue ich mir zu, Menschen mit einem unterschiedlichen Hilfebedarf zu pflegen und zu betreuen?
  • Kann ich körpernah mit kranken und pflegebedürftigen Menschen umgehen?
  • Bin ich auch bereit, Verwaltungs- und Schreibarbeiten zur Planung und zur Dokumentation zu erledigen?
  • Kann ich eigenverantwortlich, aber auch im Team arbeiten?

Da die Absolventinnen und Absolventen nach der Ausbildung in allen Versorgungsbereichen der Pflege arbeiten können, stehen ihnen vielfältige Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Zudem wird der Berufsabschluss automatisch EU-weit anerkannt. Damit besteht die Möglichkeit, auch im EU-Ausland als Pflegefachkraft arbeiten zu können.

Pflegeberufe: Von der Hilfskraft zur Fachkraft

Pflegeausbildung - Ablauf Grafik

www.pflegeausbildung.net

Der Berufsweg in der Pflegeausbildung

Ausbildungsinhalte

Die praktische Ausbildung erfolgt zum Teil in der Einrichtung des Trägers der praktischen Ausbildung (Krankenhaus, Pflegeeinrichtung oder ambulanter Pflegedienst), aber auch in weiteren Einrichtungen, damit die Auszubildenden die verschiedenen Bereiche der Pflege kennenlernen.

Die praktische Ausbildung gliedert sich in einen Orientierungseinsatz, in Pflichteinsätze, einen Vertiefungseinsatz sowie weitere Einsätze:

  • Orientierungseinsatz beim Träger der praktischen Ausbildung (400 Std.)
  • Pflichteinsätze in der
    • allgemeinen Akutpflege in stationären Einrichtungen, z. B. im Krankenhaus (400 Std.)
    • Langzeitpflege in stationären Einrichtungen, z. B. im Pflegeheim (400 Std.)
    • ambulanten Akut- und Langzeitpflege, z. B. bei einem ambulanten Pflegedienst (400 Std.)
  • Pflichteinsätze in speziellen Bereichen der
    • pädiatrischen Versorgung, z. B. im Kinderkrankenhaus (120 Std.*)
    • allgemein-, geronto-, kinder- oder jugendpsychiatrischen Versorgung, z. B. in einer psychiatrischen Klinik (120 Std.)
  • weitere Einsätze (2 x 80 Std.), z. B. Hospiz, Beratungsstellen etc. (160 Std.)
  • Vertiefungseinsatz, letzter Einsatz beim Träger der praktischen Ausbildung (500 Std.)

* Der Einsatz in der Pädiatrie kann bis Ende 2024 mit mindestens 60 Stunden und höchstens 120 Stunden eingeplant werden. Die gegebenenfalls freiwerdenden Stunden erhöhen entsprechend die Stunden des Orientierungseinsatzes.

Alle Auszubildenden durchlaufen die gleichen Pflichteinsätze. Die Pflichteinsätze in der allgemeinen Pflege und der Pflichteinsatz in der pädiatrischen Versorgung müssen bis zum Ende des zweiten Ausbildungsdrittels absolviert werden.

Unterricht

Der theoretische und praktische Unterricht findet an einer staatlichen oder staatlichen anerkannten Pflegeschule statt und hat einen Umfang von mindestens 2.100 Stunden. Ihm liegt ein schulinternes Curriculum zugrunde.

Die Unterrichtsstunden verteilen sich auf verschiedene Themenbereiche:

  • Pflegeprozesse und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen verantwortlich planen, organisieren, gestalten, durchführen, steuern und evaluieren (1000 Stunden)
  • Kommunikation und Beratung personen- und situationsorientiert gestalten (280 Stunden)
  • Intra- und interprofessionelles Handeln in unterschiedlichen systemischen Kontexten verantwortlich gestalten und mitgestalten (300 Stunden)
  • Das eigene Handeln auf der Grundlage von Gesetzen, Verordnungen und ethischen  Leitlinien reflektieren und begründen (160 Stunden)
  • Das eigene Handeln auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und berufsethischen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und begründen (160 Stunden)
  • zur freien Verteilung (200 Stunden)

Schwerpunkte & Fachrichtung

Im letzten Ausbildungsdrittel, bei Vollzeitausbildung also im dritten Jahr der Ausbildung, erfolgt der Vertiefungseinsatz mit dem Ziel, das Wissen und Können in einem zuvor bereits kennengelernten Versorgungsbereich zu vertiefen.

  • Pflege von Menschen aller Altersstufen - Abschluss:  Pflegefachfrau/-mann
  • Pädiatrische Versorgung - Abschluss: Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger-/in
  • Allgemeine Langzeitpflege - Abschluss: Altenpfleger-/in

Ablauf

Ausbildungsdauer:
Vollzeit 3 Jahre, Teilzeit bis zu 5 Jahre

Zwischen- und Abschlussprüfung:
Nach zwei Dritteln der Ausbildung findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung kann unabhängig vom Ergebnis fortgeführt werden.

Die staatliche Abschlussprüfung umfasst jeweils einen schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil. Den schriftlichen und mündlichen Teil der Prüfung legen die Auszubildenden an der Pflegeschule ab, an welcher sie die Ausbildung abschließen. Die schriftliche Prüfung besteht aus drei zweistündigen Klausuren an aufeinanderfolgenden Tagen. Der mündliche Teil der Prüfung dauert zwischen 30 und 45 Minuten nach einer angemessenen Vorbereitungszeit.

Die praktische Prüfung wird in der Regel bei der Einrichtung abgelegt, in der der Vertiefungseinsatz durchgeführt wurde.

Stellenangebote und Ausbildungsplätze für
Altenpfleger-/in
Medizin & Gesundheit


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