Die heutige Fahrrad- oder Wandertour kann man locker an einem Sonntagmorgen angehen, zumal man sich innerhalb der Stadtgrenzen bewegt und je nach Lust und Laune auch manche schöne Ecke näher in Augenschein nehmen kann. Ziel ist der idyllische Metterlinghof zwischen den Kraichtaler Stadtteilen Menzingen und Landshausen, mitten im „Land der 1.000 Hügeln“.
Getreu dem Motto von Johann Wolfgang von Goethe: „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah. Lerne nur das Glück begreifen. Denn das Glück ist immer da“, starten wir dieses Mal am Bahnhof Unteröwisheim. Wer nicht gut zu Fuß ist, oder aus Zeit und anderen Gründen nicht den wunderbar zu radelnden oder zu erwandernden Weg zurücklegen möchte, steigt einfach in die Stadtbahn S32 und fährt bis zum Bahnhof Menzingen. Vom Menzinger Bahnhof ist es nur noch ein „Katzensprung“ bis zu „Heitlingers Zeltcafé“. Vom Bahnhof aus nehmen wir den Weg rechts auf die kleine Anhöhe mit wunderschönem Blick auf Menzingen mit seiner markanten Kirche und folgen der Beschilderung „Metterlinghof“.
Ausgebauter Rad- und Wanderweg
Zurück zum Ausgangspunkt: Der gut ausgebaute, markierte Rad- oder Wanderweg beginnt in Unteröwisheim gleich neben den Bahngleisen am „Kraichtaler Hof“ (wer möchte, kann sich schon hier mit einem kleinen Imbiss oder Getränk für die Tour stärken) und führt am Kraichbach entlang zunächst bis zum Bahnhof Oberöwisheim und weiter über Wiesen und Felder in der bekannten „Landschaft zum Durchatmen“ bis nach Münzesheim. In diesem Stadtteil lohnt der Besuch des „Asiatischen Gartens“ im Therapiezentrum, direkt angrenzend an das Sportgelände der FZG Münzesheim. Auf der anderen Straßenseite führt der Weg am Bahnhof Münzesheim-Ost weiter und nach wenigen Kilometern ist man bereits in Gochsheim, das durch ländlichen Charme und Reiz besticht.
Wer sich zuvor anmeldet (Telefon 07250-7744) kann bei einer Führung durch den Heimat- und Museumsverein Kraichtal e.V. sowie weiteren Ehrenamtlichen sowohl den Sinnengarten mit Barfußpfad als auch die herausragenden Baudenkmäler wie Stadtapotheke, Scharfrichterhaus, Stadtmauer und natürlich das Graf-Eberstein-Schloss genauer unter die Lupe nehmen. Ab Gochsheim wird der Weg ein wenig anstrengender, weil steiler, doch am Ende weiß man, warum rund zwei Drittel der 80 Quadratkilometer großen Gemarkung Kraichtals unter Landschafts- und Naturschutz stehen.
Schöne Fachwerkhäuser
Fakt ist, dass diese Flächen als Lebensraum für zahlreiche, vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten dienen – und von den Menschen respektiert und geschont werden sollten. Jetzt sind wir also in Menzingen und können den schönen Fachwerkhäusern im Ortszentrum, der Wasserschlossruine oder Schwanenburg einen Blick schenken – oder direkt zum eingangs erwähnten Endpunkt „Metterlinghof“ weiter reisen. Bis dahin haben wir lediglich rund 15 Kilometer Wegstrecke zurückgelegt. Für Radfahrer ein Klacks, für Wanderer schon eine kleine Herausforderung. Doch am Ende wird jeder belohnt. Das familiär geführte Zeltcafé Heitlinger mit Außenrestaurant liegt direkt an den Rad- und Wanderwegen in ruhiger, ländlicher Lage, unmittelbar am Hohwald in Richtung Landshausen. Höchste Erhebung ist der Emeisenberg mit 263 Metern Höhe. Fazit eines kleinen, beschaulichen Tagesausflugs:
Der Kraichgau bietet aktive Erholung. Die zwischen den Orten gelegenen Felder, Weinberge, Wälder und Streuobstwiesen formen eine geschlossene Garten- und Kulturlandschaft mit hohem Erholungswert. Wenn man sich die Naturkatastrophen in jüngster Zeit, die andere Bundesländer heimsuchten, vor Augen führt, fühlt man sich im Kraichgauer Hügelland einigermaßen sicher. Dieser Landstrich wurde bislang größtenteils von heftigen Unwettern und Starkregen verschont und es blieb meist bei kleinen Schäden. Doch der Klimawandel wird auch hier spürbar werden. Wie sagte einst Mark Twain: “Voraussagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“