Die Tradition, zum Jahreswechsel Feuer zu entzünden und ordentlich Lärm zu machen, begründeten die Chinesen im 8. Jahrhundert durch die Erfindung des Schwarzpulvers. Auch die Germanen griffen später diesen Brauch auf und vertrieben mit Fackeln, Rasseln und Peitschen böse Dämonen für ein erfolg- und ertragreiches nächstes Jahr.

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Bis heute lebt die Silvestertradition fort, dass für einen „guten Rutsch“ ins neue Jahr an Silvester ein Feuerwerk gezündet wird.

Silvester Feuerwerk

Zoonar/Thinkstock

Zum Jahreswechsel gehört das Feuerwerk einfach dazu.

Vier Feuerwerk-Kategorien

Bei Feuerwerk gibt es zwei Oberkategorien: zum einen das Bodenfeuerwerk, wozu man beispielsweise vom Boden gezündete Batterien zählt, und zum anderen das Höhenfeuerwerk wie Raketen, die hoch in die Luft steigen.

Man gliedert Feuerwerk noch in vier zusätzliche Kategorien: Feuerwerk aus der Kategorie eins ist für eine Nutzung in Gebäuden geeignet und beinhaltet gefahrloses Zündmaterial: Tischfeuerwerk oder Wunderkerzen. Die Kategorien zwei und drei lassen sich in Feuerwerk für draußen mit einer höheren Verletzungsgefahr zusammenfassen. Hierzu zählen übliche Silvesterknaller wie Batterien, Raketen und kleinere Böller sowie Knallfrösche. Ausschließlich für professionellen Gebrauch gedacht ist gefährlicher Zündstoff für pyrotechnische Veranstaltungen aus der vierten Kategorie.

Feuerwerks-Kategorien

Kategorie Bezeichnung Beschreibung
Kategorie F1 (Kleinstfeuerwerke) Kleinstfeuerwerke
z. B. Wunderkerzen, Brummkreisel, kleine Vulkane
Feuerwerkskörper mit sehr geringer Gefahr, ganzjährig von Personen ab 12 Jahren erlaubt.
Kategorie F2 (Kleinfeuerwerke) Kleinfeuerwerke
z. B. Raketen, Batterien, Böller
Feuerwerkskörper mit geringer Gefahr, meist geringer Lärmpegel, für abgegrenzte Bereiche im Freien. In der Regel ab 18 Jahren. Erlaubnis erforderlich für bestimmte Varianten (z. B. "Celebration Cracker“ (Blitzknallsätze) oder Raketen mit mehr als 20 g NEM)
Kategorie F3 (Mittelfeuerwerke) Mittelfeuerwerke Feuerwerkskörper mittlerer Gefahr, Lärmpegel gesundheitlich unbedenklich, für weite offene Bereiche im Freien. Erlaubnis erforderlich.
Kategorie F4 (Großfeuerwerke) Großfeuerwerke Feuerwerkskörper hoher Gefahr, nur für Personen mit Fachkenntnissen, Lärmpegel unbedenklich. Erlaubnis erforderlich.

Die Erlaubnis zum Umgang mit Feuerwerkskörpern der Kategorie F3 und F4 muss von den zuständigen Überwachungsbehörden nachgewiesen werden. Weitere Informationen zu den Voraussetzungen und Behörden, die für das Sprengstoffrecht zuständig sind, variieren je nach Bundesland und können bei Landkreisen, kreisfreien Städten, Bezirksämtern, Regierungspräsidien usw. in Erfahrung gebracht werden.

Weitere Informationen zu Produktanforderungen für pyrotechnische Gegenstände finden Sie auf der → Internetseite der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).

Video: 6 Tipps zum sicheren Kauf von Raketen & Böllern

Die typischen Handelsprodukte gehören meistens der Kategorie 1 oder 2 an. Gefährlich wird es jedoch, wenn man das Feuerwerk nicht ordnungsgemäß zündet, es in der Hand behält oder gar damit auf andere Menschen wirft. Genormtes Feuerwerk darf nur in Verkaufsräumen gehandelt werden, als Hobbyzünder wird man also in Supermärkten sowie in manchen Drogerien fündig.

Verlockende Billigangebote im Internet sollte man jedoch mit Vorsicht genießen. Vom 29. bis zum 31. Dezember dürfen Raketen, Böller, Batterie- Feuerwerke und alles, was sonst noch Funken sprüht, in den Geschäften verkauft werden. Gezündet wird mit Ausnahme von Sondergenehmigungen ausschließlich am 31. Dezember und Neujahr.

Buntes Feuerwerk zum Jahreswechsel

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Buntes Feuerwerk zieht alle Blicke auf sich.

Wo liegen die Trends?

Trotz jährlicher Neuheiten: Die klassische Feuerwerksrakete bleibt ein ewiger Dauerbrenner. Die Lieblingsfarben der Deutschen sind das traditionelle Gold und Silber, doch auch knalligere Farben wie Rosa, Blau und Grün oder das klassische Orange halten Einzug in die Regale der Geschäfte. Das Silvesterfeuerwerk wird zunehmend als Kunstwerk betrachtet und folglich auch kräftig Geld dafür ausgegeben.

Unter den Menschen macht sich derweil Bequemlichkeit breit: Die Leute haben keine Lust, 100 Mal zu zünden. Die beliebten Batterie-Klötze müssen nur einmal angezündet werden und schießen dann ein zwei- bis drei Minuten dauerndes Feuerwerk mit manchmal über 200 Schuss ab. Weiterhin voll im Trend liegen Fontänen, Tischfeuerwerk und Wunderkerzen, wogegen China-Böller und laute Knaller seit einigen Jahren auf dem Rückzug sind: Im Vordergrund steht die Feuerwerkskunst und nicht nur der Knall ohne Farbe oder künstlerischem Effekt.

Silvesterfeuerwerk: Schutz für Haustiere

Neben Menschen sind auch Tiere an Silvester gefährdet. Mehr über Feiertage mit Haustieren auch hier.

Wo Katzen meist wenig Scheu zeigen, verfallen viele Hunde durch die lauten Geräusche oft in Panik. Hier hilft es, den Hund an seinem Lieblingsort nicht alleine zu lassen und ihn zu trösten. Zur Schalldämmung können die Rollläden heruntergelassen und Fernseher oder Radio angeschaltet werden, um die Reizüberflutung von außen zu mindern.

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