Mit dem Sommer kommen die wärmenden Sonnenstrahlen, die für gute Laune und einen traumhaften Teint sorgen. Doch Vorsicht! Sonnenbrand kann nicht nur äußerst schmerzhaft sein, sondern auch das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, deutlich erhöhen.

Oberstes Gebot beim Sonnenbaden oder bei Outdoor-Aktivitäten jeder Art lautet also: Nie ohne den richtigen Sonnenschutz!

Sonnencreme für verschiedene Hauttypen

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Je nach Hauttyp empfiehlt sich ein anderer Sonnenschutz.

Das richtige Sonnenschutz-Produkt für die Haut finden

Das Angebot an Sonnenschutzprodukten ist riesig. Es gibt sie als Creme, Fluid, Milch, Spray oder Gel. Wichtig dabei zu wissen: Sie schützen alle gleich gut. Vorausgesetzt, man verwendet eine ausreichende Menge und einen Lichtschutzfaktor der dem eigenen Hauttyp entspricht. Empfohlen wird für einen Erwachsenen in etwa 30 ml. Der Unterschied zwischen den Produkten besteht also lediglich in der Galenik, also in der Beschaffenheit und Zusammensetzung.

Somit entscheidet die persönliche Vorliebe oder auch der Hauttyp und evtl. Allergien darüber, welches Produkt am besten zu einem passt. Bei fettiger Haut sollte auf ein Sonnenöl besser verzichtet werden. Bei Sonnenallergie oder Mallorca Akne ist ein Gel oder ein Spray besonders empfehlenswert. Allerdings neigen Anwender bei diesem des Öfteren dazu, sich nicht ausreichend einzucremen, wodurch der Schutz gemildert wird. Also lieber ein paar Sprühstöße mehr auf der Haut verteilen als zu wenige.

Der Lichtschutzfaktor gibt an, um wie viele Minuten sich die Eigenschutzzeit verlängert. Dabei spielt der Hauttyp eine entscheidende Rolle: Verwendet Hauttyp 1 mit einer Eigenschutzzeit von 5 Minuten LSF 50 ist er für 250 Minuten, also für rund 4 Stunden vor der Sonne geschützt. 

Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors

Hauttyp Haut Haare Augen Eigenschutz LSF/SPF
1 hell, neigt zu Sommersprossen, wird kaum braun rot oder blond blau oder grün 5-10 Min 50
2 hell, wird leicht braun blond bis braun grün, blau oder grau 10-15 Min 30-50
3 stets leicht gebräunt, wird schnell braun braun grau bis braun 30 Min 20-30
4 von Natur aus dunkel, wird sehr schnell braun dunkle oder schwarze Haare braun 40 Min 20

Ausreichende Menge Sonnencreme auftragen

Für einen durchschnittlichen Erwachsenen sind drei volle Esslöffel die richtige Menge (wer stark übergewichtig oder sehr groß ist, benötigt evtl. mehr!).

Allerdings wird diese Schutzzeit durch Schweiß oder Wasser wieder verringert, weshalb es wichtig ist, sich regelmäßig nachzucremen, um den Schutz aufrecht zu halten und so einem Sonnenbrand vorzubeugen.

Mutter cremt Baby mit Sonnencreme ein

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Kinder benötigen besonders hohen Schutz, weil ihre Haut noch nicht ausgereift ist.

Sonnenschutz für die Kleinsten

Wer mit Babys oder Kindern in die Sonne möchte, benötigt besondere Sonnenschutzmittel, die auf deren Haut abgestimmt sind. Kinderhaut gilt als eigener Hauttyp, da ihre Schutzmechanismen noch nicht ausgereift sind. Auch die Hornschicht ist dünner und die Fähigkeit zur Pigmentbildung ist noch gering.

Da man davon ausgeht, dass bis zu 80 Prozent der Sonnenschäden vor dem 18. Lebensjahr verursacht werden, was gravierende Folgen nach sich ziehen kann, wird für die Kleinsten ein besonders hoher Lichtschutzfaktor benötigt, um sie optimal vor der Sonneneinstrahlung zu schützen.

Sonnen-Liebe - aber bitte mit dem richtigen Sonnenschutz!

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Sonnenanbeter lieben die Sonne - aber bitte mit Maß und Verstand sowie dem richtigen Sonnenschutz!

Auf die Sonne vorbereiten

Sonnenallergie oder Mallorca Akne kann ganz unabhängig vom Hauttyp auftreten. Wer davon betroffen ist, dem helfen besondere Pflegeprodukte, die meist weniger fettig sind. Es kann beispielsweise auch helfen, wenn man bereits mehrere Wochen vor dem Sommerurlaub beginnt, Kalzium einzunehmen. Bei manchen Allergikern wird so die Allergiebereitschaft des Körpers gesenkt. Mit Beta Carotin kann man den Körper auf die Sonneneinstrahlung vorbereiten.

Falls es einen doch erwischt hat, können beruhigende Akut-Sprays Rötungen, Juckreiz, Brennen und auch Sonnenbrand entgegenwirken.

Nach dem Aufenthalt im Wasser neue Sonnencreme auftragen

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Nach einem Aufenthalt im Wasser muss der Sonnenschutz neu aufgetragen werden.

Weitere Tipps

Anlässlich des „Tag des Sonnenschutzes“ am 21. Juni gibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Tipps zum Schutz vor Sonnenstrahlen:

  • Niemals länger ungeschützt in der Sonne bleiben. In der Mittagszeit (11-15 Uhr) ist die Sonne besonders zu meiden.
  • Säuglinge und Kleinkinder sollten der Sonne nicht direkt ausgesetzt werden.
  • Textilien einschließlich Kopfbedeckung sind ein effektiver Sonnenschutz. Enge und helle Kleidung aus Baumwolle schützt weniger gut vor Sonnenstrahlung als weite und dunkle Kleidung oder gekennzeichnete UV-Schutzkleidung. UV-Schutzkleidung muss sogar mindestens den Lichtschutzfaktor 40 aufweisen.
  • Die Bereiche, die nicht durch geeignete Textilien geschützt sind, sollten mit Sonnenschutzmitteln mit dem jeweils richtigen Lichtschutzfaktor geschützt werden.
  • Auch die Augen brauchen Sonnenschutz. Unbedingt darauf achten, dass auch die Brille UV-A- und UV-B-Strahlen abhält! Fachgeschäfte oder Optiker beraten gern.

Sonnencreme: Welche schützt Haut und Umwelt? Ökochecker SWR

Octocrylene und Benzophenone: Bei Sonnencreme an die Meeresbewohner denken

Octinoxat, Octocrylen und Oxybenzon sind als UV-Filter in vielen Sonnencremes enthalten. Sie belasten uns und die Meere. So können beispielsweise beim Abbau des Inhaltsstoffs Octocrylen krebserregende Benzophenone entstehen. Besonders problematisch: Jede Menge Sonnencreme landet im Meer. Die Abbauprodukte reichern sich in Meeresorganismen an und schädigen ihre Zellen, Korallen beispielsweise bleichen aus und sterben ab.

In Hawaii und auf Palau sind solche Sonnencremes schon verboten, Reisende werden darauf hingewiesen (Hawaiianisches Riffgesetz). Seit Ende 2023 sind Benzophenone in Kosmetik in der EU verboten - daher sollte man seine alte Sonnencreme entsorgen und sich neue kaufen.

Sonnencreme und Hut schützen vor der Sonne

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Sonnencreme, Hut und nicht direkt in der Sonne aufhalten: Dreiklang für guten Sonnenschutz.

Lieber neue Sonnencreme kaufen!

Beim Kauf neuer Sonnencreme oder anderer Sonnenschutzmittel also unbedingt auf die Inhaltsstoffe achten! Viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkte, wenn diese kein Octocrylen enthalten bzw. wenn diese nicht schädlich für Meeresorganismen sind, oftmals erkennbar an einem Korallen-Symbol. Bisher gibt es kein einheitliches Siegel, die Begriffe "Riff-freundlich" und "korallenfreundlich" sind nicht geschützt.

Tipp: Die → ToxFox-App vom BUND gibt Orientierung beim Einkauf von Kosmetik und Alltagsprodukten und weist auf Schadstoffe hin.

Mineralischer Sonnenschutz als Alternative

Die Alternative sind Sonnencremes auf Basis von Zink und Titandioxid. Diese reflektieren das Licht auf der Haut und bilden eine Schutzbarriere. Unbedenklich sind mineralische Sonnencremes ohne chemische UV-Filter, wenn diese nicht als Nano-Partikel vorliegen. Einige Hersteller verkleinern Zink- bzw. Titandioxid-Teilchen auf Nano-Größe, was verhindern soll, dass sich ein weißer Film auf der Haut bildet.

Unsere Redakteurin meint:"Mir persönlich sind ein weißer Film auf der Haut oder auch mal ein Fleck auf dem Sommerkleid lieber als die "drei bösen O" (Octinoxat, Octocrylen und Oxybenzon). Deshalb verwende ich nur mineralische Sonnencreme auf Basis von Zinkoxid - der helle Glanz auf der Haut ist für mich sogar eine Beauty-Alternative zu Body Shimmer Cremes und Highlightern!"

Was tun bei leichtem Sonnenbrand?

Sollte man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einen leichten Sonnenbrand bekommen, können After-Sun-Produkte Linderung verschaffen. Bei stärkerem Sonnenbrand können zunächst feuchte Umschläge für Linderung sorgen, dann helfen spezielle Gels und Cremes aus der Apotheke. Keine fettigen Cremes auftragen!

After-Sun Produkte beruhigen die Haut nach dem Aufenthalt in der Sonne

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After-Sun Produkte beruhigen die Haut nach dem Aufenthalt in der Sonne und versorgen sie mit Feuchtigkeit.

After-Sun-Pflege nach dem Sonnenbaden

Doch auch ohne Sonnenbrand sollte man die Haut nach dem Sonnenbaden mit einer After-Sun-Pflege verwöhnen, denn die Sonne hat eine austrocknende Wirkung, weshalb sie anschließend viel Feuchtigkeit benötigt.

Mit den enthaltenen Vitaminen und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen und Ölen sorgen After-Sun-Lotionen oder -Gele für Kühlung und unterstützen die Haut bei der Regeneration. Urea, Aloe Vera und Dexpanthenol beispielsweise pflegen die sonnengeschädigte Haut und spenden Feuchtigkeit.