Im größten Mittelgebirge Deutschlands ragen mehr als 100 Kuppen und Berge über 1000 Meter hoch auf. Hier finden Schneeschuhwanderer die besten Voraussetzungen für einen gesunden Aktivurlaub an der frischen Luft. In fast allen Wintersportorten im Schwarzwald kann man sich Schneeschuhe ausleihen oder an einer geführten Wanderung teilnehmen.
► Der Schwarzwald: Unsere schöne Heimat in Baden-Württemberg
Damit die Tiere nicht in ihren Rückzugsräumen aufgeschreckt werden, gilt: Unbedingt auf den ausgeschilderten Trails bleiben! Und bevor der aktive Winterspaß beginnt, heißt es: Ausrüstung checken und Technik üben.
Video: Schneeschuhwandern – Tipps, Tricks & Ausrüstung
Mit Schneeschuhen zum Sonnenaufgang auf den Belchen
Durch Neuschnee, der die Landschaft frisch wie Puderzucker bedeckt, führt diese Schneeschuhtour von der Talstation der Belchen-Seilbahn frühmorgens hoch zum Sonnenaufgang auf den „magischen“ Berg der Kelten: Mit 1.414 Metern ist der Belchen einer der höchsten Gipfel im Schwarzwald. Und dank seines Rundum-Panoramablicks gilt er als wohl schönster Aussichtsberg der Ferienregion. Ausgestattet mit Fackeln führt der ortskundige Schneeschuh-Guide die Gruppe in knapp zwei Stunden hoch zum Gipfelkreuz. Unterwegs steigt die Sonne langsam am Horizont und wirft die ersten Strahlen durch die verschneiten Zweige der Tannen.
Panoramablick und zünftige Einkehr
Oberhalb der Baumgrenze angekommen, bietet sich im Licht der aufgehenden Sonne ein schöner Blick auf das Rheintal, die Vogesen und bei klarem Wetter bis zur Gipfelkette der Schweizer Viertausender Eiger, Mönch und Jungfrau. Zur Stärkung gibt es im Belchenhaus ein zünftiges Frühstück, bevor es mit der Belchen-Seilbahn zum Ausgangspunkt zurückgeht. Die geführte Tour ist buchbar inkl. Ausrüstung, Fackeln, Frühstücksbuffet sowie dem Ticket für die Talfahrt.
Trail durch eine unberührte Winterlandschaft in Tunau
Im pittoresken Schwarzwalddörfchen Tunau, drei Kilometer oberhalb von Schönau im südlichen Schwarzwald gelegen, herrscht kein Durchgangsverkehr. Ideal für alle, die eine unberührte Winterlandschaft abseits vom Trubel suchen und beim Schneeschuhlaufen faszinierende Aussichten über den Schwarzwald genießen möchten. Von hier startet ein knapp sechs Kilometer langer Schneeschuhtrail, der in der ersten Hälfte von 728 bis hoch auf 925 Meter ansteigt. Vorbei an offenen Feldern und durch einen kleinen Tannenwald führt die Tour zum Zweistädteblick mit Aussichten auf Schönau und Todtnau, bevor der Rundweg wieder abwärts zurück ins Schwarzwalddorf führt.
Zwei Schneeschuh-Trails führen um den Feldberg-Gipfel
Am Feldberg, dem mit 1.493 Metern höchsten Gipfel des Mittelgebirges im Dreiländereck zu Frankreich und der Schweiz, wurden eigens für Schneeschuh-Wanderer zwei Trails abseits der Skipisten ausgeschildert. Hier können sich Winterwanderer die Natur auf breiten Tretern erschließen. Der „Gipfeltrail“ ist mit neun Kilometern Länge und 320 Höhenmetern die Tour für erfahrenere Läufer. Er führt vom „Haus der Natur“ hinauf zum Seebuck und weiter zum Feldberggipfel.
An zwei gemütlichen Berghütten, der St. Wilhelmer Hütte und der Todtnauer Hütte, vorbei geht der Trail über die sonnige Feldberg-Südseite ohne nennenswerte Steigungen zurück zum „Haus der Natur“. Eine Variante verläuft ab der Todtnauer Hütte oberhalb des Panoramawegs im Südhang. Für Schneeschuhanfänger empfiehlt sich der sonnige „Seebuck-Trail“ mit seinen rund sechs Kilometern und knapp 170 Metern Höhenunterschied. Der Trail startet ebenfalls am „Haus der Natur“ und führt zunächst hinauf auf den Seebuckgipfel. Von hier geht es am alten Fernsehturm vorbei in einem kleinen Bogen über den sonnen- und aussichtsreichen Seebuck-Südhang wieder zurück zum „Haus der Natur“. Wer die Touren lieber geführt absolvieren möchte, kann im Naturschutzzentrum einen Guide buchen. Schneeschuhe und Teleskopstöcke können dort auch ausgeliehen werden.
Vom Ruhestein durch verschneite Wälder
Weitläufige Wälder, verschneite Berge und schwarze Karseen – auf Winterwanderungen kann man die Urwüchsigkeit des nördlichen Schwarzwalds besonders genießen. Ein Highlight ist die „Schneeschuhtour Seibelseckle“, die rund um Seebach auf die Hornisgrinde – mit 1.164 Metern der höchste Berg im nördlichen Schwarzwald – führt. Startpunkt der gut fünf Kilometer langen Tour ist der Parkplatz am Seibelseckle, der erste Wegabschnitt hinauf zur Hornisgrinde ist recht steil. Zur Belohnung warten auf dem Hochplateau der Hornisgrinde tolle Weit- und Fernblicke sowie die Einkehrmöglichkeit in der „Grinde-Hütte“. Von dort geht´s hinab zum mythenumrankten Mummelsee – auch im gleichnamigen Berghotel lohnt eine Einkehr –, ehe die Tour wieder am Ausgangspunkt endet. Eine weitere Schneeschuh-Tour beginnt am Nationalparkzentrum Ruhestein und führt auf knapp fünf Kilometern über den Schwarzwaldkamm zum Schliffkopf mit herrlichen Aussichten ins Rheintal.
► Unterwegs auf der Schwarzwaldhochstraße
Kurztouren für Einsteiger am Kniebis
Kniebis liegt an der Schwarzwaldhochstraße und gilt als besonders schneesicher. An dem 960 Meter hohen Bergrücken im nördlichen Schwarzwald gibt es kurze und gemäßigte Anstiege, die gut für Schneeschuh-Anfänger geeignet sind. Die zwei Touren sind zwischen 2,5 Kilometer und 4,8 Kilometer lang, die Anstiege summieren sich auf 68 Meter bis 113 Meter und führen durch unberührte Natur im verschneiten Winterwald. Start- und Zielpunkt der Strecken ist das Besucherzentrum Schwarzwaldhochstraße in Freudenstadt-Kniebis, gleich neben der „Kniebis-Hütte“, die nach der Tour im Schnee mit regionaler Küche und Heißgetränken lockt.
Schneeschuhwandern im Buhlbachtal
Ebenfalls empfehlenswert ist die Einsteiger-Tour in der Nationalparkregion Schwarzwald bei Baiersbronn, die an der ehemaligen Glashütte Buhlbach startet. Die Rundtour führt durch den tief verschneiten Wald, ist knapp fünf Kilometer lang und bietet unterwegs immer wieder herrliche Aussichten auf das Obertal. Am Ende der Schneeschuhwanderung lockt die Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr im „Forellenhof“. Schneeschuhe und Teleskopstöcke können in den Sportgeschäften in Baiersbronn auch ausgeliehen werden.
Schneeschuhwandern auf einen Blick
Vorbereitung einer Tour
- Bei Skitouren, abseits der Pisten und Loipen, sollten Wanderer immer auf den Naturschutz achten, Waldgebiete meiden, sich an Begehungsverbote halten
- In alpinem Gebiet Informationen über Lawinenstufen und Wetter einholen, danach die Tour ausrichten
- Bei nicht geführten Touren durch genaues Kartenstudium die optimale, d.h. sicherste, Route festlegen
- Den Zeitbedarf für Pausen, Einkehrmöglichkeit und Reserven kalkulieren (im Winter sind die Tage kurz), ein schwierigerer Abstieg dauert dann länger als der Aufstieg
- Die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer richtig einschätzen
Ausrüstung
- Wetterfeste Winterkleidung (atmungsaktiv). Handschuhe und Mütze
- Bergschuhe bzw. Winterstiefel mit Profil und Gamaschen
- Moderne Schneeschuhe haben eine Bindung mit Riemen, die sich an jede Schuhart anpasst und leicht fixieren lässt. (mehr Infos siehe Video)
- Skistöcke mit großem Schneeteller
- Rucksack (mit einer Befestigungsvorrichtung für die Schneeschuhe)
- Verpflegung und Warmgetränk, Isomatte oder Sitzkissen als Unterlage
- Outdoor-Notfallausrüstung plus Handy
- Stirnlampe für Touren in der Nacht oder bei Dämmerung