Traditionell heißt es am letzten Wochenende des Oktobers in Schwetzingen: Es ist Kerwe-Zeit. Dann lockt die Schwetzinger Kerwe mit großen und kleinen Ständen, Fahrgeschäften und Imbissbuden wieder zahlreiche Besucher auf den Neuen Messplatz.

Los geht's freitags mit dem Fassanstich.

Öffnungszeiten

Von Freitag bis Dienstag jeweils ab 14 Uhr bis in die Abendstunden, je nach Andrang und der Wetterlage.

Beim Besuch des Vergnügungsparks kommen alle Generationen auf ihre Kosten. Hier sind Spaß und Action garantiert!

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Traditionell laden am Kerwesonntag auch die Geschäfte in der Innenstadt beim verkaufsoffenen Sonntag zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel oder einem kleinen Shopping-Spaziergang durch Mannheimer Straße, Carl-Theodor-Straße und die Kleinen Planken.

Von Kerweborschde und Schlumbelklau: Brauchtum der Kerwe in Schwetzingen

Eine lange, bis ins Mittelalter zurückgehende Tradition prägt auch die Schwetzinger Kerwe. Aus dem kirchlichen Fest, welches an die Einweihung der Gotteshäuser erinnern sollte, wurde - wie fast überall im Lauf der Jahrhunderte - ein weltliches Fest, bei dem kräftig gefeiert und dem Alkohol zugesprochen wurde. Die beiden Schwetzinger Ex-Kerweborschde Martin Keßler und Klaus-Peter Gehrig haben sogar einige alte Aufzeichnungen hierzu gesammelt.

Weitere Informationen zur Kerwe in Schwetzingen

Alle aktuellen Infos zur Kerwe sind hier in der Schwetzinger Woche zu finden - oder auch direkt hier in unserem PDF-Viewer.

Mädchen auf dem Jahrmarkt oder der Kerwe isst Zuckerwatte

sarra22/E+/Getty Images

Heute ist die Kerwe in Schwetzingen ein Volksfest mit Zuckerwatte & Co, blickt aber auf eine lange Tradition zurück.

So berichten ein Chronist aus Speyer um 1700, wie auch der ehemalige Reilinger Pfarrer im Jahr 1745 von einem "wüsten und ausgelassenen Treiben" in der Stadt. Speziell das "junge Volk" würde "ungezügelt Most und Wein trinken". "Man könne meinen, dass morgen die Dürre käme".

Natürlich wurden auch traditionelle Kerwebräuche hingebungsvoll "gepflegt". Zum Beispiel die "Kerweschlumbl" und deren traditionelle Verbrennung am Ende der Kerwe. Auch heute noch wissen viele ältere Bürger vom "Kerwetanz" in Gasthäusern und Hallen zu berichten, wo es hoch herging und kräftig gefeiert wurde.

Vor 50 - 60 Jahren kam es oft noch zu Handgreiflichkeiten, weil die Kerweborschde der Nachbargemeinden sich gegenseitig die Schlumbl klauten, oder sich in die "falsche Kneipe verirrten". In den letzten Jahrzehnten hat sich das allerdings alles mehr oder weniger verloren.

Heute ist die Schwetzinger Kerwe in erster Linie ein Vergnügungsfest für die ganze Familie: Mit Zuckerwatte, Bratwurst und Fahrgeschäften.