Der Begriff „Kastenmöbel“ klingt etwas eingestaubt, meint aber heute wie früher allerlei Schränke, die kastenförmig hergestellt werden – von der kleinen Kommode im Wohnzimmer über die Küchenschränke bis hin zum großen Kleiderschrank im Schlaf- oder Ankleidezimmer.
„Gemeinsam haben Kastenmöbel schon immer, dass sie Stauraum bieten und dabei eine gute Figur machen sollen“, weiß Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM). Heute muss das Möbeldesign dabei individuell sein, um genau das richtige Platzangebot zu bieten und optisch bestmöglich zu gefallen. Gerade in der Küche ist Stauraum besonders wichtig.
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Qualität ist beim Stauraum wichtiger als Quantität
Mehr Staufläche ist ein wesentliches, aber nicht das einzig wichtige Entscheidungskriterium für ein neues Kastenmöbel. Daher sollte das Möbelstück nicht viel größer sein als es zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung notwendig ist.
Ein Schrank muss nicht die ganze Wand abdecken, nur um Jahr für Jahr mit weiteren Dingen befüllt zu werden. Und Küchenmöbel müssen nicht bis unter die Decke reichen, um die Arbeitsabläufe in der Küche harmonisch aufeinander abzustimmen. Besser ist es, auf Ordnung, Qualität und die individuell passenden Funktionen zu setzen.
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Kleiderschrank als Stauraumwunder
„Blusen sowie Hemden auf dem Bügel am Kleiderlift, Schuhe und Stiefel übersichtlich und sauber einsortiert oder die Unterwäsche ordentlich in setzkastenartigen Schubfächern verstaut – das können moderne Massivholzschränke für das Schlafzimmer oder den Flur problemlos bieten. Ein gut geordneter Kleiderschrank sorgt nicht nur bei ordnungsliebenden Menschen für ein gutes Gefühl, sondern schafft einen Überblick in den Stauraumwundern“, so Andreas Ruf, Geschäftsführer der Initiative Pro Massivholz (IPM).
Bei den Kleiderschränken aus Massivholz besteht eine große Auswahl an verschiedenen Holzarten, unterschiedlichen Designstilen und vielfältigen Ausführungen mit allerlei praktischen Funktionen. Dank Dreh-, Falt-, oder Schwebetür findet sich für jeden Geschmack sowie jede vorhandene Fläche eine passende Lösung – selbst in der kleinsten Nische.
„Anbieten können sich beispielsweise Schubladen für Krawatten, Tablarauszüge für Armbanduhren, Stellflächen für Handtaschen oder Schubfächer für den Schmuck“, sagt Ruf. Auch beim Thema Schuhe wird der benötigte Platz per Schubladen oder Stauräume geschaffen. Bei Hemden und Blusen sowie Kleidern, Mänteln oder Jacken kann ein Kleiderlift das sorgfältige Verstauen sowie Herausnehmen aus dem Schrank erleichtern.
„Das flexibel gestaltbare Innenleben der robusten Massivholzschränke lässt sich hervorragend an die Garderobe der Nutzer anpassen. Übersichtlich geordnet spart man zudem wertvolle Zeit bei der Kleiderauswahl ein“, so Ruf. Die Höhe und Breite der massiven Holzkleiderschränke sind durch Sonderanfertigungen variabel gestaltbar.
Auf Gütezeichen für Möbel wie Schränke achten
„Weniger Stauraum, der sinnvoll und effizient genutzt wird, ist allemal die bessere Wahl, als die Wohnung wie beim Tetris zuzubauen. Dann kommt auch ein einzelnes Möbelstück viel hochwertiger zur Geltung“, sagt Winning.
Das RAL Gütezeichen „Goldenes M“ kennzeichnet Möbel, deren Qualität gründlich geprüft wurde und die damit für viele Jahre ein guter und sicherer Begleiter sind – in der Singlewohnung ebenso wie in einem Haushalt mit Kindern. Und wenn der Bedarf an Stauraum das Platzangebot eines Tages doch übersteigt, kann fast immer das eine oder andere Teil ausgemistet werden.
Die Farbe des Schranks bestimmt die Wirkung
Ob ein Möbelstück gefällt, hängt maßgeblich von dessen Farbe ab. Allerdings kann auch der schönste Schrank an seinem vorgesehenen Platz ganz anders aussehen als im Möbelhaus. Während ein großer dunkler Schrank ein Zimmer insgesamt kleiner wirken lässt, kann ein helles Möbelstück den gesamten Raum scheinbar vergrößern. Eine wilde Holzmaserung oder ein greller Farbakzent mag auf Anhieb ein echter Hingucker sein, kann aber auf Dauer auch als unruhig empfunden werden.
Auch das Zusammenspiel einzelner Einrichtungsgegenstände mit Farben und Materialien an Wänden, Boden und Decke beeinflusst die Optik in der Wohnung und sollte daher bei der Auswahl neuer Möbel berücksichtigt werden. „Es ist immer sinnvoll, Farbbeispiele ins Möbelhaus mitzubringen oder wenn möglich, auch ein Farbmuster des neuen Möbels mit nach Hause zu nehmen, um die Wechselwirkung von vorhandener und neuer Wohnungseinrichtung zu prüfen“, sagt Möbelexperte Winning.
Augen auf bei der Materialwahl für Schränke
Das verbaute Material neuer Kastenmöbel sollte nicht nur qualitätsgeprüft sein – Stichwort „Goldenes M“ – sondern muss auch zum künftigen Standort und Besitzer passen. Küchen- und Badmöbel etwa müssen Spritzwasser sowie Schwankungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit etc. gewachsen sein. Kastenmöbel im Kinderzimmer dagegen sind nicht selten Kletterversuchen sowie Kratz- und Geschmackstests der jüngsten Mitbewohner ausgesetzt.
„Die allermeisten Qualitätsmöbel werden für bestimmte Anwendungsbereiche hergestellt und entsprechend getestet und ausgewiesen. Fehlt in der Produktinformation der Hinweis etwa auf die Tauglichkeit für das Badezimmer, sollte der Möbelkauf nicht leichtfertig getätigt werden“, rät Winning. Leichtfertig seien beispielsweise auch Glasschränke oder andere pflegeintensive Materialien im Kinderzimmer.
Ein schöner Schrank, aber auch für Putzmuffel geeignet?
Allgemein sollte der künftige Pflegeaufwand bei der Wahl neuer Kastenmöbel berücksichtigt werden. Familien mit kleinen Kindern und Haustieren haben in der Regel ein höheres Reinigungsaufkommen als Paare oder Familien mit älteren Kindern. Entsprechend sollte die Wahl für oder gegen ein reinigungsintensives Oberflächenmaterial wie Glas oder eine leichter sauber zu haltende Lackfront gut abgewogen werden.
Beispielsweise auch Massivholzmöbel brauchen jährlich etwas Pflege, dafür sind sie aber besonders robust und unkompliziert in der regelmäßigen Reinigung, da ihre Oberflächen antistatisch sind und sie daher keinen Staub anziehen.
„Das Angebot an Kastenmöbeln wird immer vielfältiger. Endverbraucher sollten sich Zeit nehmen und gezielt suchen, um ihre neuen Möbel ganz individuell auf ihre Bedürfnisse hin auszuwählen und zu konfigurieren – dann bereiten sie ihnen viele Jahre Freude“, schließt der DGM-Geschäftsführer.