Die Preise von Heizöl und Gas kennen seit Jahren nur eine Richtung: nach oben. Auch Holzpellets und selbst das Scheitholz aus dem Wald haben immer wieder Preissprünge vollführt. Wer beim Heizen Kosten und den Schadstoffausstoß senken will, kommt um eine leistungsfähige Wärmedämmung für sein Haus nicht herum. Ein Altbau kann mit ordentlicher Dämmung und einer modernen Heizanlage bis zu 80 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser einsparen. Dazu kommen die Vorschriften des Gesetzgebers, der mit sanftem Druck zum Dämmen und Energiesparen anhält.

Staat lockt mit Zuschüssen für neue Heizung

Der Staat setzt nicht nur auf Zwang, sondern lockt auch mit Förderprogrammen. Größter Geldgeber ist die staatliche KfW-Bank. Wer ein besonders energiesparendes Gebäude kauft oder eine entsprechende Sanierung angeht, kann von ihr ein Darlehen von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit zu äußerst günstigen Konditionen bekommen. Wer solche Pläne aus eigener Tasche finanziert, hat Anrecht auf einen Zuschuss von bis zu 13.125 Euro.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt ebenfalls Zuschüsse für Modernisierungen im Bestand. Es fördert allerdings nicht die Dämmung, sehr wohl aber neue, effiziente Wärmepumpen, solarthermische Anlagen mit Heizungsunterstützung und Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse, etwa Holzpelletkessel. Dazu kommen Förderprogramme von Bundesländern, Landkreisen, Städten und Gemeinden. Unsere kostenlose Fördermittelsuche verrät, welche Programme für Ihr Modernisierungsvorhaben infrage kommen.

Die größten Wärme-Lecks am Haus

Wer sich als Bauherr mit dem Dämmen befasst, kommt bald zu der Frage, wo er ansetzen soll. Grundsätzlich lässt sich an fast jedem Gebäudeteil etwas tun. Sinnvoll ist die Dämm-Investition dort, wo der größte Wärmeverlust droht. Das sind in den allermeisten Fällen die großflächigen Außenwände, an denen man mit Dämmstoffen viel erreichen kann. Doch auch das Dämmen von Dach und Keller bietet Einsparpotenzial. In beiden Fällen ist entscheidend, ob Dachboden und Keller beheizt werden. Dann müssen sie mit einer Wärmedämmung zum Erdreich beziehungsweise mit einer Dachdämmung abgeschirmt werden. Bleiben Keller und Dachboden kalt, reicht das Dämmen der obersten Gebäudedecke und der Kellerdecke. Auch die Fenster sollte man vor oder noch besser in einem Zuge mit der Dämmung erneuern. Sonst ist die Gefahr groß, dass an Wärmebrücken Schimmel entsteht.

Daemmung-Waermeverlust

Suljo/Getty Images

MIt der Wärmebildkamera werden die Wärmelecks entdeckt.

Wer berät richtig?

Diese Reihenfolge bietet jedoch nur eine grobe Orientierung. Schließlich wurden manche Häuser bereits seit den Siebzigerjahren teilweise gedämmt. Deshalb sollte jeder Fall individuell mit einem Energieberater besprochen werden. Bei der Wahl des Beraters kommt es auf eine gute Qualifikation an. Die Bezeichnung Energieberater ist nicht geschützt - daher im Zweifel nach Referenzen fragen und darauf achten, dass er das Haus als Ganzes betrachtet, nicht aus der Sicht eines einzelnen Handwerks. Viele Energieberater greifen heute auf Thermografie zurück. Mit Wärmebildkameras ermitteln sie, wo ein Gebäude besonders viel Wärme verliert. Das ist für das Aufdecken von verborgenen Wärmebrücken wichtig, die durch Baufehler oder feuchte Stellen im Mauerwerk entstehen können. Die Aufnahme kann eine genaue Bauuntersuchung allerdings nur ergänzen und nicht ersetzen. Außerdem sollte immer auch über das Modernisieren der Heizung nachgedacht werden. Veraltete Heizungsanlagen können genau so viel Wärme verschwenden wie ein ungedämmtes Haus.

Dämmstoffe für jeden Bedarf

Ist der Ansatzpunkt erst einmal festgelegt, stehen verschiedene Dämmstoffe zur Auswahl. Der Baustoffhandel bietet eine große Auswahl, von Hartschaum- und Styroporplatten über Glas- und Steinwolle, Blähton und Perlite bis zu organischen Naturstoffen wie Holz- und Schafwolle, Flachs, Hanf und Zellulose. Was die richtige Wahl ist, hängt von den Bedingungen am Haus ab, beispielsweise vom Kontakt der Wärmeschutzschicht mit Wasser, oder von einer Vorliebe, die der Bauherr für ökologische Dämmung hegt.

5 Tipps zur Fassadendämmung im Altbau

  1. Die eigenen Vorstellungen definieren: Die Wahl des geeigneten Dämmmaterials hängt von vielen Faktoren ab. Daher sollten sich Hausbesitzer vorab über ihre Vorstellungen und Ziele klar werden: Geht es ihnen „nur“ um das Thema Energiesparen oder werden zusätzliche Anforderungen etwa an den Brandschutz gestellt? Soll die Fassade nach der Wärmedämmung verputzt oder verklinkert werden? Wie wichtig sind Ihnen ökologische Baustoffe? Bei der Wahl der richtigen Wärmedämmung sollten Sie unter anderem diese Entscheidungskriterien beachten: Einspareffekt, Brandschutz, Gestaltungsvielfalt der Fassade, Ökologie, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit der Dämmung.
  2. Ist-Analyse machen: Die Fassadendämmung ist keine reine Bauch-Entscheidung, sondern will wohlüberlegt sein. Der erste Schritt dazu ist eine gründliche Ist-Analyse der Bausubstanz. So lässt sich etwa festlegen, wie stark die Wärmedämmung aufgrund der vorhandenen Bausubstanz ausgelegt werden sollte. Wenn Sie eine ohnehin geplante optische Modernisierung der Fassade mit einer Dämmung kombinieren, sparen Sie bares Geld! Die Kosten für eine Energieberatung werden staatlich gefördert.
  3. Das passende Dämmmaterial finden: So unterschiedlich die Anforderungen, so zahlreich sind auch die Dämmmaterialien, aus denen Sie heute auswählen können. Von bewährten Klassikern aus Hartschaum oder Steinwolle bis zu nachhaltigen und ökologischen Produkten etwa aus Holzfasern bieten Hersteller eine Vielzahl an Dämmstoffen an. Acht verschiedene Wärmedämm-Verbundsysteme stellen bei diesem Anbieter für jede Aufgabe die passende Lösung bereit. Alle Systeme sind umfassend geprüft und zugelassen. Zugleich punktet jedes Material jeweils mit besonderen Eigenschaften und Vorteilen.
  4. Keine Fördermittel verschenken: Nutzen Sie nicht nur Bundesmittel oder zinsgünstige Darlehen etwa der KfW-Bank, sondern erkundigen Sie sich auch nach regionalen Förderprogrammen. Viele Bundesländer und auch Kommunen haben eigene Fördertöpfe eingerichtet.
  5. Fassadendämmung: Eine Aufgabe für den Profi: Ist die Planung abgeschlossen, geht es ans Sanieren. Wichtig dabei: Eine Fassadendämmung gehört in jedem Fall in Profihände. Nur so sind eine fachgerechte Ausführung und die Langlebigkeit der Dämmung gewährleistet. Beauftragen Sie daher mit dem Dämmen stets erfahrene und empfohlene Handwerksbetriebe aus Ihrer Nähe.