Bei Solarzäunen handelt es sich im Grunde genommen um PV-Freiflächenanlagen. Jedoch werden diese senkrecht aufgestellt und können somit beispielsweise als Zaun, Sicht-, Wind- oder auch Lärmschutz eingesetzt werden. Zwar wirkt sich die senkrechte Ausrichtung negativ auf den Wirkungsgrad aus, dennoch lässt sich mit einem Solarzaun viel Strom einsparen – schon nach wenigen Jahren können die Kosten wieder reingeholt werden. Wegen der geringeren Leistung empfiehlt es sich aber bei Neuanschaffung einer Photovoltaik Anlage, immer zunächst eine Dachanlage in Erwägung zu ziehen. Hat man bereits ein, oder ist diese nicht möglich, lohnt es sich, einen näheren Blick auf Solarzäune zu werfen.

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Ausrichtung und Einsatzmöglichkeiten

Durch die senkrechte Aufstellung der Module arbeitet der Solarzaun bei niedrigen Sonnenständen besonders effektiv. Hersteller empfehlen deshalb eine Ost-West-Ausrichtung. Besonders bifaziale Module bringen hier gut Erträge. Die Lage nah am Boden bringt jedoch ein weiteres Problem mit sich. Das Beschattungsrisiko, etwa durch Bäume oder Autos, ist höher als bei PV-Anlagen auf dem Dach. Eine Parallelschaltung sorgt dafür, dass der Solarzaun in solchen Fällen weiter Strom produziert, selbst wenn ein oder mehrere Module teilweise im Schatten liegen. Um zu entscheiden, ob sich ein Solarzaun im Einzelfall rechnet, sollte man ein Beratungsgespräch mit einem Experten vereinbaren.

Solarzaun an einem Pool

SolarConsult AG - www.solarzaun.de

Solarzäune sind hervorragend als Sichtschutz geeignet.
Mehrere Reihen bifazialer Modula auf einer Agrarfläche.

Tobi Kellner - Wikimedia Commons - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en

Solarzäune aus bifazialen Modulen finden beispielsweise Einsatz auf Agrarflächen.
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Einsatzmöglichkeiten für einen Solarzaun gibt es viele. So eignen sich die Module als Gartenzaun, aber auch als Balkonbrüstung – hier wäre auch mehr Leistung als mit einem sogenannten Balkonkraftwerk möglich. Auch Sicht-, Wind-, und Lärmschutz sind Aspekte, die gerade Hausbesitzern Vorteile bringen können. Doch auch an Parkplätzen und in Gewerbegebieten können Solarzäune eingesetzt werden. Selbst als Lärmschutz an Autobahnen und Straßen sind sie denkbar. Auch die Nutzung als Weidezaun oder Agri-PV bringt hohe Erträge. In jedem Fall muss ein Wechselrichter und der Kabelweg hin zum Stromzähler eingeplant werden.

Baugenehmigung: So sieht’s in BW aus

In vielen Fällen lässt sich ein Solarzaun in Baden-Württemberg genehmigungsfrei erbauen. Die Landesbauordnung sieht vor, dass gebäudeunabhängige Anlagen bis 3 m Höhe und 9 m Länge genehmigungsfrei erbaut werden dürfen (LBO §50, Abs 1. Anhang 3c). Dennoch sollte man sich mit dem Bauamt in Verbindung setzen, wenn man plant, einen Solarzaun zu bauen, hier und da greifen auch kommunale Regelungen. Je nach Bodenbeschaffenheit wird teils auch ein Fundament benötigt, hier können auch Fragen des Artenschutzes zutrage kommen. Auch der Brandschutz spielt beim Bau eines Solarzauns eine Rolle. Zu beachten ist auch, dass ein Solarzaun – wie jede sonstige PV-Anlage auch – im Marktstammdatenregister und beim Netzbetreiber angemeldet werden muss.

Video: Solarzaun - Sichtschutz erzeugt Strom

Kosten und Förderung

Die Baukosten belaufen sich für einen Solarzaun meist auf einige hundert Euro pro laufendem Meter, wobei es große Unterschiede zwischen den Herstellern gibt. Auch die Grundstücksbegebenheiten spielen eine große Rolle. Auch die Stromproduktion hängt von vielen Faktoren ab. Für einen 5 m langen Zaun sind laut manchen Herstellern rund 1.500 kwH im Jahr möglich. In vielen Beispielrechnungen amortisiert sich der Zaun dann nach rund 6 bis 10 Jahren. Einige Hersteller bieten Online-Rechner an, um die Kosten und Stromausbeute für den eigenen Solarzaun zu planen.

Keine direkten Förderungen, aber Einspeisevergütung

Konkrete Fördermodelle speziell für Solarzäune gibt es nicht. Wie auch eine Dach-PV profitiert der Solarzaun aber von der Einspeisevergütung, auch günstige Kredite von der KfW werden angeboten. Und auch einige Städte in BW haben Förderprogramm für den Ausbau von Photovoltaik. Wie die Modalitäten genau aussehen und welche Städte fördern, erfahren Sie hier.

Unterm Strich hat der Solarzaun zwar einige Nachteile gegenüber eine Dach-Anlage. Doch gerade, wenn diese nicht möglich ist, oder man noch mehr Strom erzeugen möchte, ist der Solarzaun eine gute Möglichkeit, langfristig die Stromkosten zu senken.