Ein Garant für Frische, Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Spargel gibt den Startschuss für deutsches Gemüse, geerntet auf heimischen Feldern. Nicht nur ältere Menschen begeistern sich für den regionalen Spitzen-Genuss.

Auch immer mehr junge Menschen greifen gezielt zu, weiß Anke Knaup, Geschäftsführerin der Spargelstraße Nordrhein-Westfalen. „Denn wer seinen Spargel regional kauft, direkt beim Erzeuger und ohne lange Transportwege, tut aktiv etwas für den Klimaschutz —und muss sich nicht festkleben.“

Badische Spargelstraße

Die badische Spargelstraße führt als touristische Route rund 130 Kilometer von Schwetzingen nach Lichtenau durch das nordbadische Spargelanbaugebiet.

Mehr zur badischen Spargelstraße

Spargel ist ein wichtiger Baustein der deutschen Gemüseproduktion. Beim Kauf sollten Verbraucher auf die Herkunft achten, das gilt auch für Kartoffeln, Möhren und Salat. „Wem Nachhaltigkeit und Klimaschutz wichtig sind, der kauft Gemüse von hier und sorgt dafür, dass die heimische Landwirtschaft und die deutschen Bauern nicht verschwinden“, sagt Knaup. Die landwirtschaftliche Produktion in Deutschland unterliegt sicheren und fairen Bedingungen.

Zudem ist deutscher Spargel einzigartig in der Qualität und superfrisch — und je frischer er ist, desto besser schmeckt er. Auch seine gesundheitlichen Wirkungen sind nicht zu verachten.

Königliches Gemüse aus Baden-Württemberg

Früher war Spargel nur für Reiche erschwinglich, doch heute können auch "Normalsterbliche" von den gesunden Wirkungen des Stangengemüses profitieren. Neben Salaten macht Spargel übrigens die größte Anbaufläche für Gemüse in Baden-Württemberg aus! Er wächst besonders gut in der Region Breisgau-Hochschwarzwald sowie im sandigen Nordbaden.

Grünspargel wird im Gegensatz zum Bleichspargel über der Erde angebaut.

Video: Warum regionalen Spargel kaufen?

Spargel für die Gesundheit

Spargel entwässert, weil Genuss des Gemüses die Nierentätigkeit ankurbelt und dem Körper wertvolle Inhaltsstoffe liefert.

Zur Spargelsaison lohnt es sich, einen genaueren Blick darauf zu werfen, wie sich mit Spargel aus regionalem Anbau aus den Anbaugebieten in Baden-Württemberg das Wohlergehen fördern lässt.

Heimische Äcker

sodapix/Thinkstock

Spargel aus in Baden-Württemberg garantiert kurze Transportwege und Frische.

Spargel spült Nieren und Blase durch

Spargel ist eine uralte Heilpflanze. Historische Kräuterbücher preisen oft die blutreinigenden und harntreibenden Eigenschaften an. Die moderne Medizin hat das bestätigt: Die weißen Stangen helfen bei Nierenleiden und Blasenentzündung. Dafür sorgt der besondere Inhaltsstoff Asparaginsäure, der die Nierenfunktion anregt und somit entwässernd wirkt.

Auch bei Blasenentzündungen kann ein natürliches Durchspülen mithilfe von Spargel helfen. Einen sehr ähnlichen Namen, aber eine völlig andere Wirkung hat die Asparagusinsäure (auch Asparagussäure). Sie ist für den oft strengen, aber harmlosen Geruch beim Wasserlassen nach dem Spargelgenuss verantwortlich. Allerdings können nur gut 40 Prozent der Bevölkerung das notwendige Enzym bilden, das die Säure abbaut und dabei Schwefelverbindungen freisetzt.

Spargel aus regionalem Anbau

GMH

Am frischesten und damit am gehaltvollsten ist der Spargel aus regionalem Anbau in der Saison.

Spargel ist Kalorienarm und gesund

Das sollte jedoch niemanden vom Spargelgenuss abhalten. Denn die Vorteile überwiegen bei Weitem. Trotz des süßlich-aromatischen Geschmacks und der buttrigen Note der Spitzen macht das Gemüse nicht dick. Denn 100 Gramm Spargel haben gerade einmal 20 Kalorien – ohne Butter oder Sauce Hollandaise, versteht sich. Denn die unterirdisch gestochenen Pflanzensprossen bestehen zu 93 Prozent aus Wasser.

Dafür hat es der Rest in sich: Unter anderem punktet Spargel mit Beta-Carotin, Folsäure, Vitamin C, B und E, dazu noch Mineralstoffen wie Kupfer, Eisen und Zink. Zwar ist der Ballaststoffgehalt nicht sehr hoch, dafür steckt in den Stangen aber das besonders wertvolle Inulin. Als sogenanntes Präbiotikum fördert es nützliche Darmbakterien. Zudem entstehen beim Abbau von Inulin kurzkettige Fettsäuren. Sie wirken Entzündungen entgegen und helfen bei der Regulierung des Zuckerstoffwechsels. Darüber hinaus erzeugen die Fettsäuren ein Sättigungsgefühl und können so bei der Gewichtsabnahme helfen.

Auf unserer Liste der Superfoods aus Baden-Württemberg belegt Spargel einen guten 5. Platz.

Video: Mineralstoffe und Vitamine: So gesund ist Spargel

Spargelwasser nicht wegkippen!

Die höchste Konzentration an wertvollen Inhaltsstoffen hat roher Spargel. Die geschälten Stangen schmecken angemacht als Salat sehr gut. Wer ihn lieber gegart mag, sollte Spargel dünsten. Nur im eigenen Saft (zum Beispiel in einem Bratschlauch) lässt er sich schonend zubereiten. Wird das Gemüse hingegen schwimmend in Wasser gekocht, schwemmt dies wasserlösliche Vitamine (unter anderem Vitamin C und B1) und Mineralien heraus.

Dennoch muss niemand darauf verzichten, gesundes Spargelwasser zu trinken. Dafür lassen sich die abgeschälten, tendenziell holzigen Teile auskochen. Die abgekühlte Flüssigkeit wird anschließend durch ein Sieb in ein Glas gegossen und getrunken.

Spargel sichert Arbeitsplätze

Etwa 1500 Familienbetriebe in Deutschland produzieren deutschlandweit Spargel. Und das mit Stolz, schließlich ist Bleichspargel ein deutsches Kulturgut. Für die Hofinhaber bedeuten die weißen Sprossen eine sehr wichtige Einkommensquelle zu Beginn in der Saison. Spargel sichert nicht nur die Höfe, sondern auch die Arbeitsplätze der Fachkräfte im Anbau, bei der Ernte und in der Vermarktung; zudem das Einkommen von Bürokräften auf den Höfen, von Fahrern zum Ausliefern der Ware, Verkäufern in den Hütten, in Hofläden und auf den Bauernmärkten. Auch die heimische Gastronomie hat deutschen Spargel im Angebot. Hinzu kommen Arbeitsplätze bei den Landmaschinenherstellern und Betreibern von Kühlhäusern.

Immer wieder im Fokus stehen die Spargelanbauer zur Erntezeit wegen der Beschäftigung von Saison-Aushilfskräften, insbesondere aus Osteuropa. Dabei sind diese Arbeitskräfte für das punktgenaue Stechen der leckeren weißen Stangen unerlässlich. Etwa 63.000 Erntehelfer kommen jährlich, vor allem aus Rumänien – und das zum Teil schon seit vielen Jahren. Die Aushilfskräfte stammen aus Gegenden, in denen es nicht viele Arbeitsplätze gibt. Mit dem Saison-Geld ernähren sie meist die gesamte Familie mit. Und das auch als ungelernte Arbeiter, die zum Teil nicht lesen und schreiben können. Ihnen wird deutscher Mindestlohn gezahlt – also viel mehr als in ihrer Heimat üblich. Hinzu kommen Arbeitsbedingungen unter strenger Kontrolle und guten Standards im internationalen Vergleich. Auch wenn es schwere körperliche Arbeit ist, sie wird fair bezahlt und die Saisonkräfte angemessen untergebracht. Schwarze Schafe, die es auch im Spargelanbau gibt, haben auf Dauer keine Chance auf Spitzenkräfte.

Mit 12,41 Euro liegt Deutschland nach Luxemburg, den Niederlanden und Irland 2024 in der Höhe des Mindestlohns an vierter Stelle in Europa. Erntehelfer und Erntehelferinnen in Deutschland erhalten mehr Mindestlohn als in Frankreich (11,65 Euro), in Spanien (6,78 Euro), in Griechenland (4,51 Euro). In Italien gibt es gar keinen landesweiten Mindestlohn.