Die Energiepreise sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Sie schwanken zwar, aber Strom ist nicht „billig“. Aus diesem Grund wird Energiesparen immer wichtiger.

Um die Kosten im Griff zu behalten, können Verbraucher beispielsweise ihren Stromanbieter wechseln. Ein solcher Wechsel gestaltet sich in der Regel einfacher als gedacht und dauert etwa sechs Wochen. Während dieser Übergangszeit müssen Sie sich keine Sorgen machen, ohne Strom dazustehen, da der neue Anbieter einen nahtlosen Übergang sicherstellt.

Wechsel mit Check 24. In 10 Min. zu gutem Ökostrom wechseln

Mit den folgenden vier Tipps für den Stromanbieter-Wechsel kann praktisch nichts schiefgehen.

1. Korrekte Daten für den Stromanbieter

Um die alte Stromrechnung für einen neuen Vertrag zu nutzen, ist es wichtig, alle Daten genau zu übernehmen. Selbst kleinste Abweichungen können dazu führen, dass die Kontrollsysteme Alarm schlagen und es zu Verzögerungen kommt. In der Regel übernimmt der neue Stromanbieter die meisten Formalitäten des Wechsels für den Kunden, einschließlich der Kündigung beim bisherigen Anbieter. Dieser Prozess verläuft in den meisten Fällen reibungslos und automatisch.

2. Bisherigen Stromverbrauch checken

Wenn der neue Stromanbieter nach dem erwarteten Verbrauch fragt, reicht es oft nicht aus, den Verbrauch der alten Wohnung zu übernehmen. Dies ist besonders wichtig, wenn die neue Wohnung entweder größer oder kleiner ist als die vorherige. Um zu vermeiden, dass Abschlagszahlungen zu niedrig oder zu hoch ausfallen, ziehen viele Stromanbieter neben den Angaben des Kunden auch den bisherigen Stromverbrauch der neuen Wohnung heran. Dies geschieht in der Regel durch eine automatische Anfrage beim örtlichen Energieversorgungsunternehmen.

Faustformel: Ungefähren Stromverbrauch vorausberechnen

Um Überraschungen bei den Abschlägen zu vermeiden, hilft bei der Abschätzung des künftigen Stromverbrauchs eine Faustformel.

  • Zunächst die Wohnfläche in Quadratmetern (qm) mit neun Kilowattstunden (kWh) multiplizieren. Bei einer Wohnfläche von 60 qm wären dies 540 kWh.
  • Im zweiten Schritt die Zahl der Personen, die im Haushalt wohnen, mit 200 kWh multiplizieren. Für einen Zwei-Personen-Haushalt ergeben sich also 400 kWh, wenn das warme Wasser zentral aufbereitet wird.
  • Im letzten Schritt die wichtigsten Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank zählen und mit 200 kWh multiplizieren. Bei sieben Geräten ergeben sich 1.400 kWh.
  • Formel in kürzerer Darstellung:
    (Wohnfläche in qm * 9 kWh) + (Anzahl der Personen * 200 kWh) + (Anzahl der Haushaltsgeräte * 200 kWh) = Stromverbrauch in kWh pro Jahr

Im Rechenbeispiel müsste man mit einem Stromverbrauch von 2.340 kWh pro Jahr rechnen.

Tipps für einen nachhaltigeren Haushalt finden Sie hier.

3. Richtig kündigen beim alten Stromanbieter

Es wird empfohlen, dass nur die Person, die den Stromvertrag abgeschlossen hat, die Kündigung durchführt, auch wenn man verheiratet ist. Denn in der Praxis ist es für den Stromanbieter oft schwierig zu überprüfen, ob tatsächlich ein Eheverhältnis besteht. Wenn beispielsweise der Stromvertrag auf den Namen des Ehemannes läuft, die Ehefrau jedoch die Kündigung vornimmt und den Wechsel beantragt, kann dies oft zu Problemen führen. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass man die Kündigungsfrist verpasst und der Wechsel somit nicht erfolgreich ist.

4. Nach Vollmacht: Nichts mehr unternehmen und warten

Wer dem neuen Stromanbieter eine Vollmacht für den Wechsel erteilt hat, kann in der Regel selbst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Der neue Versorger kümmert sich um die Kündigung des alten Vertrags. Man erhält vom bisherigen Anbieter eine Bestätigung der Kündigung sowie eine Abschlussrechnung. Anschließend informiert der neue Lieferant über den Beginn der Belieferung und die fälligen Abschlagszahlungen.

Es gibt jedoch zwei Ausnahmen von diesem üblichen Ablauf: Wenn ein Sonderkündigungsrecht besteht oder die Kündigungsfrist nahezu abgelaufen ist. In beiden Fällen sollte der Kunde selbst aktiv werden, um mögliche Schwierigkeiten beim Wechsel zu vermeiden.

Achten Sie auch nach dem Stromanbieterwechsel auf maximale Energieeffizienz beim Kauf neuer Geräte. Hier erfahren Sie mehr über die neuen Energielabels.

Solar und Windkraft

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Wer auf Ökostrom umsteigen will, findet mittlerweile viele Anbieter.

Grüner Strom Label für Ökostrom:

Wussten Sie, dass Verbraucher erst seit 1998 ihren Stromversorger und ihren Tarif frei wählen dürfen? Der daraus entstandene Strommarkt bot Chancen und Risiken zugleich. Um glaubwürdige Ökostromtarife von grün gewaschenen Tarifen zu unterscheiden, riefen Umweltverbände wie EUROSOLAR, NABU und BUND das Grüner Strom-Label ins Leben.

Das Gütesiegel garantiert 100 Prozent Ökostrom und fördert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Vision ist eine 100 % erneuerbare Energieversorgung in allen Sektoren und auf allen Ebenen. Die Energieversorgung soll naturverträglich, dezentral, bürgernah, gemeinwohlorientiert, fair und schadstofffrei sein.

Anleitung zum Stromanbieterwechsel

So einfach vollziehen Sie den reibungslosen Wechsel des Stromanbieters:

  1. Stromanbieter vergleichen: Überprüfen Sie verschiedene Angebote und vergleichen Sie die Tarife verschiedener Stromanbieter, um die beste Kostenersparnis zu erzielen. Berücksichtigen Sie dabei Ihren jährlichen Stromverbrauch.

  2. Vertragsabschluss: Beachten Sie das Kleingedruckte und prüfen Sie die Vertragsbedingungen, wie beispielsweise die Vertragslaufzeit und mögliche Nebenkosten. Kürzere Mindestlaufzeiten sind in der Regel vorteilhaft, jedoch kann der Stromtarif etwas teurer sein.

  3. Unterschreiben des neuen Vertrags: Füllen Sie das Antragsformular des neuen Stromanbieters aus und geben Sie alle erforderlichen Informationen an, wie Ihren bisherigen Anbieter, Ihre Zählernummer und Ihren letzten Jahresverbrauch.

  4. Wechsel durch den neuen Anbieter: Der neue Anbieter führt den Wechsel durch und ist für einen nahtlosen Übergang verantwortlich. Möglicherweise wird Ihr Stromzähler abgelesen, ein Austausch des Zählers ist normalerweise nicht erforderlich.

  5. Bestätigung des Stromanbieterwechsels: Warten Sie auf eine Bestätigung des Vertragsabschlusses vom neuen Anbieter und unterschreiben Sie gegebenenfalls eine Einzugsermächtigung. Überprüfen Sie Ihre Bankkonten während des Wechsels, um sicherzustellen, dass keine Doppelabbuchungen erfolgen.

Ökostromanbieter investieren in Energiewende-Projekte

Heute (Stand Sommer 2023) sind über 210 Ökostromtarife mit dem Grüner Strom-Label zertifiziert. So wurden 2022 ca. 688.000 Haushalte mit 2,2 Terawattstunden zertifiziertem Ökostrom versorgt. Pro verbrauchter Kilowattstunde Grüner Strom-zertifizierten Ökostroms investieren die Energieanbieter einen festen Förderbetrag in den Ausbau Erneuerbarer Energien. Im Privatkundensegment sind es mindestens 0,5 Cent/kWh.

Vergleichsportal für Ökostrom

Das Vergleichsportal der Umweltverbände hilft schnell und unkompliziert, Anbieter mit dem günstigsten Ökostrom zu finden:

vergleich-dich-gruen.de