Baudenkmale begegnen uns oft im Alltag – Schlösser, Kirchen, alte Kornspeicher oder Reste einer Stadtbefestigung. In zahlreichen deutschen Kommunen sind sie versteckt: mal groß und prachtvoll, mal klein und unscheinbar. Einige sind für Besucher geöffnet, andere kaum zugänglich. So oder so, sie bleiben Teil unserer Geschichte und Kultur. Deshalb koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alljährlich den Tag des offenen Denkmals und bietet Denkmalen die Bühne, die sie verdienen.

Events 2024 in BW im Überblick

► Events zum Tag des offenen Denkmals 2024 in Baden-Württemberg (tag-des-offenen-denkmals.de/)
weitere Events zum Tag des offenen Denkmals

Tausende Denkmale, ein Aktionstag

Immer am zweiten Sonntag im September präsentieren sich unzählige Denkmale in ganz Deutschland der Öffentlichkeit. In der Regel sind zwischen 5.000 und 8.000 Denkmale beim Aktionstag dabei. Von der alten Mühle auf dem Land über imposante Betonbauten bis zu barocken Prachtbauten. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Damit ist der Tag des offenen Denkmals übrigens die größte Kulturveranstaltung der Bundesrepublik und gleichzeitig der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days.

Eisenbahnmuseum Stellwerk 1

Stadt Calw

Die Vielfalt beim Tag des offenen Museums kennt keine Grenzen. Mit dabei ist beispielsweise das Eisenbahnstellwerk in Calw.
Der Wasserturm ist als Mannsheims Wahrzeichen regional bekannt.

Getty Images/iStockphoto

Auch über den Mannheimer Wasserturm gibt es beim Tag des offenen Denkmals viel zu erfahren.
Der Offenburger Salmen

Nico Wiedemann - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Im Offenburger Salmen kann man auf den Spuren von Revolutionären wandeln...
Schloss Karlsruhe

ssg - Pressebild

...und im Karlsruher Schloss barocke Pracht genießen.
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Das Besondere: Jedes Mal soll ein anderer Aspekt eines Denkmals beleuchtet werden. Deshalb gibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alljährlich ein neues Motto für den Aktionstag bekannt. Dieses soll dann durch die einzelnen Veranstalter umgesetzt werden, ob durch Führungen, Vorträge, Mitmachaktionen, Einblicke in die Arbeit von Denkmalpflegern oder vieles mehr. Mottos der vergangenen Jahre waren beispielsweise: „Talent Monument“ (2023), „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ (2022), „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ (2021), „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ (2020) oder „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ (2019).

Motto 2024

In diesem Jahr hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für das Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ entschieden. Mit diesem Thema stehen Denkmale als authentische, „wahre“ Zeugnisse im Fokus. Gleichzeitig können sie symbolhaft als „Zeichen“ einer Region, im Sinne einer Landmarke oder für ganz persönliche Geschichten stehen.

Video: Tag des offenen Denkmals 2024

Das größte Kulturevent Deutschlands will aufzeigen, wie viel Wahrzeichen in jedem einzelnen Denkmal steckt. Genau das soll am 8. September 2024 von den Veranstaltern hervorgehoben werden. Wie die Umsetzung im konkreten aussieht, bleibt dabei übrigens den Veranstaltern überlassen.

Speyer: Gastgeberstadt für die Eröffnung des Tags des offenen Denkmals 2024

Johannes Stender

Dr. Steffen Skudelny von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bei der Übergabe des Staffelstabs an die Domstadt.

Mitmachen

Der Tag des offenen Denkmals ist immer auch ein Mitmach-Tag. Das gilt sowohl für Vereine, Institutionen oder Privatpersonen, die sich um ein Denkmal kümmern oder es gar bewohnen, als auch für Besucherinnen und Besucher. Wer selbst als Veranstalter auftreten will, kann sich bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz anmelden. Diese unterstützt und berät die Veranstalter bei der Organisation und leistet bundesweite Pressearbeit. Besucherinnen und Besucher können wiederum interaktive Angebote vor Ort wahrnehmen, oder beispielsweise bei einem bundesweiten Gewinnspiel oder auch einem Fotowettbewerb teilnehmen.

Frau mit Kamera

Kuzma/iStockphoto/Thinkstock

Immer wieder gibt es auch Fotowettbewerbe im Rahmen des Aktionstages. Jede und jeder kann sich hierbei als Fotograd ausprobieren und Denkmale in Szene setzen.

Geschichte des Aktionstages

Die Idee für den Tag des offenen Denkmals geht auf die französischen „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques” zurück, einer Denkmalveranstaltung, die erstmal 1984 ins Leben gerufen wurde. Wenige Jahre später griff der Europarat das Konzept auf und regte zu den European Heritage Days an, in deren Rahmen 1993 zum ersten Mal der Tag des offenen Denkmals stattfand. Schon im ersten Jahr öffnen bundesweit 3.500 Denkmale ihre Pforten für über 2 Millionen Besucher.

Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog samt Geleitschaft neben einem Fachwerkhaus in Quedlinburg

M. L. Preiss (DSD)

Die erste bundesweite Eröffnungsfeier fand 1998 in Quedlinburg statt. Zugast war der damalige Bundespräsident Roman Herzog.

Eine Eröffnungsfeier gab es erstmals 1998 in Quedlinburg, die alljährlichen Mottos werden seit 1999 festgelegt. Selbst während der Corona-Pandemie fand der Aktionstag in veränderter Form statt. Zahlreiche Denkmale boten ihren Besuchern virtuelle Rundgänge. Im Jahr 2023 feiert der Tag des offenen Denkmals sein 30. Jubiläum.

Denkmalkarte

Mehrere Tausend Denkmäler in weit über 2.000 Kommunen – schwer, da den Überblick zu behalten. Wer trotzdem erfahren möchte, welche Programmpunkte es beim nächsten Tag des offenen Denkmals in der eigenen Heimatstadt oder der Umgebung gibt, sollte einen Blick auf die Denkmalkarte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werfen. Hier lassen sich bequem alle Events in der Nähe recherchieren.