Laut einer Umfrage (2024) zum Thema Autowäsche bevorzugen rund 30 Prozent der Autofahrer die Waschstraße, während 48 Prozent ihr Fahrzeug in der Waschanlage an der Tankstelle reinigen lassen. Die Meinungen zur Häufigkeit der Autowäsche gehen auseinander: Die Mehrheit 52 Prozent halten eine Reinigung ein- bis zweimal im Monat für angemessen, während 37 Prozent weniger Wert auf eine regelmäßige Wäsche legen. Die Autowäsche per Hand spielt nach wie vor eine Rolle, aber favorisiert wird von Autobesitzern die komfortable Waschanlage.

Video: Fahren durch die Waschanlage

Waschstraßen schneiden hinsichtlich Preis und Leistung deutlich besser ab als die sogenannten Portalanlagen, bei denen das Auto in eine Kabine gefahren, der Fahrer steigt aus und startet das gewünschte Programm von außen.

Als besser für den Autolack haben sich in dem Test zudem Autowaschanlagen erwiesen, in denen die Reinigung mit Textil oder Schaumstoff erfolgt. Besonders schonend arbeitet demnach das Schaumstoffmaterial. Bei den in Waschanlagen häufig verwendeten PE-Bürsten fanden die Tester nach der Wäsche Ablagerungen auf dem Auto, die speziell dunkle Lacke stumpf aussehen lassen.

Autohandwäsche an einer Service-Station

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Eine gründliche Vorwäsche per Hand ist zu empfehlen

Egal bei welcher Art der Autowäsche ist die ausgiebige Vorwäsche bedeutend. Sie hat die Aufgabe, groben Schmutz zu entfernen. Einige Waschautomaten bieten zu diesem Zweck Hochdruckreiniger für den manuellen Gebrauch an, andere spezielle Vorprogramme. Entscheidend dabei ist, wie auch bei der Vorwäsche per Hand, dass möglichst gründlich gearbeitet wird. Denn bei der nachfolgenden Wäsche können zurückgebliebene Verunreinigungen zu Kratzern im Lack führen.

Mit dem Elektroauto in die Waschstraße?

Wasser und Strom – zwei Elemente, die sich eigentlich nicht vertragen. Doch wer mit seinem E-Auto in die Waschanlage fährt, muss sich keine Sorgen machen, beruhigt der Elektrokonzern EnBW. Denn der Stromer ist rundherum gut geschützt, ansonsten könnte er jederzeit durch Regen, Pfützen oder Spritzwasser lahmgelegt werden. Die Hochvolttechnologie ist dabei genauso gut gegen eindringende Feuchtigkeit abgesichert wie die übrige Elektrik. Das müssen die Hersteller auch durch Sicherheitstests nachweisen. Daher können Sie mit dem E-Auto problemlos in die Waschanlage fahren und sogar auch eine Unterbodenwäsche durchführen lassen.

Video: Elektroauto und Waschanlage: Geht das gut?

Wichtig ist, dass Sie bei der Autowäsche immer die Anweisungen des Waschanlagenbetreibers beachten. So finden Sie an der Anlage Informationen darüber, welchen Gang Sie einlegen müssen (zum Beispiel „N“ oder „P“). Schon allein deshalb, weil einige E-Autos gar keinen Startknopf mehr besitzen. Stattdessen aktiviert man die Zündung durch Sitzen auf dem Fahrersitz (über Sensoren in Sitz & Gurt). Verlässt man den Sitz, schalten einige E-Autos automatisch in den Modus „P“. Allerdings ist in der Waschstraße in den meisten Fällen die Stufe „N“ vorgeschrieben. In diesem Fall während des Waschprogramms unbedingt auf dem Fahrersitz sitzen bleiben. Lesen Sie im Zweifelsfalle die Informationen der Waschanlage.

Darauf sollte man achten

Genau wie bei Verbrennern sollte man vor dem Fahren in die Waschanlage auch bei E-Autos Klappen, Tankdeckel, Fenster und Türen schließen. Schalten Sie außerdem Scheibenwischer (und deren Automatik) aus. Nur bei Reparaturen am Unterboden (zum Beispiel nach einem harten Aufsetzer) oder Umbauten sollten Sie vorsichtig sein und das E-Auto besser mit der Hand waschen. In einem solchen Fall bietet es sich an, Rücksprache mit der Werkstatt zu halten, in der das E-Auto repariert wurde. Dasselbe gilt im Übrigen auch für Verbrenner und Hybrid-Autos.

Autowäsche per Hand und Schwamm

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In bestimmten Fällen ist die Handwäsche nötig

Problem behoben

Die Warnung, dass E-Autos in der Waschstraße nichts verloren haben, geht wohl auf frühe Tesla-Modelle der Baureihen S und X zurück. Das Problem waren nach Besuchen in der Waschanlage allerdings keine Kurzschlüsse am Akku, sondern bestimmte Sensoren, die dann zu Fehlermeldungen führten. Wie von Geisterhand öffneten sich Türen, Heck- oder Ladeklappen. Diese Probleme sind seit einem Software-Update aber behoben. 

Alle aktuellen Tesla-Modelle und die meisten anderen Elektroautos verfügen mittlerweile über einen „Waschanlagen-Modus“. Dieser muss vor der Einfahrt in die Waschstraße aktiviert werden, damit unter anderem das Fahrzeug unter anderem auch frei durch die Anlage rollen kann. Zudem empfiehlt Tesla die Nutzung einer „kontaktlosen Autowäsche“, bei der keine Bürsten verwendet werden und so Kratzschäden am Lack vermieden werden. Welche Besonderheiten für Ihren Stromer gelten, lesen Sie im Benutzerhandbuch nach.

Vorsicht beim Hochdruckreiniger

Aufpassen sollten Sie aber beim Waschen Ihres E-Autos mit einem Hochdruckreiniger. Der Strahl sollte bei allen Autos generell nicht direkt auf den Unterboden gerichtet werden, ansonsten könnte durch den harten Wasserstrahl doch etwas Feuchtigkeit in die Batterie oder den Motor eindringen. Auch im Bereich der Ladebuchse arbeiten Sie besser nicht mit dem Hochdruckreiniger. Dagegen sind Türen, Dach oder Felgen unproblematisch. Achten Sie aber auch hier auf einen flachen Winkel und auf einen Abstand von mindestens 25 bis 30 Zentimeter, um den Lack nicht zu beschädigen. Eigentlich versteht es sich von selbst, aber trotzdem: Waschen Sie Ihr Elektroauto nicht, wenn es gerade lädt!

Frau und Kind waschen das Auto zuhause

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Die Autowäsche auf dem Privatgrundstück ist nur mit Einschränkung erlaubt.

Autowäsche zu Hause

Für das Waschen des Fahrzeugs im Freien oder auf dem Privatgrundstück gibt es keine bundeseinheitlichen Vorgaben, deshalb sollte hierzu bei der Gemeinde nachgefragt werden. Verstöße gegen eventuelle Verbote der Fahrzeugwäsche auf öffentlichem oder auch privatem Grund ziehen meist empfindliche Bußgelder nach sich. Deshalb ist es sicherer, eine öffentliche Selbstwaschanlage aufzusuchen. Für diese Einrichtungen sprechen darüber hinaus die Umweltaspekte, da das Grundwasser nicht verunreinigt werden kann und in der Regel weniger Wasser zur Autowäsche verbraucht wird.