Nicht alles kann man versichern. Zwar werden materielle Schäden nach einem Einbruch in aller Regel von der Hausratversicherung übernommen. Die psychischen Folgen hingegen müssen die Opfer der Kriminellen allein verarbeiten – ein Prozess, der Jahre in Anspruch nehmen kann, nicht wenige ziehen nach einem Einbruch um.  Dennoch verfügt der Großteil der Wohngebäude in Deutschland nach wie vor über keinen ausreichenden Einbruchschutz.

Einbrecher macht sich an der Tür zu schaffen

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Fenster und Türen sind die größten Schwachstellen eines Hauses.

Fenster und Türen schützen

Zwar weist die offizielle Kriminalstatistik eine Entspannung bei den Wohnungseinbrüchen auf. Doch jede Tat ist eine zu viel für die Opfer. Darauf weist Ralf Mikitta hin, Alarmanlagen-Experte und Sicherheitsberater des Verbandes für Wohneigentum Baden-Württemberg. Dabei könnten überschaubare technische Lösungen die Sicherheit im Zuhause nachhaltig erhöhen.

5 Tipps zum Einbruchschutz

Der Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. rät:

  1. Haus- und Wohnungstüren nicht nur ins Schloss ziehen, sondern abschließen. Auch die Fenster schließen. Gekippte Fenster sind offene Fenster.
  2. Bei längerer Abwesenheit: Lampen, Radio usw. über eine Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausschalten und den Briefkasten vom Nachbarn leeren lassen. Das täuscht Anwesenheit vor.
  3. Herkömmliche Türen und Fenster gegen speziell einbruchhemmende austauschen oder zumindest mit Zusatzsicherungen nachrüsten.
  4. Alarmanlagen wirken abschreckend und helfen, den Täter in flagranti zu schnappen.
  5. Fachfirmen beraten kostenlos zu Schwachstellen sowie Schutzmaßnahmen und erstellen ein unverbindliches Angebot.

Wichtig sei es insbesondere, die typischen Einbruchpunkte abzusichern: „Haus- und Terrassentüren, Fenster im Erdgeschoss sowie leicht zugängliche Türen und Fenster im Obergeschoss kann man effektiv mit einer Funküberwachung absichern.“

Dank Funktechnologie müssen keine zusätzlichen Leitungen verlegt werden, somit ist die Nachrüstung besonders einfach und zeitsparend möglich. Funk-Alarmanlagen überwachen das Haus auf Basis einer akustischen Geräuschanalyse. Wenn etwa jemand versucht, von außen ein Fenster aufzuhebeln, gibt das System laut Signal oder kann auch einen Außenstrahler aktivieren. Die Täter werden auf diese Weise wirksam in die Flucht geschlagen, noch bevor sie sich überhaupt Zutritt verschaffen können.

Überwachungssysteme mit Kamera sorgen für ein sicheres Gefühl

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Überwachungskameras schrecken ab und geben den Bewohnern per smartem System einen Überblick über die Geschehnisse, auch wenn sie nicht zu Hause sind.

Technik zum Einbruchschutz kombinieren

Beim Kauf eines Sicherheitssystems sollten Hausbesitzer darauf achten, dass das System nach Europa-Norm EN 50131 zertifiziert ist. Es empfiehlt sich, elektronische und mechanische Sicherheitstechnik zu kombinieren. Über die Anlage kann z. B. das Außenlicht geschalten, das Garagentor oder die Jalousien bedient werden.

Darüber hinaus schützen elektronische Melder das Haus und seine Bewohner vor Gefahren wie Brand, Wasseraustritt im Keller, Kohlenmonoxid- oder anderen Gasgefahren. Viele Sachversicherer honorieren zudem den Einbau und bieten einen entsprechenden Nachlass auf die Versicherungsprämie an. Die Installation sollte unbedingt durch einen Fachbetrieb erfolgen.