Der Alterungsprozess ist für viele Menschen ein sensibles Thema, führt er doch sukzessive zum Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Jedoch haben sich die Grenzen verschoben: Der medizinische Fortschritt und soziale Entwicklungen haben die Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren stark ansteigen lassen. Wichtiger als das faktische Alter im Pass ist dabei das biologische Alter, das sich durch vielfältige Maßnahmen beeinflussen lässt.

Gesunde Gewohnheiten

Die Harvard University hat fünf Gewohnheiten herausgearbeitet, welche die durchschnittliche Lebensspanne um mehr als zehn Jahre verlängern können und ein selbstbestimmtes Leben im Alter begünstigen:

Den größten Einfluss habe demnach der Verzicht auf Zigaretten. Wer sich ein langes Leben wünscht, sollte zudem einen Body-Mass-Index von 18,5 – 24,9 haben und täglich mindestens 30 Minuten Sport treiben. Wer zudem noch auf eine gesunde Ernährung achtet und Alkohol nur in moderaten Mengen genießt, schafft besonders günstige Voraussetzungen, um sein Leben zu verlängern.

Guter Allgemeinzustand mit Ü 60

Eigenen Angaben zufolge fühlen sich mehr als drei Viertel der über 65-Jährigen gesundheitlich fit. Die Deutschen leben nach einer Untersuchung der deutschen Versicherer (GDV) etwa sieben Jahre länger, als sie es selbst erwarten würden. Dies sei insbesondere darauf zurückzuführen, dass man sich an der Lebenserwartung der Vorgängergeneration orientiere. Für die allgemeine Steigerung der Lebenserwartung über das letzte Jahrhundert hinweg, macht die GDV sieben Hauptgründe aus: steigender Wohlstand, medizinischer Fortschritt, bessere Arbeitsbedingungen, Lebensweise, soziale Fürsorge, Hygiene und Bildungsniveau. Diese Zeit gilt es sinnvoll zu nutzen. Voraussetzung dafür ist, auch im Alter noch fit und vital zu sein.

Kochen ist gesund

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Gesunde Zutaten, frisches Gemüse - gerade im Alter spielt eine ausgewogene Ernährungsweise eine große Rolle.

Wichtige Nährstoffe

Eine gesunde Ernährung bedeutet, auch im Alter auf einen abwechslungsreichen und ausgewogenen Speiseplan zu achten – insbesondere auf eine ausreichende Aufnahme von wichtigen Antioxidantien wie Vitamin C, E und A sowie Zink, Mangan, Selen, Kupfer und dem Coenzym Q10. Solche Antioxidantien sind maßgeblich am Alterungsprozess beteiligt. Nährstoffdefizite im Alter bestehen zudem besonders häufig bei Vitamin D, Folsäure und Jod. Außerdem ist zu beachten, dass der Energieumsatz und damit auch der Kalorienbedarf im Alter sinken. Wichtig ist es daher, auf Lebensmittel mit einer besonders hohen Nährstoffdichte zu setzen.

Moderate Bewegung

Mit dem Alter geht im Normalfall eine Abnahme der Knochendichte und Muskelmasse einher. Bewegung fällt dann zunehmend schwer und ist oft mit Schmerzen verbunden. Wer auf Grund solcher Beschwerden körperliche Betätigung ganz unterlässt, gerät allerdings in einen Teufelskreis. Für Bewegung ist es jedoch nie zu spät. Auch wenn Sport nicht mehr in hoher Intensität betrieben werden kann, wirkt er weiteren Abbauerscheinungen und Alterskrankheiten wie Osteoporose, Arthritis, Demenz und Bluthochdruck dennoch effektiv entgegen.

Senioren beim Kartenspiel

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Auch Kartenspielen trainiert die geistige Fitness.

Körper und Geist fit halten

Ein Zusammenhang besteht zudem zwischen körperlicher und geistiger Fitness. Wer in Bewegung bleibt, erhält nicht nur seine körperliche, sondern auch seine geistige Leistungsfähigkeit. Um speziell das Gehirn zu trainieren empfiehlt es sich, auch im Alter noch Neues zu lernen, Gedächtnisübungen zu absolvieren und soziale Kontakte zu pflegen. Aufgaben wie das Auswendiglernen einer Einkaufsliste, Kreuzworträtseln, Kartenspielen oder Kopfrechnen erfüllen hier seinen Zweck. Forschungen zeigen, dass solche Aktivitäten das Risiko einer Demenz um bis zu 50% senken können.