Über die eigene Heimat kann man doch immer wieder so einiges Spannendes lernen, was man noch nicht wusste. Oft sind da auch ganze skurrile Sachen dabei. Fragen, die man sich selbst vielleicht noch nie gestellt hat. In unserer Reihe „Unnützes Heimat-Wissen“ werfen wir einen Blick auf kuriosen Anekdoten, Legenden und spannende Hintergrundgeschichten. Denn davon hat Baden-Württemberg eine Menge zu bieten.
Von historischen Anekdoten bis zu mystischen Ereignissen – die Themenvielfalt ist ebenso bunt wie die Region selbst. Lokales Wissen ist also nicht nur unterhaltsam, sondern bietet auch einen tiefen Einblick in die Kultur und Geschichte unserer Heimat.
Der Spatz und das Ulmer Münster
Der Spatz und die Stadt Ulm sind eng miteinander verbunden. Der Spatz ist sogar so berühmt, dass die Kicker vom lokalen Fußballverein SSV Ulm auch als „Spatzen“ bezeichnet werden. Doch was steckt dahinter? Der Legende nach soll ein Spatz einen entscheidenden Impuls beim Bau des Ulmer Münsters gegeben haben. Die Bauarbeiter standen vor einem großen Problem, das den weiteren Bau in Gefahr brachte - wäre da nicht ein Spatz gewesen, der zeigte, wie viel sich der Mensch doch von der Natur abgucken kann.
Wo starb Siegfried?
Die Nibelungensage um Siegfried kennt wohl jeder. Auch der tragische Tod des Helden dürfte vielen bekannt sein. Doch wo starb er denn jetzt? Darüber ist inzwischen ein richtiger Krieg entstanden ... Verschiedene Orte im Odenwald buhlen darum, Schauplatz des echten Todesortes Siegfrieds zu sein. Doch war es vielleicht ganz anders? Fand der Nibelungen-Held sein Ende vielleicht im Ländle? Es gibt jedenfalls Hinweise, dass der Siegfriedbrunnen auch in Odenheim, einem Ortsteil von Östringen im Kraichgau liegen könnte. Hier gibt es zumindest einen. Und im Nibelungenlied ist zudem die Rede von „Otenhaim“ ... wir schauen mal.
Wer hat Doktor Faust getötet?
Goethes Faust, ein Klassiker der deutschen Literaturgeschichte. Um den Tod des historischen Johann Georg Faust ranken sich verschiedene Geschichten. Gestorben sein soll er in jedem Fall in Staufen im Breisgau. Doch wie genau? Wurde er ermordet, hat er sich bei seinen alchimistischen Experimenten versehentlich selbst getötet? Und natürlich könnte auch der Teufel höchstselbst seine Finger im Spiel gehabt haben ...
Wahre Treue ...
Wie kam die Feste Weibertreu zu ihrem Namen? Ursprung der Legende war die Belagerung der Burg Weinsberg bei Heilbronn durch Stauferkönig Konrad III. Um ein Massaker zu verhindern, schlicht sich eine Frau aus der Burg ins Heerlager, um mit Konrad zu verhandeln. Der erlaubte allen Frauen, die Burg vor Erstürmung zu verlassen. Doch um auch ihre Männer zu retten, griffen die Frauen zu einem gewitzten Plan, der der Legende nach selbst den Stauferkönig schmunzeln ließ ...
Schwäbisches Allerheiligstes
Samstags ist Kehrwoche, das kennen gerade im schwäbischen Raum viele. Das allsamstägliche Reinemachen vor der eigenen Türe hat eine lange Tradition, wurde stets sehr ernst genommen, und auch von den Nachbarn oft mit Argusaugen im Blick behalten. Wohl bis ins 15. Jahrhundert geht der Brauch zurück. In den 1980ern schaffte der damalige OB Stuttgarts sie sogar ab, und sorgte damit für einen großen Aufschrei in der Landeshauptstadt. Doch auch ohne offizielle Vorgabe ist die Kehrwoche noch heute für viele unverzichtbar.
Von Einhörnern, Gelbfüßlern und Hexenbissen
Und da wäre noch die Geschichte vom Hexenbiss am Heidelberger Schloss, der Fund des ältesten Musikinstruments, die Legende der Wassernixe Lau, die im Blautopf ihr Lachen wiederfand oder auch die wichtige Frage, warum Badener auch als "Gelbfüßler" bezeichnet werden. Und hat Julius Cäsar im Schwarzwald wirklich ein Einhorn gesehen? Diese und noch viele andere spannende Anekdoten, Legenden und Traditionen zeigt unsere Rubrik „Unnützes Heimat-Wissen“ auf.