Ein Problem kann die Vielfalt an Arzneimitteln sein, die im Alter häufig eingenommen werden. Werden verschiedene Krankheiten gleichzeitig behandelt, können die eingesetzten Wirkstoffe zu unerwünschten Effekten am zentralen Nervensystem führen. Die Gefahr unerwünschter Neben- und Wechselwirkungen kann aber vermieden werden. Ärzte und Patienten können gemeinsam dazu beitragen, damit die Therapie nicht nur wirksam sondern auch sicherer wird.
Ursache für Schwindel im Alter
Zu den organischen Ursachen von Schwindel zählen Veränderungen im Gehirn, Herz-Kreislauf-Störungen, Stoffwechselerkrankungen oder Störungen der Gleichgewichtsorgane im Innenohr. Bei akut auftretendem oder wiederkehrendem Schwindel sollte man diese zunächst vom Hausarzt oder vom HNO-Arzt abklären lassen. Daneben können auch Verspannungen in Muskulatur und Bindegewebe im Nackenbereich die Ursache sein. Hier kann ein Orthopäde oder Therapeut helfen, indem er mit kleinen Griffen Gelenke entlastet und verspannte Muskeln löst.
Schwindel behandeln
Abhängig von Art und Ursache des Schwindels kann der Arzt Medikamente (Antivertiginosa) verordnen, die das Schwindelgefühl lindern. Vereinzelt können diese jedoch müde machen, das Bewusstsein dämpfen und die Konzentrationsfähigkeit mindern. Aufgrund dieser Neben- sowie bekannter Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind einige Medikamente zur Behandlung von älteren Menschen und Patienten nicht gut geeignet und dürfen auch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Alternativ gibt es verschiedene natürliche Wirkstoffe, die sich bei der Behandlung bestimmter Schwindelformen bewährt haben und nicht zentral dämpfen (z. B. Vertigoheel). Diese sind in der Regel gut verträglich und machen nicht müde. Außerdem können die natürlichen Arzneimittel oftmals in Kombination mit anderen Medikamenten und nach Rücksprache mit dem Arzt (für die Dauer der Beschwerden) auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Anticholinerges Syndrom
Wichtig: Bei einigen Medikamenten ist Schwindel als Neben- und Wechselwirkung bekannt. Gerade ältere Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen, leiden oft am sogenannten anticholinergen Syndrom. Durch Wechselwirkung mehrerer Wirkstoffe kann sich dies mit Sehstörungen, Verwirrtheit, Kreislaufinstabilität und eben Schwindel auswirken. „Fragen zur richtigen Einnahme, Zweifel an der Wirkung eines Medikaments oder die Angst vor Nebenwirkungen sollten ganz offen beim Arzt angesprochen werden“, rät Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga in Bonn.
Was man selbst tun kann
Bewegung und spezielle Übungen stärken das Gleichgewichtssystem und fördern die körpereigenen Fähigkeiten zum Funktionsausgleich. Darüber hinaus sorgt körperliche Aktivität für mehr Bewegungssicherheit und psychisches Wohlbefinden. Neben der Bewegung können auch Maßnahmen zur Förderung der Durchblutung des Innenohrs hilfreich sein. Hierzu kann man mit Zeigefinger und Mittelfinger den Bereich direkt vor oder hinter den Ohren durch kreisförmige Bewegungen massieren.