Damit ist das Tätigkeitsfeld zum größten Beschäftigungssektor in Deutschland herangewachsen. Beim Bund, den Ländern, den Landkreisen und den Kommunen arbeiten etwa 1,7 Millionen Beamte und mehr als drei Millionen Arbeiter und Angestellte, die unter dem Begriff Tarifbeschäftigte zusammengefasst sind. Aber auch bei Einrichtungen mit überwiegend öffentlicher Beteiligung wie Wohnungsbaugesellschaften, Kliniken und Pflegeeinrichtungen, Energieversorgern, Verkehrsunternehmen, Bädern, Wasserwerken und Kultureinrichtungen sind Beschäftigte des öffentlichen Diensts tätig.

Die Berufsbilder von Beamten, Facharbeitern und Angestellten sind allesamt auf die Anliegen und Bedürfnisse der Bürger ausgerichtet und daher überaus vielfältig. Das Aufgabenspektrum ist breit gefächert und reicht vom Altenpfleger bis zur Zollbeamtin, vom Gärtner über die Sozialpädagogin bis zum Verkehrsplaner und der Baubürgermeisterin.

Vom Altenpfleger bis zur Zollbeamtin

Zu den am stärksten mit Klischees behafteten Berufsbildern im öffentlichen Dienst gehört wohl das der Verwaltungsangestellten. Doch gerade dort hat sich ein großer Wandel abgespielt. Längst sind die Zeiten schlecht gelaunter Angestellter in staubigen Büros Geschichte. Kommunen setzen als moderne Arbeitgeber auf eine umfassende Ausbildung, Verwaltungsangestellte können daher als Generalisten in den meisten Tätigkeitsbereichen einer öffentlichen Verwaltung arbeiten. Sei es das Finanzressort oder das Tiefbauamt einer Kommune, das Jugendamt oder der Forstbetrieb eines Kreises: Die öffentliche Verwaltung versteht sich als Dienstleistungsbetrieb, entsprechend wird während der Ausbildung, aber auch im Arbeitsalltag auf Kundenorientierung gesetzt. Ähnliches gilt für die Beamtenlaufbahn, sei es bei der Polizei, in der Justiz oder im höheren Dienst der Landesbehörden.

Chancen für Handwerker und Akademiker

Angesichts des Fachkräftemangels ist auch die Tätigkeit im Sozial- und Erziehungsdienst stark in den Fokus gerückt. Dort sind die Chancen auf eine krisensichere Beschäftigung besonders groß. Für Handwerker bietet der öffentliche Dienst ebenso eine Vielzahl an Möglichkeiten wie für Akademiker. Dies gilt für Auszubildende ebenso wie für Quereinsteiger mit abgeschlossener Ausbildung. Facharbeiter wer den im Baubetriebshof ebenso wie im Klärwerk gesucht, Verkehrsbetriebe suchen Fahrer, Ingenieure, Juristen oder Architekten finden berufliche Perspektiven etwa als Fachbereichsoder Amtsleiter.

Arbeitsfelder für Handwerker und Akademiker

Der öffentliche Dienst ist für viele junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz eine attraktive Alternative zu einem Unternehmen in der freien Wirtschaft. Bund, Länder und Kommunen bieten eine Vielzahl von Arbeitsplätzen und weit ausdifferenzierte Berufsbilder, die wenig von konjunkturellen Schwankungen abhängen, aber ein hohes Maß an Sicherheit und sinnstiftende Aufgaben bieten.

So besteht für junge Menschen mit Hauptschulabschluss oder mittlerer Reife bei vielen Kommunen, aber auch bei den Eigenbetrieben der Landkreise oder des Landes die Möglichkeit einer Ausbildung  im handwerklichen Bereich oder als Facharbeiter. Kommunale Ämter oder Eigenbetriebe beschäftigen Gärtner ebenso wie Fachkräfte der Abwasserwirtschaft, Busfahrer, Elektriker oder Forstwirte. Klassische Aufgabenfelder finden sich im Bereich Erziehung, Betreuung und Pflege. Auch die Palette der Tätigkeiten von Verwaltungsangestellten ist weit gefächert und reicht von der Sachbearbeitung in der Finanzverwaltung über das Ordnungsamt bis zum Bürgerservice.

Für junge Leute mit Abitur und Studienwunsch bietet sich die akademische Verwaltungslaufbahn im höheren Dienst mit einem dualen Studium an, aber auch ein Studium der Architektur, des Ingenieurwesens oder der Medizin kann eine Karriere im öffentlichen Dienst einläuten. Dies gilt nicht zuletzt auch für die Beamtenlaufbahn, sei es als Polizei- oder Justizbeamter, als Lehrer, beim Zoll oder in der Führungsebene von Bundes- oder Landesbehörden.

Weitere Informationen

Viele Hinweise zu Berufsbildern, Ausbildungsgängen, Möglichkeiten des Quereinstiegs und Voraussetzungen für eine Karriere im öffentlichen Dienst bieten das Bundesinnenministerium unter www.bmi.bund.de, die Bundeszentrale für politische Bildung unter www.bpb.de sowie die regionalen Arbeitsagenturen.