Wärmepumpe im Altbau installieren

Für jeden Altbau – egal, ob (teil)saniert oder nicht – kann eine passende Wärmepumpen-Lösung gefunden werden. Wichtig ist, die individuellen Gegebenheiten des Hauses, des Grundstücks und die Wünsche der Bewohner bei einem Vor-Ort-Termin von einem erfahrenen Wärmepumpen-Profi abgleichen zu lassen. Er wird beispielsweise prüfen, ob der Dämmstandard des Hauses, die Größe der vorhandenen Heizflächen und die Vorlauftemperatur des Wärmepumpen-Systems zueinander passen.

    Bedingungen für den Einbau einer Wärmepumpe

    • Bei der Auswahl der Wärmequelle sollten zunächst geprüft werden, welche Möglichkeiten das Grundstück bietet:
    • Gibt es ausreichend Platz für einen Flächenkollektor?
    • Soll oder muss der Garten vielleicht sowieso neu angelegt werden?
    • Steht Grundwasser in geeigneter Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung?
    • Sind Bohrungen für Erdwärmesonden oder Brunnen zur Grundwassernutzung erlaubt?

    Wie funktioniert eine Wärmepumpe? Welche Variante eignet sich? Hier finden Sie eine Checkliste!

    Da die lokalen geologischen Verhältnisse stark variieren können, ist vor dem Bau von erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen immer eine fundierte Fachplanung der Wärmequelle erforderlich. Horizontalkollektoren werden etwa eineinhalb Meter tief im Erdreich vergraben. Die Größe der Kollektorfläche hängt von der Durchlässigkeit des Bodens für Niederschläge ab. Als Faustregel gelten ungefähr das 1,5-fache der zu beheizenden Wohnfläche. Kollektoren dürfen nicht überbaut, aber durchaus bepflanzt werden, solange es sich um flachwurzelnde Gewächse handelt. Unter Anleitung von Fachkräften können Kollektoren zum Teil in Eigenarbeit verlegt werden; das spart Geld. Da Erdsonden sehr wenig Platz benötigen, können sie selbst bei kleinen Grundstücken realisiert werden. Eine LKW-Zufahrt und etwa zehn bis zwölf Quadratmeter Platz für das Bohrgerät sollten aber vorhanden sein. Ansonsten wird das Bohren schwierig, aber nicht unmöglich: gute Bohrunternehmen wissen Rat.

    Grundwasser als Wärmequelle ist aus energetischer Sicht ideal. Wegen der erhöhten planerischen Anforderungen ist eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe jedoch insbesondere für größere Projekte mit Wärmeleistungen über 20 kW zu empfehlen.

    Was kostet eine Wärmepumpe?

    In der Anschaffung am günstigsten sind Luft-Wärmepumpen, da die Wärmequelle mit wenig Aufwand erschlossen werden kann. Man unterscheidet Modelle zur Innen- oder Außenaufstellung beziehungsweise so genannte Splitanlagen, wo in der Regel Ventilator, Verdichter und Verdampfer in der Außeneinheit verbleiben, während Verflüssiger, Umwälzpumpe, Hydraulik und Regelung im Hausinneren aufgestellt werden.

    Eine individuelle Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aller in Frage kommenden Varianten ermittelt die günstigste Wärmepumpe. Generell lohnen sich höhere Investitionen zur Wärmequellenerschließung – beispielsweise Bohrungen für Erdwärmesonden – meist im Laufe der Zeit durch geringere Verbrauchskosten. Denn durch das konstant hohe Temperaturniveau im Erdreich erreichen erdgekoppelte Systeme besonders hohe Jahresarbeitszahlen (JAZ).

    Welche Wärmepumpen-Variante?

    Weil Außenluft als Wärmequelle leicht erschlossen werden kann, werden in der Sanierung häufig Luftwärmepumpen eingesetzt. Doch sollten Sanierer immer auch über ein erdgekoppeltes System nachdenken, wenn das Grundstück generell dafür geeignet ist. Denn Erdwärmepumpen erreichen in der Regel höhere Jahresarbeitszahlen als Luftwärmepumpen, arbeiten also effizienter, wodurch sie geringere Betriebskosten verursachen. Dieser Effizienzvorteil kann sich gerade bei Altbauten mit einem üblicherweise hohen Wärmebedarf schnell rechnen und den höheren Erschließungsaufwand für die Erdwärmenutzung rechtfertigen. Zudem erschließt man sich mit einer Erdsondenanlage eine nach menschlichem Ermessen unendliche Energiequelle auf dem eigenen Grundstück. Da Erdwärmesonden bis zu 100 Jahre halten, steigern Sie damit den Wert Ihres Hauses über mehrere Generationen hinweg.

    Kombination mit bestehender Heizung

    Bei der Heizungsmodernisierung sind bivalente Systeme immer eine Überlegung wert – insbesondere, wenn der vorhandene Kessel noch intakt und nicht veraltet ist. Durch geschickte Regelung der Anlage kann die Wärmepumpe dann stets im hocheffizienten Bereich betrieben werden, während der Gas- oder Öl-Kessel dann anspringt, wenn die Wärmepumpe aufgrund niedriger Quellentemperaturen punktuell weniger wirtschaftlich arbeitet. In jedem Fall haben Betreiber einer Hybridheizung die Gewissheit, dass sie die nächsten Jahrzehnte flexibel auf die Preisentwicklungen der verschiedenen Energieträger reagieren können.

    Und noch ein wichtiger Tipp: Auf jeden Fall in Anspruch nehmen sollten Hausbesitzer die Förderung für eine Wärmepumpe von BAFA und KfW.