Die Warmwasserbereitung im Haus ist ein essenzieller Bestandteil unseres täglichen Lebens. Jeden Tag nutzen wir warmes Wasser für verschiedene Zwecke, sei es zum Duschen, Kochen, Waschen oder Reinigen.

Doch wie wird dieses warme Wasser eigentlich produziert? Wie können wir effizient und umweltfreundlich warmes Wasser in unserem Haushalt nutzen?

Mann chillt in Badewanne

DaniloAndjus/E+/Getty Images

Ein entspannendes Bad nach einem harten Arbeitstag - mit einer effizienten Wasserinstallation braucht man sich über die Energiekosten keine Sorgen zu machen.

Wichtiger Bestandteil der Gebäudetechnik

Die Warmwasserbereitung im Haus stellt eine grundlegende Funktion der Gebäudetechnik dar. Sie ist Teil der Haustechnik und bezieht sich auf alle Maßnahmen, die zur Erzeugung und Verteilung von warmem Wasser in einem Gebäude dienen.

Dabei kann zwischen zwei grundlegenden Arten der Warmwasserbereitung unterschieden werden: die dezentrale und die zentrale Warmwasserbereitung.

Video: Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer?

Zentrale und dezentrale Warmwasserbereitung im Haus

Während die zentrale Warmwasserbereitung an das Heizsystem gekoppelt ist, werden dezentrale Geräte wie Boiler oder Durchlauferhitzer direkt an der Verbrauchsstelle montiert.

Welche Lösung für die Warmwasserbereitung die beste und effizienteste ist, hängt von den baulichen Gegebenheiten ab und der Nutung ab. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Vergleich: Durchlauferhitzer oder zentraler Warmwasserspeicher?

Aspekt Durchlauferhitzer Warmwasserspeicher
Anwendungsszenario Ideal für begrenzten Warmwasserbedarf, Altbaumodernisierung Geeignet für höheren Warmwasserbedarf, Einfamilienhäuser
Kosten Geringe Anschaffungskosten Anschaffung teurer, aber langfristig kostengünstiger
Platzbedarf Kompakte Form, wenig Platzbedarf Größer und sperriger, erfordert mehr Platzbedarf
Energieeffizienz Geringer Energieverbrauch bei Nichtbenutzung Hohe Energieeffizienz, besonders bei konstantem Bedarf
Installation Einfache Installation, weniger aufwendig Professionelle Installation erforderlich, besonders bei Nachrüstung
Warmwassermenge Unbegrenzte Menge, sofort verfügbar Große Wassermengen, jedoch begrenzt durch Speicher
Wartung Geringe Wartung, minimiert Keimbildung Regelmäßige Wartung zur Vermeidung von Keimbildung
Temperaturschwankungen Mögliche Schwankungen bei Mehrfachnutzung Konstante Temperatur, mehrere Zapfstellen gleichzeitig nutzbar
Energieverbrauch Höherer Primärenergieverbrauch Geringerer Energieverbrauch durch Speicherung
Flexibilität Geringe Flexibilität bei steigendem Bedarf Flexible Nutzung, besonders bei gleichzeitigem Bedarf mehrerer Stellen
Installation Geringer Platzbedarf, einfache Integration in Badezimmer Größer, erfordert speziellen Installationsraum, weniger flexibel

Sind zum Beispiel einzelne Räume wie ein Gästebad weit von Heizung und Speicher entfernt, kann in diesem Bad eine dezentrale Warmwasserbereitung sinnvoll sein. Wer dagegen erneuerbare Energien einsetzt und einen großen Pufferspeicher nutzt, sollte besser auf eine zentrale Warmwasserbereitung setzen.

Frau duscht sich kalt ab

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Ein Luxus, auf den wir nicht verzichten wollen: Heißes Wasser zu jeder Tageszeit, einfach und unkompliziert aus der Leitung.

Zentrale Warmwasserbereitung: Verluste begrenzen

Wird das warme Wasser zentral von der Heizung bereitgestellt und in einem Pufferspeicher zwischengelagert, sollten Eigentümer unbedingt darauf achten, dass Energieverluste begrenzt werden. Sind Speicher und Warmwasserleitungen gut gedämmt, geht nur wenig Energie zwischen Speicher und Zapfstelle verloren und das Wasser fließt in der gewünschten Temperatur aus dem Hahn.

So kann auch Wärme aus erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Holz (z. B. Pelletheizung oder wasserführender Ofen) optimal für Heizung und Warmwasser genutzt werden. Für den richtigen Warmwasserkomfort sorgt eine Zirkulationspumpe. Damit steht warmes Wasser an allen Entnahmestellen im Haus gleichbleibend bereit.

Video: Warmwasser-Zirkulation

Dezentrale Warmwasserbereitung: Auf effiziente Geräte achten

Wer sein warmes Wasser über dezentrale Geräte wie einen Durchlauferhitzer oder Boiler bereitet, sollte auf die passenden Geräte achten. Der Heizungsinstallateur hilft bei der Auswahl der richtigen Größe, das Energielabel stellt Informationen über die Energieeffizienz und den jährlichen Stromverbrauch bereit.

Wer einen Durchlauferhitzer einsetzt oder erneuert, sollte darauf achten, dass das neue Gerät vollelektronisch geregelt ist. Das ermöglicht mehr Komfort beim Duschen durch eine konstante Temperatur und eine deutliche Energieeinsparung durch eine automatische Regelung der Leistung.

Für vollautomatisch geregelte Durchlauferhitzer gibt es einen Zuschuss - aber nur, wenn der neue Durchlauferhitzer Teil eines Gesamtkonzepts ist (z.B. Heizungsmodernisierung, altersgerechter Umbau usw.). Über einen Steuerbonus und das Absetzen der Handwerkerkosten lässt sich aber auch ohne direkte Förderung sparen.

Förderung für Durchlauferhitzer?

Leider gibt es die direkte Förderung seit 2021 nicht mehr. Eine Förderung für den Durchlauferhitzer kann man weiterhin erhalten, wenn die Erneuerung der Warmwasseraufbereitung Teil des Gesamtkonzepts der Renovierung oder Sanierung ist.

Beispiel für Maßnahme Max. Fördersatz
Alte Ölheizung gegen Luft-Wasser-Wärmepumpe tauschen + Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer einbauen 30 Prozent
Mehr als 20 Jahre alte Gasheizung gegen Luft-Wasser-Wärmepumpe tauschen + Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer einbauen 30 Prozent
Alte Ölheizung gegen Sole-Wasser-Wärmepumpe tauschen + Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer einbauen 35 Prozent
Mehr als 20 Jahre alte Gasheizung gegen Sole-Wasser-Wärmepumpe tauschen + Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer einbauen 35 Prozent

Quelle: co2online, Stand: Februar 2024

Kosten der Warmwasserbereitung

Bitte beachten Sie, dass die Kosten Schätzungen sind und je nach Energiepreisen und lokalen Gegebenheiten variieren können. Der Verbrauch hängt natürlich vom Gerät bzw. der genutzten Technologie ab. Die Kosten hängen von den örtlichen Trink- und Abwasserpreisen, der Größe des Hauses, der Anzahl der Bewohner und der Höhe der Heizkosten (bei dezentraler Warmwasserbereitung) ab und variieren natürlich dementsprechend.

Technologie Verbrauch pro Person (kWh/Jahr) Kosten pro Jahr (ca.)
Durchlauferhitzer (Gas) 500 30 €
Durchlauferhitzer (Strom) 500 150 €
Zentrale Heizungsanlage - 10-15 Prozent der Heizkosten

Quelle: energis/VSE AG

Energie sparen bei der Warmwasserbereitung ist durch verschiedene Faktoren möglich: Einerseits sollte schon bei der Planung der Heizung und Warmwasserversorgung auf Energieeffizienz geachtet werden, andererseits reduzieren wassersparende Armaturen den Warmwasserverbrauch.

Klempner repariert Durchlauferhitzer

AndreyPopov/iStock/Getty Images Plus

Bei der Installation dezentraler Geräte ist auf den Fachmann Verlass.

Energiesparen bei der Warmwassererzeugung

  • Warmwassertemperatur senken: Die meisten Heizungen stellen Warmwasser mit einer Temperatur von bis zu 70°C bereit. Zum Duschen wird kaltes Wasser beigemischt, um eine Temperatur von rund 38°C zu erreichen. Wer Energie sparen möchte, sollte die Temperatur des bereitgestellten Warmwassers reduzieren. Wichtig: Werden Warmwasserspeicher genutzt, sollten Verbraucher die Warmwassertemperatur einmal pro Woche auf 70°C erhöhen. So beugen Sie Legionellen vor, mehr dazu am Ende des Artikels.
  • Warmwasser Bereitstellung: Minimierte Bereitschaftszeiten für Warmwasser senken den Energieverbrauch deutlich. In Zeiten, in denen kein warmes Wasser benötigt wird, muss keins vorgehalten werden.
  • Zirkulation optimieren: Um an den Zapfstellen einen hohen Warmwasserkomfort zu bieten, zirkuliert das erwärmte Wasser kontinuierlich im Rohrsystem. Das erfordert viel Energie. Gleichzeitig sind die Wärmeverluste in den Rohrleitungen hoch. Die zeitlich begrenzte Warmwasserzirkulation oder das Abschalten der Zirkulationspumpe spart bis zu 50 Prozent Netto-Energie für die Bereitstellung von Warmwasser.
  • Wassersparende Duschköpfe: Mit einer Investition von knapp 20 Euro können Verbraucher beim Duschen bis zu 50 Prozent Warmwasser einsparen. Die Lösung sind Sparduschköpfe. Um das volle Sparpotenzial zu entfalten, sollten diese einen Wasserdurchfluss von weniger als neun Litern pro Minute haben. Bis zu 10 Prozent Energie können mit diesen sogenannten „Perlatoren“ eingespart werden.
Mann und Frau putzen sich die Zähne

Moyo Studio/E+/Getty Images

Beim Zähneputzen den Wasserhahn ausmachen! Nur zum Spülen laufen lassen bzw. einen Becher benutzen - das spart Wasser.

Trinkwasserhygiene: Legionellenbildung vermeiden

Zusätzlich zu den technischen Aspekten spielt auch die hygienische und gesundheitliche Qualität des Warmwassers eine wichtige Rolle. Um eine kontinuierliche und sichere Versorgung zu gewährleisten, müssen regelmäßige Wartungen und Kontrollen der Anlagen durchgeführt werden. Auch die Einhaltung von bestimmten Vorschriften, wie beispielsweise der Trinkwasserverordnung, ist unerlässlich.

An der Temperaturschraube können Eigentümer selbst drehen. Damit sich keine gefährlichen Legionellen bilden, sollte eine Mindestwassertemperatur von 60°C besser nicht unterschritten werden.

In Wohnungen, die über einen eigenen Boiler zur Wassererwärmung verfügen, sowie in Ein- und Zweifamilienhäusern ist eine Gefahr von Legionellen eher unwahrscheinlich. Anders sieht es aus in Mehrfamilienhäusern mit zentralen Warmwasseranlagen, die über eine Speicherkapazität von mehr als 400 Litern verfügen: Hier muss das Wasser regelmäßig auf Legionellen untersucht werden.

Trinkwasser regelmäßig überprüfen lassen

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