Nicht nur die verbrauchten Kilowattstunden zählen wie die bekannten Ferraris-Zähler, sondern den Stromverbrauch so erfassen, dass er in Echtzeit kontrolliert werden kann - das klingt eigentlich nach einem logischen Schritt in Sachen Energieeinsparung. Möglich macht das ein so genannter Smart Meter. Die intelligenten Stromzähler werden seit Anfang 2017 schrittweise Pflicht, sind aber wegen Kosten und Datenschutz umstritten. Was die größten Stromfresser im Haushalt sind, lesen Sie hier.

Genauere Analyse des Stromverbrauchs möglich

Ein Smart Meter kann Hausbesitzern mehr Informationen zu ihrem Stromverbrauch liefern, so dass diese zum Beispiel von variablen Tarifen, also Zeiten günstiger Strompreise, profitieren können. Denn wer seinen Stromverbrauch genau kennt, kann auch entsprechende Sparmaßnahmen einleiten. Smart Meter sind moderne Systeme zum Strommessen - intelligente Stromzähler also. Im Unterschied zu den heute in der Regel verwendeten analogen Ferraris-Zählern erfassen sie den Stromverbrauch und die verwendete Leistung in Echtzeit. Außerdem übertragen Smart Meter diese Informationen an Messstellenbetreiber und Energieversorger, die jährliche Ablesung kann dann ausfallen.

Video: Report Digitalisierung: Smart Meter (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

 

Schrittweiser Einbau von Smart Metern in Häusern

Seit Anfang 2017 werden die intelligenten Stromzähler schrittweise Pflicht. Das kam für viele Verbraucher überraschend - ihnen waren Smart Meter noch gar kein Begriff.  Zunächst war der Einbau nur für Haushalte und Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10.000 Kilowattstunden verpflichtend. Seit 2020 dann müssen auch Haushalte mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden mit einem Smart Meter ausgerüstet werden. Die Kosten dafür sollen bei maximal 100 Euro im Jahr liegen. Auch Haushalte mit großen Photovoltaik-Anlagen müssen  ein intelligentes Messsystem haben.

Für Haushalte mit einem geringeren Verbrauch ist der Einbau freiwillig. Beim turnusmäßigen Zählertausch bekommen diese Haushalte zwar einen intelligenten Stromzähler, der aber keine Daten übertragen kann. Allerdings werden auch diese Haushalte einem Smart Meter ausgerüstet, wenn es ihr Vermieter oder zuständiger Messstellenbetreiber will. Für Privathaushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch (ca. 3.500 Kilowattstunden pro Jahr) ist lediglich der Einbau einer modernen Messeinrichtung (digitaler Zähler) vorgeschrieben.

SmartMeter

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Mit App-Lösungen lassen sich SmartMeter auch von unterwegs steuern und ablesen.

Kritik an Kosten und Datenschutz

So sehr die Vorteile einer intelligenten Strommessung einleuchten - Verbraucherschützer kritisieren die Pflicht zum Smart Meter wegen der zusätzlichen Kosten. Denn ob diese durch Stromeinsparungen die Mehrkosten einspielen, ist derzeit fraglich. Auch variable Tarife gibt es derzeit noch nicht. Für eine Energieeinsparung müssen Verbraucher außerdem aktiv werden. Denn anders als zum Beispiel bei einer smarten Heizung spart der Einbau des Smart Meters allein noch keinen Strom. Hier finden Sie eine Anleitung zum Wechsel des Stromanbieters.

Verbraucher müssen aus den Smart Meter-Daten erst die richtigen Schlüsse ziehen und ihr Verhalten ändern, um Stromkosten zu sparen. Zum Beispiel, in dem Sie energiesparende Haushaltsgeräte nutzen.

Neben zusätzlichen Kosten bringt die neue Technik auch neue Herausforderungen, zum Beispiel beim Datenschutz. Denn Smart Meter erheben Daten, die Rückschlüsse auf Lebensstandard und Gewohnheiten zulassen. Die technischen Sicherheitsvorgaben der neuen Systeme sind grundsätzlich sehr hoch, müssen jedoch auch eingehalten werden.