Mit einem gewissen Maß an handwerklichem Talent kann am Bau kann man auch in Eigenleistung einiges stemmen. Aber Vorsicht bei der Altbausanierung: Die Ausgangssituation ist oft nicht so einfach wie bei einem Neubau.
Wer bei der Sanierung des eigenen Hauses seine Muskelkraft einbringen will, sollte eine ehrliche Kraft-, Kompetenz- und Zeiteinschätzung vornehmen und einen Fachmann mit ins Boot holen. Und wer sich helfen lässt, sei es von Familienmitgliedern oder Freunden und Bekannten, muss den Versicherungsschutz beachten.
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Was sollte wann gemacht werden?
Renovierungsmaßnahme | Wann | Kosten |
---|---|---|
Fassade streichen | alle 5–10 Jahre | ca. 3000–8000 Euro |
Neue Haustür | nach 30 Jahren | ca. 2000–5000 Euro |
Fenster erneuern | nach 30 Jahren | ab 8000 Euro |
Außendämmung der Fassade | nach ca. 40 Jahren | 25.000-40.000 Euro |
Innendämmung | nach ca. 30 Jahren | ab 6000 Euro |
Kellerdecke dämmen | nach ca. 30 Jahren | ab 2500 Euro |
Neue Heizungsanlage | nach ca. 15 Jahren | 5000–13.000 Euro |
Elektrik erneuern | nach ca. 30 Jahren | ab 8000 Euro |
Innenräume tapezieren/streichen | nach 5 Jahren | ab 3000 Euro |
Neuer Parkettboden | nach 40 Jahren | ca. 6000 Euro |
Bad modernisieren | nach 15–25 Jahren | ab 9000 Euro |
Küche modernisieren | nach ca. 20 Jahren | 5000–40.000 Euro |
Dach dämmen | nach max. 40 Jahre | 4000–20.000 Euro |
Dach neu eindecken | nach 30–50 Jahren | ab 4000 Euro |
Dachausbau | nach 30–40 Jahren | ab 25.000 Euro |
Bitte beachten Sie, dass die Kosten nur grobe Schätzungen sind und je nach individuellen Gegebenheiten und Anforderungen variieren können!
Realistische Zeitkalkulation für die Sanierung des Hauses
Wer seinen Altbau anteilig selbst sanieren will, darf auch vorbereitende Arbeiten und die Materialbeschaffung bei der Zeitkalkulation nicht vergessen. Ist jemand voll berufstätig, arbeitet er etwa 1.750 Stunden pro Jahr.
Wie viele Stunden der verbleibenden Freizeit sollen nun in das Modernisierungsvorhaben gesteckt werden? Und vor allen Dingen wann? Würde man für eine Komplettsanierung 1.000 Stunden Eigenleistung zu Grunde legen, die sich über ein Jahr erstreckt, wären das immerhin 20 Stunden pro Woche! Wenn dann auch noch der Urlaub ausfallen muss, kann das eine echte Belastungsprobe darstellen – auch für die Familie!
Natürlich geht es bei Eigenleistungen nicht nur darum, Geld zu sparen. Trotzdem lohnt es sich zu prüfen, womit sich am besten Kosten minimieren lassen.
Video: Klimaneutrale Altbausanierung als Laie angepackt
Do it yourself: Einsparpotential bei der Altbausanierung
Die Erfahrung zeigt: Bei Berufstätigen sind fünf bis zehn Prozent Kosteneinsparung realistisch. Das größte Einsparpotential liegt bei Arbeiten mit hohen Lohn- und geringen Materialkosten. Eine Eigenleistung, die sich bei der Sanierung des Hauses immer rechnet, ist das Abnehmen der alten Tapeten. "Alte, mehrlagige Tapetenschichten selbst zu entfernen, ist eine ideale Arbeit, um Kosten zu sparen", so Architekt und Sanierungsbegleiter Bernd Dollt.
"Hilfsarbeiten beim so genannten Rückbau wie auch das Herausreißen alter Sanitärmöbel oder der Bodenbeläge sind für den ungelernten Bauherrn ebenfalls ein effektiver Einsparposten."
Kostengünstig den Altbau sanieren
Fachleute empfehlen für die Eigenleistung vor allem Arbeiten, die nicht mitten im Bauablauf liegen. Dann kann der Laie keine kostspieligen Bauverzögerungen verursachen. Das sind zum Beispiel Arbeiten an den Oberflächen wie Tapezieren, Malen oder das Verlegen von Bodenbelägen. Müssen alle Räume des Hauses neu gemacht werden, kann dies bereits Einsparungen bis zu 10.000 Euro einbringen.
Altbau sanieren – nicht ohne Fachberatung!
Sollen dagegen nur Einzelmaßnahmen durchgeführt werden, kann der Bauherr viele Arbeiten selbst erledigen, wenn er sich vorher fachlich beraten lässt. "Laien sollten gerade bei den Themen Schall-, Feuchte- und Wärmeschutz vor einem Eingriff den Fachmann befragen", rät auch Ludger Weidemüller, Architekt und unabhängiger Bauherrenberater beim Bauherrenschutzbund.
Wichtig seien nicht nur die saubere Ausführung, sondern auch ein gutes bauphysikalisches Verständnis und die Verwendung der richtigen Produkte. "Wird beispielsweise bei der Verklebung einer Dampfbremsfolie im Dach kein dauerhafter Kleber verwendet, hat man unter Umständen schon nach zwei Jahren den ersten Bauschaden am Haus", so Weidemüller.
Abzuraten ist generell von Sanitär- oder Elektroarbeiten in Eigenregie, um Wasserschäden und Brandgefahr auszuschließen.
Besonders wichtig für private Bauhelfer: Rechte und Pflichten
Da für Arbeiten in Eigenleistung keine Gewährleistung besteht, sollten diese deutlich von den Handwerkerleistungen getrennt werden. So ist klar definiert, wofür der Handwerker im Schadenfall gerade stehen muss.
Wichtig: Wenn Freunde, Bekannte oder Verwandte mithelfen, den Altbau zu sanieren, müssen diese bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaftangemeldet werden. Wenn tatsächlich ein Arbeitsunfall passiert, ist der Bauherr dann auch bei der Altbausanierung über die Berufsgenossenschaft abgesichert.
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