Der Weihnachtsbaum gehört für viele einfach dazu. Der Christbaum ist eine deutsche Erfolgsgeschichte und die Tradition hat sich auf der ganzen Welt verbreitet. Wenn möglich, sollte auf einen Weihnachtsbaum aus Baden-Württemberg zurückgegriffen werden.

Der Anbau der Weihnachtsbäume in der Region ist mit Vorteilen verbunden, nicht zuletzt auch für den Klimaschutz. Die Bäume sind frischer, da sie erst kurz vor dem Verkauf gefällt werden, zudem entfällt der Transport aus fernen Regionen. Außerdem bleibt die Wertschöpfung in Baden-Württemberg: Die Einnahmen aus dem Weihnachtsbaumverkauf sind für viele land- und forstwirtschaftliche Familienbetriebe ein zusätzliches finanzielles Standbein.

Die Auswahl an Bäumen ist zwar überschaubar, aber dennoch fällt die Wahl manchmal schwer.

Nicht ohne meinen Weihnachtsbaum!

Laut der → Kartenmacherei Weihnachtsstudie (extern) aus dem Jahr 2021 ist der Weihnachtsbaum für 88 Prozent der Deutschen ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit. Zwar haben 32 Prozent einen Baum aus Plastik, aber 44 Prozent wollen eine Tanne oder Fichte -  und zwar eine echte. Schade: 12 Prozent nutzen überhaupt keinen Weihnachtsbaum.

Auf die Frage „Haben Sie einen Weihnachtsbaum?“, antworteten die Bewohner bei uns im Ländle wie folgt:

  • Ja, einen echten/gefällten Baum: 37 Prozent
  • Ja, einen künstlichen Weihnachtsbaum: 28 Prozent
  • Nein, wir haben keinen Baum: 21 Prozent
  • Ja, einen Weihnachtsbaum im Topf zum Umpflanzen: 14 Prozent

Welche Art von Baum eignet sich am besten für welche Zwecke? Hier eine Übersicht über die häufigsten bzw. beliebtesten Weihnachtsbäume und was sie ausmacht:

1. Die Nordmanntanne

Spitzenreiter unter den Weihnachtsbäumen ist die Nordmanntanne. Knapp 80 Prozent entscheiden sich für sie. Das hat gute Gründe, denn diese Sorte wächst sehr gerade und gleichmäßig. Sie ist eine Tanne wie aus dem Bilderbuch, kegelförmig und geschlossen. Dazu ist die Nordmanntanne sehr robust und haltbar. Ihre stabilen Äste tragen auch schwereren Schmuck gut. Sie eignet sich ideal, um auch mehrere Wochen im Wohnzimmer zu stehen, ohne zu nadeln. Dabei bringt sie einen angenehmen Tannenduft mit. Die kräftig grünen Nadeln der Nordmanntanne sind dick, glänzend und relativ weich. Deswegen ist der Baum gerade bei Familien beliebt.

Kinder helfen gerne dabei, einen passenden Weihnachtsbaum auszusuchen

FatCamera/E+/Getty Images

Gemeinsam den Weihnachtsbaum aussuchen - eine tolle Familienaktivität.

2. Die Blaufichte

Auf dem zweiten Platz der Beliebtheitsskala der Deutschen ist die Blaufichte. Rund 10 Prozent der Käufer entscheiden sich für sie. Ihre Krone und Zweige wachsen fächerartig und gleichmäßig, dadurch ergibt sich ein schönes pyramidenförmiges Bild. Besonderheit der Blaufichte sind die eleganten graugrünen, harten und sehr spitzen Nadeln, die ihr den Spitznamen Stech-Fichte eingebracht haben. Dass man sich an den Nadeln leicht stechen kann, ist nur auf den ersten Blick ein Nachteil. Gerade Katzen-, Vogel- und Kleintierbesitzer schätzen diesen natürlichen Schutz. Die stechenden Nadeln verhindern, dass die Tiere den Weihnachtsbaum als Klettergerüst verwenden.

3. Die Rotfichte

Die heimische Rotfichte oder Gemeine Fichte ist in unseren Wäldern weit verbreitet. Als Weihnachtbaum sind junge Rotfichten eine günstige Alternative für den kleineren Geldbeutel. Sie bietet ein schönes, kegelförmiges Bild. Charakteristisch sind die schräg ansteigenden oberen Zweige und die eher hängenden unteren Äste. Durch die weite Verbreitung gibt es eine große Variation an Arten und Formen. Die meisten Rotfichten haben dunkelgrüne, leicht stehende, kurze Nadeln. Die Rotfichte nadelt häufig etwas früher als andere Weihnachtsbäume und sollte daher eher kurz vor dem Fest gekauft werden. Sie ist deshalb sehr gute für den Außenbereich geeignet.

4. Die Nobilis-Tanne

Die graugrüne Nobilis-Tanne oder Edeltanne ist weniger verbreitet und ein sehr robuster, gut riechender Weihnachtsbaum. Sie ist sehr lange haltbar und nadelt kaum. Deshalb ist die Edeltanne zur mehrwöchigen Dekoration als Baum oder Schnittgrün sehr beliebt. Die festen Äste halten auch schweren Weihnachtsbaumschmuck gut aus und machen die Tanne insgesamt sehr stabil. Der Wuchs ist nicht immer so regelmäßig wie bei der Nordmanntanne.

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iStockphoto/Thinkstock

Egal, für welche Baumart man sich entscheidet, am Ende zählt das fertig geschmückte Ergebnis.

5. Die Schwarzkiefer

Die Schwarzkiefer zeichnet sich durch die kräftig grünen, buschigen, sehr langen Nadeln aus. Ihre kräftigen Zweige sind ideal für Holzschmuck. Die Kiefer ist sehr lange haltbar und duftet wunderbar.

Was muss man beim Kauf des Weihnachtsbaums beachten?

Wenn man sich entschieden hat, geht's auf zum Weihnachtsbaum-Kauf!

Tipps zu Kauf und Pflege des Christbaums haben wir hier zusammengefasst.

6. Der Plastikbaum

Seit einigen Jahren gibt es auch Plastik-Weihnachtsbäume. Die Modelle variieren stark in Preis und Qualität. Meist werden sie in China oder anderen asiatischen Ländern hergestellt und nach Europa transportiert. Der Plastikbaum kann über mehrere Jahre eingesetzt werden. Er nadelt und duftet nicht. Im Gegensatz zu natürlichen Weihnachtsbäumen hat der Plastikbaum eine negative CO₂-Klimabilanz. Er kann nicht kompostiert werden, sondern muss über den Müll entsorgt werden.

Weihnachtsbaum in Schneekugel

Wavebreakmedia/iStock/Thinkstock

Gehört zum Fest einfach dazu: Der Weihnachtsbaum.

Regionale und nachhaltige Weihnachtsbäume

„Weihnachtsbäume sind Teil unserer Weihnachtskultur. Ideal wäre es, wenn die Bäume, die in Baden-Württemberg bis zu zehn Jahre gezogen und gepflegt werden, nach der Weihnachtszeit abgeschmückt und ohne Wachsrückstände wieder in den natürlichen Kreislauf zurückkommen. Heute werden die meisten Bäume nach dem Fest thermisch verwertet. Hierzu gibt es auch Alternativen, beispielsweise kann er gehäckselt zur Belüftung des heimischen Kompostes beitragen“, so der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.

Herkunfts- und Qualitätszeichen geben Orientierung

Wichtig ist zudem, dass Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen können, dass es sich um einen nachhaltig erzeugten Weihnachtsbaum aus der Region handelt. „Ich begrüße es sehr, dass zwischenzeitlich viele Anbieter mit Herkunfts- und Qualitätszeichen, wie beispielsweise ,Christbaum aus Baden-Württemberg‘, ,PEFC‘ oder auch ,FSC‘, die Käuferinnen und Käufer darüber informieren, woher der Baum kommt und wie er angebaut wurde“, freut sich der Minister.

Weihnachtsbäume aus Baden-Württemberg

Der Verkauf von Weihnachtsbäumen ist für viele landwirtschaftliche und waldwirtschaftliche Betriebe eine wichtige Einkommensquelle. Von den rund 2,5 Millionen Weihnachtsbäumen, die pro Jahr in Baden-Württemberg verkauft werden, stammen immerhin etwa 1,25 Millionen aus dem Land. Diese werden auf einer Fläche von etwa 2.500 ha angebaut.

Der Anbau in Weihnachtsbaumplantagen außerhalb des Waldes erfolgt nachhaltig und umweltfreundlich. Die Kulturen sind ein wichtiger Rückzugsort für Tiere. Sie fördern die Nistmöglichkeiten und nach einer Studie der Universität Osnabrück damit das Vorkommen bedrohter Vogelarten. Nach Information des Verbands ,Natürlicher Weihnachtsbaum‘ filtert ein Hektar Weihnachtsbaumkultur während einer Anbauzeit von 10 Jahren beispielsweise 230.000 m³ reine Luft, produziert rund 100 t Sauerstoff, speichert 18.000 l Wasser und bindet rund 150 t CO₂.

Nicht einfach im Wald einen Baum schlagen!

In begrenztem Umfang kommen jedes Jahr auch Weihnachtsbäume aus dem Wald, die zum Beispiel im Rahmen von Waldpflegemaßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel anfallen. Das Weihnachtsbaum-Angebot ist in den Wäldern sowohl hinsichtlich der Baumartenauswahl, wie beispielsweise Fichten und Weißtannen, als auch zahlenmäßig, bedingt durch den Rückgang der Nadelbaumflächen in unseren Wäldern, begrenzt und regional sehr unterschiedlich.

Unbedingt zu beachten ist dabei, dass das Schlagen von Weihnachtsbäumen im Wald nur mit Zustimmung der jeweiligen Waldbesitzerin bzw. des Waldbesitzers zulässig ist.

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