Rund 1.050 Winzer pflegen insgesamt rund 750 Hektar Rebfläche. Das Unternehmen als solches ist noch recht jung: 2012 fusionierten die Weingärtner Brackenheim und die Strombergkellerei. Zwei Traditionsbetriebe, die jeweils seit knapp 100 Jahren bestehen. Kein leichtes Unterfangen, wie Vorstandsvorsitzender Jürgen Conz weiß. Conz ist seit 1993 im Betrieb. Angefangen als Verkaufsleiter im Verkaufs-Innendienst, führte ihn sein Weg über den Außendienst bis hin zum Vorstandsvorsitzenden im Jahre 2019. „Wenn zwei gleich starke Partner fusionieren, müssen natürliche alle Betriebsabläufe geändert und neue Strategien erarbeitet werden“.

Vielzahl an Rebsorten

Durch engagierte Mitglieder und Mitarbeiter kann das Unternehmen heute auf ein riesiges Portfolio an verschiedenen Rebsorten stolz sein. Durch geografische Unterschiede, unterschiedliche Böden und verschiedenes Klima bieten die Weingärtner Stromberg-Zabergäu eine Vielzahl an Weintypen, die so gut wie keine Wünsche offenlassen. Ein strenger Anforderungskatalog stellt sicher, dass Vorgaben wie gestaffelte Ernte oder Ertragsreduktion eingehalten werden. Ertragsreduktion bedeutet, dass zwecks der Qualitätssteigerung der Ertrag verringert wird, etwa durch Ausdünnen oder Teilen der Trauben. Ein hoher Ertrag und eine hohe Traubenqualität schließen sich nämlich einander aus.

Firmensitz der Weingärtner Stromberg-Zabergäu

Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG

Im Jahr 2012 fusionierten die Weingärtner Brackenheim und die Strombergkellerei. Zwei Traditionsbetriebe, die jeweils seit knapp 100 Jahren bestehen.

Von der Ernte bis ins Glas

Doch wie läuft so eine Produktion eigentlich ab? „Im Juli beginnt bereits unsere Herbstplanung. Der erste Blick geht immer Richtung Vermarktung, sprich: Wie viel Wein von welcher Serie soll verkauft werden. Daraus resultiert dann unser Mengenbedarf und wir bestimmen zusammen mit unserem Leseausschuss die Erntetage“, erklärt Conz. Auf schwankende Temperaturen muss immer schnell reagiert werden. Natürlich spielt auch der Klimawandel hier mit rein. „Wir denken selbstverständlich darüber nach, welche Rebenstandorte sich auch in Zukunft noch für welche Sorte eignen werden, wie eine optimale Beschattung der Trauben aussieht oder wie wir auf Erntezeiten in besonders heißen Perioden reagieren“. Ist die Ernte dann beendet, geht alles seinen Lauf: Abfüllen, verkaufen, genießen.

Zahlreiche prämierte Weine

Über 200 Weine haben die Weingärtner Stromberg-Zabergäu im Sortiment. Aber was macht einen guten Wein eigentlich aus? Die Weine des Württembergischen Betriebs dürfen sich über zahlreiche Prämierungen von anerkannten Kritikern freuen. Diese bescheinigen schon mal eine herausragende Qualität der Weinerzeugnisse. Aber auf den Anlass kommt es an: „Zu einem schönen Abendessen darf es gerne auch mal was Kräftiges, Gehaltvolles sein. Beim Sommerabend auf der Terrasse sollte es dann etwas leichter, fruchtiger sein“, empfiehlt Conz, der aber auch weiß: „Wichtig ist, dass es dem Verbraucher schmeckt“. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Weingärtner Stromberg-Zabergäu

Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG

Thomas Eberbach, Leiter für Oenologie und Technik, Jürgen Conz, Vorstandsvorsitzender, und Dr. Bernd Kost, Geschäftsführer, leiten die Geschicke der Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG.

Bioweine vs. konventionelle Weine

Bioweine vs. konventionelle Weine – so pauschal lässt sich das nicht voneinander abgrenzen. Zumindest nicht bei den Weingärtnern Stromberg-Zabergäu. „In der Verarbeitung im Keller gibt es bei uns im Betrieb keine Unterschiede. Auch konventionelle Weine werden bei uns wie Bioweine behandelt“, erklärt Conz. Dennoch gibt es Gegensätze. Der Größte liegt wohl in der Bewirtschaftung. Bei einem konventionellen Wein wird zum Beispiel erst dann auf Schädlinge reagiert, wenn sie da sind. Beim Biowein muss vorausschauender Pflanzenschutz betrieben werden. Die Weingärtner Stromberg-Zabergäu zählen bereits zu einer der drei größten Genossenschaft in der Bioweinerzeugung und diese Stellung soll noch weiter ausgebaut werden. So sieht der interne Maßnahmenplan für die nächsten drei Jahre vor, weitere 70 bis 90 Hektar umzustellen. Dies bedeutete dann bis zu 140 Hektar Bioweinberge bei einer Gesamtmenge von rund 700 Hektar Fläche. Conz sieht Bioweine als wichtiges Standbein mit Zukunft, denn: Die Nachfrage ist da und sie steigt.

Heimat stärken

Als heimatverbundenes Unternehmen wissen die Weingärtner Stromberg-Zabergäu die Vorteile unserer Region zu schätzen: „Ich denke, wir können stolz auf uns sein, auf unsere Region. Wir haben eine herrliche Landschaft, herrliche Produkte und lauter nette Leute hier“, meint Conz. Trotz allem ist die Kellerei weltoffen und global unterwegs, von Amerika bis nach Asien, einmal um die ganze Welt. „Es ist eine Herausforderung, das alles abzudecken und trotzdem man selbst zu bleiben“. Mit Tradition, Erfahrung und einem motivierten Team stellt sich das Unternehmen tagtäglich diesen Herausforderungen und gibt immer 100 Prozent, um besten Wein aus unserer Heimat zu produzieren. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, ist herzlich eingeladen vorbeizuschauen. Nussbaum-Club-Mitglieder sparen auf das gesamte Sortiment nochmal 10 %.